Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Titel: Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
Vom Netzwerk:
wirfst! Und der Zeitpunkt wird kommen, da auch du nur noch ein stummer Schatten sein wirst, ein billiger Abklatsch deiner selbst!“
    Flint war blass geworden und nicht mehr in der Lage, etwas zu sagen. Stumm starrte er den schreienden Stolz an. Dieser begann wie wild herumzutoben. Seine Rassel klapperte unaufhörlich. Die Tür öffnete sich und Doktor Neumann trat in den Raum. Stolz, der sie bemerkte, bückte sich, nahm ein Tablett mit Medikamenten vom Boden auf und warf es in ihre Richtung. Sie jedoch beugte sich selenruhig nach vorne. Das Wurfgeschoss flog über sie hinweg und prallte scheppernd gegen die Wand. Einzelne Pillendöschen rollten über den Boden. Desmondo zog Flint ein wenig zur Seite, denn der Student wäre alleine nicht imstande gewesen, sich zu rühren.
    „Herr Stolz, das reicht jetzt!“, rief die Ärztin, um den ohrenbetäubenden Lärm ihres Patienten zu übertönen. Dieser schrie und raufte sich die Haare.
    „Ich will, dass Sie sich jetzt beruhigen! Herr Stolz? Hören Sie mir zu! Ich will, dass Sie sich beruhigen! Schwester Monika? Kommen Sie bitte mit der Injektion. Herr Stolz? Alles in Ordnung. Gleich wird es Ihnen besser gehen.“
    Der UMBRATICUS DICIO reagierte nicht auf die Worte der Frau. Aufgebracht lief er im Raum auf und ab.
    Jetzt ist klar, warum dieses Zimmer keine Einrichtung hat. Vermutlich hätte er sie bereits in Einzelteile zerlegt. Meine Güte! Was für ein Schauspiel!
    Flint sah eine schüchterne Krankenschwester eintreten, die auf einem anderen Tablett eine Spritze vorbereitet hatte. Die Frauen näherten sich Gustave, der sich mittlerweile in einer Ecke zusammengekauert hatte und vor sich hin schimpfte. Dann geschah alles sehr schnell. Gustave sprang auf und ehe jemand reagieren konnte, hatte er sich die Spritze geschnappt, hielt die verschüchterte Krankenschwester an den Haaren fest und die Nadel als Waffe gegen ihren Hals gerichtet.
    „ICH WILL KEINE INJEKTION!“, brüllte er aus Leibeskräften.
    Oh nein! Er bringt sie um!
    Das war der erste Gedanke, der sich in Flints Geist kristallisierte. Vor seinem inneren Auge sah er schon die Nadel, die sich in den Hals seines Opfers bohrte. Flint erschauerte.
    Monika dachte wohl ähnlich. Sie fing an zu weinen und zitterte am ganzen Körper.
    „ICH – WILL – KEINE – INJEKTION!“, rief der Verrückte noch lauter.
    Bei jedem Wort zuckte die junge Krankenschwester zusammen. Ihr Gesicht hatte jegliche Farbe verloren und ihre Unterlippe bebte.
    Das gibt es nicht! Das gibt es einfach nicht!
    Flint überlegte, wie er der Armen zur Hilfe eilen könnte, aber es war so aussichtslos. Er konnte keine zwei Schritte zurücklegen und schon wäre es um sie geschehen. Voller Entsetzen ging der Student all die schrecklichen Möglichkeiten durch, was dieser Mensch mit einer Spritze anstellen konnte.
    Das darf einfach nicht wahr sein! Warum tut denn niemand was?
    Plötzlich machte Doktor Neumann eine schnelle Bewegung, packte Gustave am Handgelenk und drehte dieses um. Mit dem Griff drückte sie ihn mit augenscheinlicher Leichtigkeit zu Boden. Gustave schrie noch lauter. Flint vermochte nicht zu sagen, ob aus Schmerz oder Wut, aber angenehm sah diese Haltung nicht aus.
    „Ah! Sie brechen mir das Handgelenk! Verdammt!“
    Der Griff hatte den gewünschten Effekt: Stolz ließ die Spritze fallen und Monika los. Die nutzte sofort ihre Chance und rannte schluchzend aus dem Zimmer.
    Doktor Neumann blieb von den Ereignissen völlig unberührt. Mit einem gelassenen Blick sah die Ärztin in Richtung der Gäste und sagte ruhig: „Ich denke, jetzt wäre ein günstiger Moment zu gehen.“
    Desmondo griff den Vorschlag auf und antwortete: „Natürlich. Wir sehen uns sicher ein anderes Mal wieder. Einen schönen Tag, wünsche ich.“
    „Auf Wiedersehen, Herr Professor. Herr Maienbach, es hat mich sehr gefreut, Sie kennenzulernen“, entgegnete die Frau.
    Desmondo schob seinen Studenten vor sich her und aus dem Raum hinaus. Flint hatte schon fast die Tür erreich, da rief Stolz ihm etwas nach, was ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ: „Vergiss nicht, deiner Schwester einen Gruß von mir auszurichten!“
    Jedes Wort traf ihn wie scharfe Dolchstöße. Er hörte das irre Lachen des UMBRATICUS DICIO noch, als die Tür zugefallen und er bereits um die Ecke gebogen war.

Kapitel 10
    Patricia und Cat trugen gemeinsam das Gepäck der Studentin nach draußen.
    „Nehmen wir eine Limousine von Cromwell?“, wollte Katharina wissen.
    Die Prüferin

Weitere Kostenlose Bücher