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Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Titel: Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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Eines der sehenswertesten Schauspiele überhaupt, befand Flint.
    Valerian war währenddessen erstaunlich schweigsam.

Kapitel 57
    Wieder saß Cendrick auf der steifen Polstergruppe oben im Hochhaus, in dem die Hetaeria-Magi-Führung ihre Managerbüros hatte. Sein rechter Arm schmerzte höllisch von dem Fauststoß, den er Daniel Blumental versetzt hatte.
    Leider nicht stark genug, um mich abzulenken , dachte er wehmütig.
    Endlich würde der junge Magier sein Ordensoberhaupt persönlich treffen. Cendrick hatte sich diese Szene schon oft ausgemalt. Wie er nach glorreich bestandener Prüfung von Magnus Dormesi höchstselbst beglückwünscht und wie dieser ihn mit einem stolzen Lächeln die Hand schütteln würde. Doch jetzt war alles anders.
    Ich weiß nicht mal, ob ich überhaupt bestanden habe.
    Die Secunda Maga hatte ihn zum Ordensoberhaupt geschickt, nachdem Cendrick sich selbst zum Gewinner des Duells erklärt hatte. Er hatte nicht einmal mehr mitbekommen, ob sich sein Prüfer von seinem Angriff erholt hatte. Ist ja auch nicht wichtig. Er hatte es verdient!
    Nun wartete er darauf, dass sich die zwei großen Glastüren zu Dormesis Büro öffneten und er zu all den vielen Fragen, die in seinem Kopf herumschwirrten, Antworten erhalten würde.
    Linda konnte fühlen, dass die Strahlen der Sonne nicht mehr so stark wärmten wie noch vor einigen Stunden. Der Abend war bereits hereingebrochen. Gedanklich war sie die ersten drei Tage ihres Aufenthaltes bei Rosina durchgegangen und hatte entschieden, dass es keinen versteckten Hinweis gab.
    Bleiben nur noch gestern und heute , dachte sie.
    Sie erinnerte sich, wie stolz sie darauf gewesen war, Auren isolieren zu können, und wie Rosina ihr später auf der Terrasse aufgezeigt hatte, wie umständlich sich Linda anstellte. Die junge Frau war vom Ordensoberhaupt dazu angehalten worden, sich stattdessen auf die Essenz der Dinge zu fokussieren.
    „Essenz ist überall!“ Ja, genau! Vielleicht hat sie einen Gegenstand hier versteckt, der mit Essenz aufgeladen wurde?
    Doch den Gedanken verwarf sie sofort wieder.
    Befände sich ein solcher Gegenstand hier, dann hätte ich ihn bereits mit der Aurensicht wahrgenommen. Das kann es also nicht sein.
    Nachdenklich schürzte sie die Lippen und ging noch zwei Schritte weiter. Ihr Blindenstab stieß erneut auf ein Hindernis. Langsam streckte Linda ihre Hand nach vorne und bekam eine Stange zu fassen. Sie war offenbar senkrecht im Boden befestigt.
    Sie klopfte mit ihren Fingernägeln daran.
    Metall. Rund und länglich. Was für ein komischer Ort ist das? , wunderte sie sich. Wenn das jetzt ein lebendiger Gegenstand wie ein Baum wäre, könnte ich ihn sofort sehen. Aber dieses dumme Rohr nützt mir überhaupt nichts.
    Frustriert furchte sie die Stirn.
    „Essenz ist überall“ , schoss es ihr wieder durch den Kopf. Rosina und ihre Metaphern! „Essenz ist überall“ – das ist ja klar, Atome sind schließlich auch überall. Das ist, als wollte sie sagen: Schau einfach nicht auf die Aura, schau auf die einzelnen Atome! Sehr witzig!
    Sie wollte bereits über die Banalität dieses Satzes lachen, als ihr schlagartig der Kiefer nach unten sackte.
    „Essenz ist überall!“ Natürlich! Das feine Geflecht des magischen Netzes umspannt die ganze Welt! Ich habe zwar keine Auren, die auf Gegenstände stoßen, aber ich habe Essenzfäden, die auf Gegenstände stoßen! Das Netz ist lückenlos! Damit müsste ich in der Lage sein, alles zu sehen! Oh Mann! Ich kann nicht fassen, wie blind ich war! Nicht nur metaphorisch gesprochen …
    Ihr war gleichzeitig nach Lachen und Weinen zumute. Endlich wusste sie, was sie tun musste. Endlich hatte sie einen Anhaltspunkt, wie sie ihre Prüfung lösen konnte. Sie musste nur noch herausfinden, wie es umzusetzen ging.
    Schmerz.
    Das war alles, was Cat noch fühlen konnte. Sie war auf die Knie gesunken und schlug sich die Hände vors Gesicht.
    Mach, dass es aufhört! Bitte, mach, dass es aufhört!
    Sie wusste nicht einmal, wen sie da um Hilfe bat. Sie wollte nur, dass ihren Qualen ein Ende bereitet wurde.
    „Deine Helfer sollten damit besser aufhören, ansonsten könnte deine Substanz Schaden nehmen“, erklang die teilnahmslose Stimme ihres Gefängniswärters. Der Oberpriester hatte die Befragung eingestellt. Nicht aus Barmherzigkeit, sondern schlicht und ergreifend, weil Katharinas Schreie seine Worte übertönten. Nun stand er nur noch da und beobachtete fasziniert, wie sie sich vor Schmerzen wand.
    Substanz? Das

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