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Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis

Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis

Titel: Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meissner
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Schlösser nun gefallen sind.«
    »Und die Hafenstädte?«
    »Es mag noch welche geben, aber von ihnen geht kein Widerstand mehr aus.«
    »Und die Inseln?«
    »Welche Inseln, hohe Majestät?«
    »Kelm. Und Rurga. In der südlichen Grünen See.«
    »Diese Inseln haben bislang im Verlauf dieses Krieges noch keine Rolle gespielt.«
    Erneut nickte die Königin. Taisser, der schwärmerische, unbelehrbare Taisser war mitsamt seinem wahnwitzigen Plan in der Grünen See verschwunden. Ihre Stimme klang tiefer, als sie nun weitersprach. »Dann danke deinem Herrn. Sag ihm, dass der gefahrvolle Auftrag, den er sich von mir erhofft, darin bestehen wird, dieses Heer sicher durch Tunnel und Eis zu geleiten. Wir haben noch weitere 27 000 Verbündete in der Obhut der Wolkenstreichler verborgen. Kann dein Herr uns mit diesen zusammenführen?«
    »Mein Herr hat von den Wolkenstreichlern erfahren, wo dieses Versteck sich befindet. Lasst uns unverzüglich dorthin aufbrechen, hohe Majestät.«
    Es war nicht einfach, die Rekamelkish dazu zu bewegen, sich auf unterirdisch beklemmende Pfade zu begeben, aber Chahiddu, Dirgraz und Jmuan hatten ihre Divisionen gut im Griff. Keiner der Reiter murrte. Lediglich einige der Rekamelkish mussten gezüchtigt werden, bevor sie schließlich einlenkten und sich durch schmale Gänge schabten.
    Der stumme Ritter und sein schmächtiger Sprecher ritten voraus. Dahinter die anderen zehn Gämsenreiter. Dahinter die Königin, Die Töchter Benesands und die übrigen Eintausend. Dahinter die Divisionen Eins, Zwei und Drei von Coldrin als unendlich in die Länge gedehnter Tross bizarrer Tiere mit ihren geschickten Reitern, die ab und zu absteigen mussten, um in niedrigen Höhlen nicht an Stalaktiten hängen zu bleiben.
    Ein riesiger Braunbär, der in diesen Höhlen seinenwohlverdienten Winterschlaf gehalten hatte, ergriff vor dieser Prozession winselnd die Flucht.
    Es gab Fledermäuse dort unten, die ganz fahl und rotäugig waren, und dachsgroße Würmer, welche auf Händen liefen, die beinahe menschlich aussahen.
    Vier Tage lang führte sie Stummsturm durchs Dunkel.
    Das anschließende schneeverstärkte Blenden eines weiteren Wintertages im Hochgebirge war annähernd unerträglich.
    Die Königin belastete ihr gebrochenes Bein von Tag zu Tag mehr. Wenn sie den Geflüchteten Orisons wieder vor die Augen trat, wollte sie kein humpelnder Krüppel mehr sein. Alles würde davon abhängen, die Flüchtlinge und die Coldriner in einem einzigen Vorstoß zu einer wirksamen Streitmacht zu verschmelzen. Einen zweiten Versuch würde es nicht geben. Weder würde Coldrin ein weiteres Mal Truppen zur Verfügung stellen, noch würde es dann überhaupt Flüchtlinge aus Orison geben.
    Lae fürchtete sich vor der unmittelbaren Zukunft. Ohne Taisser an ihrer Seite wog die Last der Gegebenheiten doppelt. Ihre Sorgen um Taisser musste sie verdrängen. Dabei traute sie ihm durchaus zu, noch irgendwo am Leben zu sein. Immerhin hatte er ja auch den irathindurischen Krieg überstanden. Als Soldat zweier verfeindeter Parteien sogar. Ohne besonders gut kämpfen zu können. Aber gegen Ende war sie für ihn da gewesen und hatte ihn beschützt. Jetzt war sie nicht mehr für ihn da. Ihre Sorgen um Taisser musste sie verdrängen.
    Einmal setzte sie sich mit Stummsturm, seinem Sprecher, Marna Benesand, Jmuan, Dirgraz und Chahiddu zusammen, um Kriegsrat zu halten.
    »Die naheliegendste Vorgehensweise wäre es«, begann sie, »unsere Hauptstadt zurückzuerobern. Wir würden durch das Dritte Baronat so schnell wie möglich Richtung Landeszentrum vorrücken, um Orison-Stadt den möglicherweise überraschten und im ganzen Land zerstreuten Dämonen wieder abzunehmen. Die Hauptstadt zurückzuholen würde allen noch verbliebenen Menschen des Landes neue Hoffnung und Kraft verleihen! Aber das Problem ist, dass ausgerechnet Orison-Stadt sehr schwer einzunehmen ist. Die Dämonen könnten uns vor den Mauern ähnlich hinhalten und verhungern lassen, wie das vor zwanzig Jahren auch dem Baron Helingerd den Kaatens bei seiner erfolglosen Belagerung widerfahren ist.«
    »Wenn die Stadt so schwer einzunehmen ist«, fragte Jmuan interessiert, »wie ist es dann den Daimonin gelungen?«
    »Sie haben flugfähige Truppen«, gab Marna Benesand düster Auskunft. »Ich war vor Ort. Ich und meine Schwestern haben alles mitangesehen. Die Fliegenden haben in der Stadt Feuer und Wasser und Steine abgeworfen. Das hat die Verteidiger zermürbt und Breschen in die Mauern

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