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Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt

Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt

Titel: Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Mitgliedschaft ermöglichte. Aber das einzige, was sie fand, war der Kontakt-Link.
    Das musste reichen. Sie würde eine kurze Nachricht schicken und schreiben, dass sie es sich anders überlegt hätte.
    Bevor sie dazu kam, tauchte eine Nachricht auf.
    Jemand mag dein freundliches Gesicht! , stand da, und die Buchstaben schienen über den Bildschirm zu tanzen. Klick das Herz an, um Bekanntschaft zu schließen!
    Verblüfft und neugierig wünschte Carolyn sich, sie hätte wie geplant an dem Zigeunerrock gearbeitet und nicht im Netz gesurft.
    Sie dachte an Tricia, die glücklich verheiratet war und ein Kind erwartete.
    Sie dachte an Brody Creed, der offenbar glaubte, er könne einfach Frauen küssen, mit denen er Schluss gemacht hatte.
    Schluss gemacht? Er hat nicht einmal so viel Anstand besessen, Schluss zu machen, sondern sich einfach aus dem Staubgemacht. Mitten in der Nacht, als sie schlief.
    Entschieden klickte sie auf das rote pulsierende Herz.
    Das Foto eines nett aussehenden – das hieß, er sah aus, als könnte er nett sein – Mannes erschien. Hi , stand in der Nachrichtenspalte. Ich heiße Darren.
    Darrens rundliches Gesicht hatte einen sanften Ausdruck, sein Haaransatz ging langsam zurück, allerdings nur ein bisschen. Er war Zahnarzt, geschieden, hatte keine Kinder und liebte Hunde, und er ging gern zum Bowling und mochte Computerspiele.
    Zumindest vom Erscheinungsbild her ähnelte er in keiner Weise Brody. Das sprach eindeutig für ihn.
    Carolyn atmete leicht zitternd tief ein und langsam wieder aus und klickte den Chat-Button. Hallo , schrieb sie, ich bin Carol .
    Abgesehen von seinen übrigen Talenten war Darren ein rasanter Tipper. Er meldete sich augenblicklich zurück. Wow. Das ging schnell. Hallo, Carol.
    Carol hatte ein schlechtes Gewissen. Sie kannte den Mann erst seit zwei Minuten, und schon belog sie ihn. Belog einen geschiedenen Zahnarzt ohne Kinder, der Hunde liebte.
    Was für ein Mensch mag er sein?
    Ein vorsichtiger, dachte sie.
    Hallo, Darrell , schrieb sie zurück.
    Darren , korrigierte er.
    Sie unterdrückte ein Stöhnen. Entschuldige, Darren. Ich habe nicht viel Erfahrung mit diesen Dingen, wie du dir vermutlich schon gedacht hast. Und ich heiße nicht Carol, sondern Carolyn. Ich arbeite nicht in einer Bank, und ich suche nach einem Mann als Vater für meine Kinder. Jeder, der nicht Creed heißt und nicht vorbestraft ist, kommt infrage.
    Darren antwortete mit LOL und einem animierten blinzelnden Smiley. Alle waren einmal neu hier , fügte er in seinem Schnellfeuerstil hinzu. Auf der Friendly-Faces-Seite, meine ich. Hier kann man prima neue Leute kennenlernen. Ganz zwanglos.
    Es ist eine virtuelle Singlebar, dachte Carolyn, was sie jedoch nicht tippte. Und das geheime Passwort lautet vermutlich „Loser“.
    Tatsächlich? , schrieb Carolyn zurück. Hast du durch die Seite viele Leute kennengelernt? Und wenn ja, warum suchst dann immer noch im Netz nach möglichen Verabredungen?
    Klar , antwortete Darren. Ich schließe nach allen Seiten neue Freundschaften. Bisher ging es über Essen und Kino nicht hinaus, aber, hey, immerhin unternehme ich auch mal was anderes, als nur Zahnlöcher zu füllen und Patienten die Benutzung von Zahnseide zu empfehlen. Ha ha.
    Darren hatte also auch Sinn für Humor.
    Gewissermaßen.
    Carolyn saß da, die Finger tippbereit auf der Tastatur, und wusste einfach nichts zu sagen.
    Carol? , fragte Darren. Bist du noch da?
    Ich bin da , erwiderte Carolyn.
    Du bist schüchtern , bemerkte Darren.
    Carolyn atmete kräftig aus, sodass ihre Ponyfransen ihre Stirn kitzelten. Eigentlich nicht , antwortete sie. Da, sie war ehrlich. Sie war nicht schüchtern. Sie war nur vorsichtig. Vernünftig.
    Schließlich kam ihr der Gedanke, dass Darren die Wahrheit vielleicht genauso verfälschte wie sie. Vielleicht hieß er Dave, war verheiratet und kein Zahnarzt. Vielleicht war er der Besitzer der Friendly-Faces -Seite und suggerierte den Leuten auf diese Weise, dass sein Produkt ein aufregender Spaß war.
    War nett, mit dir zu ‚reden‘, Darren , schrieb sie. Aber ich muss mich verabschieden. Habe noch viel zu tun.
    Moment! Können wir uns vielleicht auf einen Kaffee treffen? , fragte er.
    Vielleicht , tippte Carolyn.
    Dein Foto ist toll , las sie als Nächstes. Versprichst du mir wenigstens, dass wir noch einmal chatten?
    Carolyn seufzte. Wir werden sehen , schrieb sie.
    Nachdem sie den Computer ausgeschaltet hatte, schob sie ihren Stuhl zurück und stand auf. Sie reckte sich,

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