Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis

Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis

Titel: Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meissner
Vom Netzwerk:
gerissen. Man kann keine Verteidigungslinie bilden, wenn diese einfach überflogen wird.«
    »Gibt es flugfähige Rekamelkish?«, fragte die Königin. Alle drei Divisionshauptmänner schüttelten die Köpfe.
    Jetzt meldete sich der Sprecher Stummsturms zu Wort. »Mein Herr schlägt vor, wir diktieren dem Feind das Gelände. Wir nehmen das Äußere Schloss des Dritten Baronats ein. Vielleicht noch das Hauptschloss, um eine unmissverständliche Botschaft zu schicken. Danach jedoch ziehen wir uns zurück bis in die Ausläuferder Berge. Dort können wir von erhöhtem Gelände aus abwärts kämpfen, was in jedem Falle einen Vorteil darstellt gegenüber einem Gegner, der sich aufwärts bewegen muss.«
    »Aber werden die Dämonen darauf eingehen und sich der Schlacht überhaupt stellen?«, fragte die Königin besorgt. »Sie könnten es sich ja auch durchaus leisten, einfach in den Schlössern sitzen zu bleiben und uns die ganze Arbeit zu überlassen.«
    Der Sprecher redete weiter, ohne sich mit dem Ritter über eine Antwort auf diese neue Frage abzustimmen. »Es sind Dämonen, hohe Majestät. Sie werden sich keine Gelegenheit zu einer Konfrontation entgehen lassen. Vielleicht werden sie nicht alle auf einmal anrücken. Aber das wäre nur umso besser für uns. Dann könnten wir ihre Truppen nach und nach aufreiben, was angesichts ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit alldieweil günstiger wäre.«
    Die Königin warf den drei Coldrinern einen fragenden Blick zu. Jmuan antwortete für die anderen Hauptmänner. »Wir kennen die Beschaffenheit eures Landes nicht, deshalb werden wir uns bei Planungen besser zurückhalten. Sagt uns einfach, wo wir hingehen sollen und worin unsere Aufgabe besteht, und wir werden euch nicht enttäuschen.«
    Die Königin lächelte ihn dankbar an. »Dann machen wir es so. Eine eurer Divisionen müsste ausreichen, um zwei Schlösser zu befreien. Danach zieht ihr euch in die Berge zurück, wo der Rest unseres Heeres wartet. Die Töchter Benesands und – wenn er möchte – der Ritter Stummsturm werden die Überfallsdivision begleiten, um ihr den Weg zu weisen.«
    Jmuan besprach sich kurz in seiner eigenen klickenden und schnarrenden Sprache mit Chahiddu und Dirgraz. Anschließend sagte er: »Hauptmann Dirgraz wird das übernehmen. Chahiddu und ich verbleiben bei der Königin und ihren Leuten.«
    »Gut«, sagte die Königin und nickte. »Zuerst werden wir unser Heer noch vervollständigen.«
    Der Kriegsrat war aufgelöst. Die Teilnehmer gingen in verschiedene Richtungen davon. Einzig der Sprecher des Ritters kam auf die Königin zu. »Mein Herr kennt den Wolkenstreichler Hiserio gut. Sobald dieser erfährt, dass es ein Überfallkommando in Richtung orisonisches Landesinnere gibt, wird er gerne dabei sein wollen. Das wird ihn an früher erinnern.«
    Die Königin lächelte erneut. »Ich weiß. Er hat mir seine Geschichte erzählt. Aber die Wolkenstreichler haben bereits sehr viel für uns getan. Diesmal ginge es nicht gegen Orisoner, die noch dazu damit beschäftigt sind, sich untereinander durch Feldzüge zu zermürben. Diesmal ginge es gegen Dämonen. Ich habe Hiserio bereits gesagt, dass ich ihm wünsche, sein Volk möge vom weiteren Verlauf des Krieges unberührt bleiben. Die Coldriner müssen als Verstärkung genügen.«
    »Mein Herr sagt, die Wolkenstreichler sind tapfere Krieger.«
    »Ich glaube es. Aber die Coldriner werden als Verstärkung genügen. Wie ist eigentlich dein Name?«
    Der Sprecher antwortete weder freundlich noch unfreundlich. Eigentlich blieb sein Gesicht immer ausdruckslos. »Ich habe keinen Namen. Ich bin der Sprecher Stummsturms.«
    »Aber irgendwoher musst du doch stammen?«
    »Aus Cerru. Ich bin ein Waisenkind, aber den Namen, den man mir im Waisenhaus gab, habe ich wieder abgelegt. Meine Eltern sind beide im irathindurischen Krieg gefallen.«
    »Dann musst du älter sein, als du aussiehst.«
    »Ich bin schon dreiundzwanzig, hohe Majestät.«
    »Verstehe. Ich erinnere mich an Cerru. War das nicht eine der sanftesten Übernahmen einer Stadt, die Heereskoordinator Matutin im Namen der neuen Königin jemals gelungen ist?«
    »Möglich. Man erzählte mir später, dass der Heereskoordinator der Eroberer mich sogar geküsst habe, als meine Mutter mich ihm entgegenhielt. Ich erinnere mich aber nicht mehr daran. Ich war noch ein Kleinkind damals.«
    »Und bei welcher Gelegenheit sind deine Eltern dann gestorben?«
    »Später. Als das Fünfte Heer sich dem Sechsten angliederte und

Weitere Kostenlose Bücher