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Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis

Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis

Titel: Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meissner
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abtrünnigen Coldriner in den Weg und streckte ihn mit einem Hieb von weit oben herab nieder. Dann glitt sie leblos aus dem Sattel. Die Töchter Benesands waren nur noch drei.Die Rennspinnenreiter versuchten, das Kampfgeschehen zu umgehen. Dennoch wurden zwei von ihnen einverleibt. Erst der dritte entkam, indem er zuerst nach Süden ritt, Richtung Hauptstadt, und dann in einer weiten Schleife nach Norden, zur orisonischen Königin und zu seinem eigenen König.
    Als er wieder die Nordrichtung einschlug, passierte er einen Dämon, der auf einem Pferd nach Süden galoppierte.
    Die beiden ignorierten einander.
    Sie verstanden sich beide als Boten, nicht so sehr als Krieger.
    InMarnas Kopf detonierten ihre Schwestern, ihre Töchter, ihre geliebten Kameradinnen aus einem vielsagenden Lächeln zu einem endgültigen Schreien. So sehr hatte sie sich geschworen, keine von ihnen mehr zu verlieren, dass der Bruch dieses Schwurs beinahe mehr Schaden in ihr anrichtete als der nüchterne, wirkliche Tod.
    Sie fiel vom Pferd in den mit vielfarbigem Blut und Insekteneiern vermengten Schneematsch und wusste gar nicht, wer oder was diesen Sturz überhaupt ausgelöst hatte. Ihr Pferd wurde von zwei Dämonen gepackt und zu einem Tauziehen zerdehnt. Myta saß unnütz herum und plapperte etwas mit Kinderstimme. Hazmine hackte und zerlegte, bis eine zu den Dimensionen einer Scheune aufgeblähte Raubwespe sie mitsamt ihrem Ross einfach hinfort fegte.
    Marna musste sich jetzt entscheiden: Myta oder das Schicksal des Landes?
    Myta oder die Königin?
    Myta oder eine Blutherrschaft der Dämoneninsekten?
    Nein, da stimmte etwas nicht: Die Dämoneninsekten waren ja das, was es zu verhindern galt, die Königin dagegen galt es zu schützen. Aber Marna war nicht mehr in der Lage, logische Fehler zu hinterfragen. Sie konnte nicht mehr denken. Der Dreck und das Gestampfe ringsum und Mytas Geplapper zogen sie ganz in ihren Bann. War das Gestampfe rhythmisch? War alles Töten und Sterben ein Tanz?
    Was würde Faur Benesand jetzt tun?
    Er stand plötzlich über ihr, seine hellen langen Haare frisch gewaschen in der Sonne glänzend, das gewinnende Lächeln mit den ebenmäßigen Zähnen. Galant half er ihr auf. Dann war er fort, einer weiteren unaufschiebbaren Heldentat zugeeilt.
    Marna schrie vor Einsamkeit.
    Dann rannte sie los, zu Fuß durch das Gigantengetöse. Sie erblickte den Lurch wieder, der mit einer Peitsche um sich knallte wie ein Dompteur in einer städtischen Darbietung des Friedens. Sie näherte sich ihm, ohne dass er sie bemerkte oder sie ernst nahm.
    Dann sah er sie doch.
    Sein breites Lurchgesicht grinste lüstern.
    Seine Peitsche riss ihr die Kleidung in den Dreck.
    Marna sprang auf ihn und durchbohrte ihn mit dem Schwert. Wieder und wieder rammte sie den Stahl in ihn hinein und riss ihn wieder heraus. Der Lurch stöhnte blubbernd und starb.
    Als sie Baebin fallen sahen, ergriff seine Berater die Panik. Kopflos rannten sie davon, dem Mahlstrom der Feinde in die innereiendampfenden Klauen.
    Die Dämonen, plötzlich ohne Führung, zerfielen in planlose Einzelne. Sie wurden niedergemacht wie störrisches Gras.
    Eine Zeit lang kämpften nur noch Rekamelkish gegen Rekamelkish.
    Dann kehrte endlich Ruhe ein.
    Ruhe, die überging in das schaurige Wehklagen der Insekten.

noch neun bis zum Ende
    Zum ersten Mal seit vielen Wochen wagte Culcah sich wieder in die Gemächer seines Königs. Orisons allzu menschliches Aussehen missfiel ihm, aber er konnte ohnehin nicht anders, als vor der Macht dieses Wesens seine sechs Augen niederzuschlagen.
    »Mein KÖNIG, wir haben zwei Schlösser verloren und 10 000 gute Soldaten. BAEBINS Truppe von der Ostküste. Der Feind, so wurde uns gemeldet, besteht aus dunkelhäutigen Menschen, die auf INSEKTEN reiten.«
    »Ich weiß.«
    Jetzt konnte Culcah ein missbilligendes Schnauben nicht unterdrücken. Natürlich wusste Orison Bescheid. Es war alles Teil seines Planes. Der großen, allumfassenden Untergangspartitur. »Darf ich mir eine FRAGE erlauben, mein König?«
    »Aber selbstverständlich.«
    »Werden wir ALLE sterben müssen? IHR natürlich nicht, mein König – aber wir anderen, die wir nicht nur Eure Untertanen, sondern auch Eure Kinder sind?«
    Culcah kniete mit gesenktem Blick, wie es sich für einen treuen Untergeben gehörte. Plötzlich spürte er zuseiner Verwunderung, dass sein König ihn an den Schultern fasste, um ihn aufzurichten.
    »Niemand wird sterben müssen, mein treuer

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