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Die Daemonen 01 - Die Daemonen

Die Daemonen 01 - Die Daemonen

Titel: Die Daemonen 01 - Die Daemonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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nie.
    Jedenfalls fand er es hochinteressant, dass die Menschen, die ihre Magie schon längst eingebüßt hatten, dennoch an etwas Unfassbares glaubten. War dies eine Form, sich an Magie zu erinnern? Oder brauchten die Menschen irgendeine Art von Unfassbarkeit zum Überleben, so wie auch die Dämonen nicht existieren konnten ohne die Lebenskraft, die nur noch spärlich in der Natur vorhanden war?
    Möglicherweise, sinnierte Gäus, waren sich Menschen und Dämonen ähnlicher, als beide voneinander annahmen.
    Doch diese Momente des tiefgründigen Sinnierens hielten nie besonders lange vor.
    Schließlich war er König. Er war frei. Er konnte ewig leben. Selbst sein Wirtskörper war noch jung. Orison war groß. Es gab viel zu sehen, was von ihm noch nie zuvor gesehen worden war.



Der Faustkämpfer
    Minten Liago wurde gewaschen, mit einem einfachen Gewand eingekleidet, gefüttert, frisiert – wobei man ihm den Backenbart und die halblangen Haare schor –, mit ein paar Wundsalben behandelt und anschließend in einem von Ochsen gezogenen Gitterwagen zum Inneren Schloss verfrachtet. Diese Reise dauerte fünf Tage, und während dieser fünf Tage verriet ihm niemand, was das Ganze eigentlich zu bedeuten hatte.
    Selbstverständlich machte er sich so seine Gedanken. Schon in den Hafenstädten hatte er vom sogenannten »Inneren Zirkel« gehört, einem reichlich inoffiziellen Abkommen der neun Inneren Schlösser, sich das Warten auf einen Krieg gegen Coldrin mit interessanten Kampfspielen aufzulockern. Es gab eine Tabelle und mehrere Favoritenlisten. Es gab sogar einen inoffiziellen orisonischen Meistertitel im Faustfechten. Das ganze Spektakel diente der Armee zum Unterlaufen des Einrostens, den Armeeausbildern und wohlbetuchten Schlossbürgern zum Anreichern ihres Alltags mit Aufregung und den Inneren Schlössern zum Einnehmen von Stücken, denndie Zuschauer mussten für einen der in den unterirdischen Katakomben abgehaltenen Kämpfe ordentlich bezahlen, und viele von ihnen reisten von einem der anderen Inneren Schlösser eigens an.
    Ein Betrunkener, dem Minten vor ein paar Monaten in Kurkjavok kräftig eins aufs freche Maul gegeben hatte, hatte ihn hinterher gefragt, weshalb Minten nicht am »Inneren Zirkel« teilnahm, um sich dumm und dämlich zu verdienen. Doch Minten hatte noch nie davon gehört, dass einer der Kämpfer reich wurde. Und es schien, als würde sich diese Annahme nun bestätigen: Die Kämpfer waren entweder Soldaten oder wurden aus Gefängnissen rekrutiert. Die aus den Gefängnissen kämpften unfreiwillig und ohne jegliche Entlohnung. Wenn sie verschlissen waren, hörte man nie wieder von ihnen, denn kein Hahn krähte nach einem Strafgefangenen.
    Im Inneren Schloss unterwies ihn ein alter Faustfechter auf einem staubigen, nach Alkohol riechenden Hof zwei Tage lang in den Grundlagen des waffenlosen Kämpfens. Es war ohnehin keine Zeit mehr, Mintens Körper ausreichend auf das Bevorstehende vorzubereiten. Also bekam er etwa siebzig weise Ratschläge, von denen er sich etwa zwanzig merken konnte.
    Dann begegnete ihm auch die Einhändige wieder.
    »Folgendes wird heute Nacht passieren«, knarrte sie, nachdem sie so nahe an Minten herangetreten war, dass er sich körperlich von ihr bedroht fühlen musste. »Du kämpfst gegen dieses Großmaul Oloc, das sich selbst als kommenden Meister sieht. Du schlägst ihn zu Boden.Du hast sechzehn Runden Zeit dafür. Jedenfalls will ich, dass er am Ende nicht mehr steht. Ich habe Stücke auf dich gewettet. Also enttäusch mich nicht. Ohne mich würdest du immer noch in der Schublade schmoren.«
    »Wie viele Tage war ich denn da drin?«
    Zum ersten Mal lächelte sie ihn an. »Sieben. Neuer Rekord. Deshalb hat man mich auch verständigt. Ich glaube nicht, dass du die nächsten drei Tage noch durchgehalten hättest.«
    »Ich glaube schon.«
    Ihr Lächeln verschwand. »Beweis es mir. Schlage Oloc.«
    Minten nickte langsam. Er wollte zwar lieber ein Student sein als ein Faustkämpfer, aber wenn man ihn vor die Wahl stellte, weiterhin Elell in Kurkjavok beim Beineausreißen zuzuschauen oder in einem der Schlösser halblegale Faustkämpfe durchzuführen, dann kam ihm das mit den Schlössern doch um ein Vielfaches interessanter vor. Und wenn die Einhändige mit ihm Stücke verdienen konnte, vielleicht sprang ja dann auch etwas für ihn dabei heraus. Ein paar Bücher und Schreibzeug zum Üben und Lernen würde sie ihm ja wohl kaum verweigern können.
    Der Kampf war auf Mitternacht

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