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Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis

Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis

Titel: Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meissner
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Osten, nach Cerru, damit diese von dort aus in nördlicher Richtung die Küste absuchen und die sechs dort noch fehlenden Hafenstädte erobern konnten.
    Und er schickte zwei kleine Abteilungen von Flugdämonen, rekrutiert aus den »neu« gewonnenen Beständen der Südküstenabtrünnigen, zu den beiden südlichen Inseln Kelm und Rurga, um auch die letzten weißen Flecken, welche die Eroberungskarte der Dämonen noch aufzuweisen hatte, mit der Farbe des Blutes zu füllen.
    König Orisons Aussehen hatte sich inzwischen aufs Neue verändert.
    Er ähnelte nun wieder jenem Menschen, als der ereinst unerkannt unter den Sterblichen dieses Landes gewandelt und als ihr größter und mächtigster Magier verehrt worden war. Etliche Gemälde in der Hauptstadt zeigten ihn, wie er damals ausgesehen hatte, und das erleichterte ihm das Nachbilden seiner jetzigen Erscheinung beträchtlich.
    Er war groß, beleibt, mit Buckelstirn und ausgeprägten Wangen, die Nase eher klein, die Brauen und die Augen spöttisch. Ein weißgrauer Bart zierte seine Wangen und sein Kinn, und beim Gehen stützte er sich auf einen übermannslangen Stab. Als Kleidung bevorzugte er eine weit geschnittene Robe von dunkler Farbe, mit einem noch dunkleren Umhang darüber, wie um seine Leibesfülle zu verbergen.
    Als Königin Lae I. mit ihren neuen Verbündeten die Grenze zum Land Orison überschritt, konnte der Dämonenkönig das spüren wie das Trippeln von Käfern auf seinem eigenen Leib.
    »Turer«, sagte er, und lächelte anerkennend in das nur von einzelnen Kerzen konturierte Dunkel eines weitläufigen Saales hinein. »Du kommst höchstselbst, ältester aller denkbarer Regenten! Und selbst die närrische Kronenträgerin hat keine Ahnung, welcher von denen du bist. Ich freue mich. Ich freue mich wahrlich darauf!«

noch vierzehn bis zum Ende
    In den Bergen herrschten immer Kälte und Eis, aber im Winter war diese Herrschaft besonders unumschränkt und grausam.
    Königin Lae spürte, wie ihr und ihren Getreuen langsam die Kräfte schwanden. Die drei Rekamelkish-Divisionen kannten sich im Gebirge genauso wenig aus wie die Orisoner und stellten deshalb keine Hilfe dar. Ohne neuerliche Unterstützung durch Hiserio und seine Wol kenstreichler waren sie alle darauf angewiesen, genau denselben Weg wieder zurückzugehen, den Laes Abordnung bereits auf der Hinreise gekommen war. Dieser Weg jedoch war durch Lawinen und Steinschläge unpassierbar geworden. Eine noch vor wenigen Tagen durchquerte Schlucht war nun mit Eisbrocken von der Größe ganzer Häuser verbarrikadiert. Schon am dritten Tag ihrer Reise durch das Wolkenpeinigergebirge begann das große vereinigte OrisonColdrinHeer, das zur heldenhaften Bekämpfung der Dämonen aufgebrochen war, hilflos zwischen Bergen und Gletschern umherzuirren.
    Die Rekamelkish schnatterten und zischten ungehalten.Ihre dunkelhäutigen Reiter schnappten in plötzlichen Schneestürmen nach Luft. Laes eintausend waren dem Erschöpfungstod nahe, ihre Pferde beinahe durchscheinend vor Magerkeit.
    Nun taten sich Die Töchter Benesands hervor. Marna war fest entschlossen, sämtliche Scharten, die ihr das Leben in den letzten Wochen geschlagen hatte, wieder auszuwetzen. Sie trieb die Tausend an, ermahnte auch die Rekamelkish-Reiter, schimpfte sogar mit ihrer Königin. Lae ließ sich von ihrem gebrochenen Bein zu sehr lähmen. Marna war für das Brechen dieses Beines verantwortlich gewesen. Marna unternahm alles Menschenmögliche, um diese Schuld abzutragen. Lae ließ sich von diesen Unternehmungen mitreißen.
    Auch Aligia, Teanna, Zilia, Tanuya, Hazmine und Myta standen ihrer Anführerin in nichts nach. Sie jagten Schneebären, Pfeifhasen und Widderböcke, die aussahen, als würde ihr zotteliges Fell aus lauter Eiszapfen bestehen. Sie fanden einen vereisten See, in dem man Fische und sogar flossenfüßige Säugetiere erlegen konnte. Sie erkundeten auf ihren Pferden Passwege. Sie schwärmten aus, um windgeschützte Unterkünfte vor der Nacht oder einem heranbrausenden Sturm zu finden. Sie kletterten sogar – ihrer immer noch verhältnismäßig knappen und aufreizenden Kleidung zum Trotz – in den Wänden umher, um neue Wege zu erspähen oder sich ganz allgemein einen Überblick zu verschaffen. Die Königin war heilfroh, diese siebenköpfige Söldnertruppe mitgenommen zu haben. Sie vermerkte jede Einzelne von ihnen für einen Orden, falls die Hauptstadt und das Land jemals wieder in ihre lenkenden Hände zurückfallen sollten.
    Marna

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