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Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt

Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt

Titel: Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Stadt!“
    „Ich ‚treibe‘ es mit niemandem – nicht dass es dich etwas anginge, wenn es so wäre. Es geht darum, dass du nicht hierbleibst, Joleen, nicht heute Nacht und auch keine andere Nacht. Und da du ohnehin schon zu lange hier bist, wäre ich dir dankbar, wenn du jetzt gehen würdest.“
    Ihre Unterlippe zitterte, und ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. „Du Schwein. Du hast mich benutzt, die ganze Zeit, und jetzt, da dein feines Haus beinahe bezugsfertig ist und du sesshaft werden, Frau und Kinder haben und ein richtiges Leben führen willst, besitzt du die Unverschämtheit, mich abzuservieren – wegen des abgelegten Liebchens dieses Filmstars?“
    Brody ging um Joleen herum, öffnete die Tür und war froh über die kühle Brise, die von draußen hereinwehte. Seine Wut war dem Siedepunkt nahe.
    „Raus“, sagte er.
    Joleen trat mit ihrem Koffer über die Schwelle, blieb auf der Stufe stehen und warf Brody über die Schulter hinweg einen bösen Blick zu. „Wenn mir das Benzin ausgeht und ich einem Serienmörder zum Opfer falle, weil ich in diesen Schuhen zu Fuß gehen muss, ist es deine Schuld, Brody Creed.“
    „Du hast ein Handy“, erinnerte Brody sie. „Und hundert Dollar von mir. Wenn dein Wagen liegen bleibt, kannst du den Automobilclub anrufen.“
    Damit schloss er die Tür.
    Er hörte, wie Joleen auf der anderen Seite einen erstickten Wutschrei ausstieß.
    Dann stapfte sie davon.
    Die Autotür schlug noch einmal.
    Der Motor heulte auf.
    Brody warf einen vielsagenden Blick in Richtung Barney, der wieder ruhig war, nachdem der Hurrikan Joleen die Richtunggewechselt hatte.
    Sie gab so viel Gas, dass Brody glaubte, sogar durch Wände und geschlossene Türen verbranntes Reifengummi zu riechen.
    „Ich hatte schon immer ein gutes Händchen für Frauen“, sagte er zu Barney.
    Der Hund legte sich hin, schloss die Augen und schlief ein.
    Wenigstens einer findet heute Nacht Schlaf, dachte Brody.
    Am nächsten Morgen wühlte Carolyn in ihrem Schrank, bis sie ein pinkfarbenes Sommerkleid aus Baumwolle fand, das sie vor Jahren in einer ihrer Ich-bin-gern-ein-Mädchen-Stimmungen genäht hatte.
    Das Kleid war zerknittert, weil es so lange auf dem Bügel gehangen hatte, und bedurfte einer gewissen Auffrischung.
    Carolyn nahm es mit nach unten in die Waschküche, steckte es in die Waschmaschine, füllte ein wenig Waschpulver ein und wählte ein Schonprogramm mit kaltem Wasser.
    Immerhin hatte sie abends eine Verabredung, und auch wenn Bill lässige Kleidung angeraten hatte, wollte sie doch so gut wie möglich aussehen.
    Sie wäre beinahe über Winston gestolpert, der ihr nach unten gefolgt war.
    „Was?“, fragte sie spitz und hielt dem Blick aus den nachdenklichen bernsteinfarbenen Katzenaugen stand. „Weißt du, manchmal trage ich tatsächlich ein Kleid. Das bedeutet natürlich, dass ich mir die Beine epilieren muss …“
    „Miauu“, gab Winston von sich und machte ihr Platz.
    „Ich weiß“, antwortete Carolyn. „Das ist wirklich lästig.“
    „Hallo?“ Tricias Stimme tönte aus dem Hauptteil des Hauses, in dem der Laden lag. „Carolyn? Bist du hier?“
    Carolyn durchquerte die Küche und öffnete die Tür zum Laden. „Ja, ich bin hier“, bestätigte sie fröhlich mit einem Blick auf die antike Uhr auf Nattys Wohnzimmerkamin.„Und du kommst früh. Wir öffnen erst in einer Stunde, schon vergessen?“
    „Ach, wir sollten lieber jetzt gleich öffnen“, erwiderte Tricia, verstaute ihre Tasche unter dem Tresen und lächelte Winston an, der sie schnurrend begrüßte. „Primrose Sullivan hat mich angerufen, als ich Frühstück gemacht habe. Sie wollte uns vorwarnen, anscheinend hat sie auf dem Parkplatz vom Roadside-Imbiss drei Reisebusse gesehen.“
    „Ach du Schande!“, rief Carolyn. Das war’s dann wohl mit der neuen Lieferung Ziegenmilchseife. Dann sagte sie hoffnungsvoll: „Vielleicht fahren sie einfach vorbei.“
    „Nein“, antwortete Tricia nüchtern und griff nach dem Telefonhörer, um die Mailbox abzufragen. Trotz ihres Babybauchs sah sie sehr nach Geschäftsfrau aus, besonders nachdem sie ihre Lesebrille aufgesetzt hatte und anfing, Notizen zu kritzeln. „Du kennst doch Primrose. Sie hat eine der Touristinnen angehalten und nach ihrem Ziel gefragt. Letztlich ist es das Casino oben am Cripple Creek, aber der nächste Halt ist bei uns. Primrose kommt gleich mit ein paar neuen Werken, nur für den Fall, dass bei einigen von den Leuten das Geld locker sitzt.“
    Carolyn sah

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