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Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Titel: Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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ganze Weile und sann über diesen Einwand nach. Graciano war das bereits gewohnt. Pater Ignatius sprach niemals leichtfertig.
    „Was denkst du denn, was dich in dem Krankenhaus erwarten wird?“
    „Ich soll in die Onkologie-Abteilung. Zu den Krebspatienten. Viele werden im Endstadium sein und bald sterben.“
    Der Student konnte fühlen, wie sich beim Sprechen sein Magen zusammenzog. Mit dem Thema Tod hatte er Probleme.
    „Und was denkst du, wird deine Aufgabe sein?“
    Wenn ich das nur wüsste!
    „Am Bett sitzen und Trost spenden“, riet er und war sich mehr als bewusst, dass seine Antwort nicht gerade umfangreich ausgefallen war.
    Der Geistliche schien derselben Meinung zu sein, denn er blickte ihn nach wie vor abwartend an. Graciano fühlte sich gezwungen, noch etwas hinzuzufügen.
    „Vielleicht kann ich die Leiden der Kranken durch mein Gebet lindern?“, äußerte er.
    Der Pater lachte spontan auf. „Das war eine sehr diplomatische und fromme Antwort, mein Sohn. Doch ich hoffe, dir ist bewusst, dass nur Gott selbst die Leiden lindern kann. Mit deinem Gebet kannst du kein Heil erzwingen. Es ist und bleibt ein Geschenk.“
    Die Wangen des Studenten färbten sich leicht rot und er senkte verlegen den Blick.
    „Verzeihung, Pater.“
    „Nicht doch, nicht doch. Ich kann dich schon verstehen. Du bist davon ausgegangen, dass du ausschließlich in theoretischen Fragen geprüft wirst. Auf einen praktischen Einsatz konntest du dich nicht einstellen und beginnst dich jetzt selbst zu hinterfragen.“
    Der Dozent lächelte gutmütig.
    Graciano atmete erleichtert auf. Er hatte zwar gehofft, dass ihn der andere verstehen würde, jedoch befürchtet, dass er ihm Verzagtheit unterstellte.
    „Vielleicht vermag dich deine Aufgabe noch zu überraschen? Ich darf dir versichern, auch wenn sie keineswegs einfach ist und dir sehr viel abverlangen wird, kann ich dich doch mit gutem Gewissen dort alleine lassen.“
    Die Anteilnahme des Geistlichen rührte den Prüfling. Schon allein für Pater Ignatius wollte er seine persönlichen Ängste beiseiteschieben und diese Aufgabe bestmöglich erfüllen.
    „So, ich glaube, wir haben alles.“
    Britta beäugte kritisch den Inhalt des Kofferraumes und schließlich Tamaras Rucksack.
    „Gehen wir die Liste noch einmal durch! Ich lese vor: Schlafsack?“
    „Ja, hier“, antwortete Tamara wenig begeistert.
    „Iso-Matte?“
    „Jap.“
    „Feuerzeug?“
    „Ja.“
    „Streichhölzer als Ersatz?“
    „Hab ich.“
    „Papier zum Anzünden?“
    „Hm.“
    „Papier zum Schreiben?“
    „Ja, Block ist hier.“
    „Bleistift und Kugelschreiber?“
    „Alles im Doppelpack vorhanden. Plus ein Edding.“
    „Uh, die sind aber nicht sehr umweltfreundlich“, meinte Britta besorgt.
    „Dafür wasserfest“, entgegnete die Studentin unbewegt.
    „Taschenlampe?“
    „Hier. Aber ich hab nirgends Ersatzbatterien gefunden.“
    „Oh, es braucht keine Batterien.“
    „Wie funktioniert sie dann?“, wollte Tamara wissen.
    „Man muss sie schütteln. Taschenmesser?“, las Britta weiter.
    „Wozu ein Taschenmesser?“, fragte Tamara.
    „Jeder Camper braucht ein Taschenmesser.“
    „Ich will mir keine Holzhütte bauen, ich habe ein Zelt.“
    Wieder bekam die ältere WICCA einen ihrer ermüdenden Lachanfälle.
    „Sehr witzig! Aber du brauchst trotzdem eins.“
    „Von mir aus … Hier ist es.“ Tamara ließ es demonstrativ lustlos in ihren Rucksack fallen.
    „Oh! Solltest du es nicht lieber in eine Seitentasche tun, damit du möglichst schnell rankommst?“
    „Nein.“
    Die Studentin legte ihre ganze Empörung in das Wort hinein.
    „Na gut, wie du willst … Notfalls stellst du den Rucksack eben auf den Kopf“, gluckste Britta gut gelaunt. „Essensrationen?“
    „Ja.“
    „Bist du sicher, dass du kein Kochset willst?“
    „Muss ich das Ganze immer noch zu Fuß durch die Pampa schleppen?“
    „Ja, das schon.“
    „Dann bin ich mir sicher.“
    „Toilettenartikel?“
    „Ja.“
    „Erste-Hilfe-Koffer?“
    „Vorhanden. Und nur, um es mal erwähnt zu haben: Ich finde ihn übertrieben.“
    „Das ist eines der wichtigsten Dinge, die du da einpackst.“
    „Ich sage ja gar nichts gegen einen Medizinkoffer, ich finde nur seine Größe unverhältnismäßig. Das Teil wiegt eine Tonne.“
    „Da sind alle wichtigen Sachen drin, die du im Notfall brauchst. Plus Anleitung.“
    „Wenn ein Notfall eintritt, dann kann ich nicht erst dasitzen und mich durch Tausend verschiedene Sorten Medikamente wühlen

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