Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt

Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt

Titel: Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
und wich Conners Blick aus, weil er wusste, dass er Belustigung darin vorfinden würde. „Woher sollte ich denn wissen, dass sie dermaßen hochgeht? Und auf die Idee kommt, ich hätte mich in voller Absicht für diesen Film entschieden?“
    Tricia stand jetzt neben Conners Stuhl, die Hände in die Hüften gestemmt, mit weit vorgewölbtem Leib, den Kopf zur Seite geneigt. „Diese blöden Gerüchte kursieren schon seit Jahren in Lonesome Bend, Brody. Bist du denn der Einzige, der noch nie davon gehört hat?“
    Brody schluckte, vermied es aber immer noch sorgsam, seinem Bruder ins Gesicht zu sehen. „Joleen hat vielleicht mal etwas erwähnt, aber ich habe es nicht ernst genommen.“
    Tricia tätschelte Conners Schulter, und er schob seinen Stuhl ein Stückchen zurück, damit sie sich auf seinen Schoß setzen konnte, ohne eingeklemmt zu werden. „Carolyn hätte deswegen beinahe die Stadt verlassen, mehrmals sogar“, erzählte sie Brody. „Diese Geschichte und das, was du ihr angetan hast, war mehr an Demütigung, als eine Frau ertragen kann. Dass sie nicht schon vor langer Zeit Reißaus genommen hat, ist ein Beweis dafür, wie sehr sie Lonesome Bend liebt und sich wünscht, hier eine Familie zu gründen.“
    Brodys Ohren glühten. „Das alles ist meine Schuld?“
    „Zum Teil, ja“, sagte Tricia. „Du warst wahrscheinlich einer der ersten Menschen, denen Carolyn vertraut hat. Du hast ja keine Ahnung, was sie durchgemacht hat –, und du hast sie im Stich gelassen.“
    „Tricia“, unterbrach Conner sie ruhig. „Du weißt, dass Brody Gründe für sein Handeln hatte.“
    Conner nimmt mich in Schutz? Brody konnte es kaum glauben.
    „Wir können froh sein, wenn Carolyn ihre Zelte nicht abbricht und sich für immer aus dem Staub macht“, fuhr Tricia fort, obwohl ihr Zorn inzwischen einigermaßen verraucht war. Sie lehnte sich an Conners Brust. „Hast du ihr erklärt, dass alles ein blödes Missgeschick war?“
    Brody schloss die Augen und wollte bis zehn zählen, kam jedoch nur bis sieben, bevor er herausplatzte: „ Mir ist ein Missgeschick unterlaufen? Ich habe das Bluebird-Kino für eine einzige Verabredung praktisch renoviert, und mir ist ein Missgeschick unterlaufen? Tricia, zum Teufel, ich habe mir die Titel dieser Filme nicht einmal angesehen – ich habe mir einfach eine DVD geschnappt und in den Apparat geschoben, und als ich zurück zum Auto kam, ist Carolyn zwei Sekunden später total ausgeflippt.“
    Conner schmunzelte. „Der Großteil des Dramas hat es wohl gar nicht bis auf die Leinwand geschafft“, bemerkte er.
    „Still“, schimpfte Tricia und versetzte ihrem Mann einen leichten Stoß mit dem Ellbogen. „Die Sache ist ernst, Conner.“ Sie wandte sich an Brody. „Du musst mit ihr reden. Sofort, noch heute Nacht.“
    „Er darf nicht mehr fahren“, stellte Conner fest. „Er hat das Bier in sich hineingeschüttet, als müsste er einen Brand löschen.“
    „Habe ich nicht“, wehrte sich Brody.
    „Trotzdem“, beharrte Conner, „heute Nacht fährst du nirgendwohin.“
    Normalerweise hätte Brody schon aus Prinzip widersprochen, denn er mochte es nicht sonderlich, wenn jemand – besonders Conner – ihm sagte, was er zu tun und zu lassen hätte. Das Dumme war nur, dass Conner recht hatte. Vermutlich überschritt er zwar nicht die Promillegrenze, aber er hatte auch nicht alle Sinne beisammen, und warum sollte er ein unnötiges Risiko eingehen?
    „Du hast sie zum Weinen gebracht“, sagte Tricia traurig, als sie den Make-up-Flecken auf seinem Hemd bemerkte. Er glaubte zumindest, dass es sein Hemd war. Vielleicht hatte er es aber auch mit einem von Conners Hemden verwechselt.
    „Zugegeben“, sagte Brody, nachdem er tief durchgeatmet hatte. „Ich hätte mir die Filme ansehen müssen, bevor ich einen eingelegt habe, aber es war ein dummer Zufall, Tricia. Und selbst wenn Carolyn wirklich eine Affäre mit Gifford Welsh gehabt hätte, würde es mich nichts angehen, oder?“
    „Das ist ja eine schöne Bescherung“, rief Tricia verzweifelt.
    Conner drückte sie an sich. „Aber es ist Brodys Bescherung, Liebling“, erinnerte er sie. „Und er wird die Suppe auslöffeln müssen. Wir gehen jetzt erst einmal wieder ins Bett.“
    Das mittlerweile schon vertraute Gefühl von wohlwollendem Neid breitete sich in Brody aus. Er musste natürlich allein schlafen, in dem Bett in seinem alten Zimmer, es sei denn, Barney leistete ihm Gesellschaft.
    Und das war eher unwahrscheinlich, so wie der Hund

Weitere Kostenlose Bücher