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Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis

Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis

Titel: Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meissner
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Menschen das Land Orison wieder aus den Händen zu nehmen, ein einziger ausufernder Spaß! Dass sich nun noch unbefugte Coldriner einmischten, erhöhte die Turbulenz und somit den Spaß doch nur!
    Baebin lachte, als er seinen Beraterstab fechten sah. Er lachte auch, als es den einen oder anderen von ihnen erwischte. Meistens hatte das Sterben etwas ziemlich Komisches an sich, es war in der Regel mit einem Hinfallen und einer gehörigen Verschmutzung verbunden.
    Baebin freute sich auch, weil er sehen konnte, wie seine Soldaten Vorgehensweisen anwendeten oder neu entwickelten, mit denen die Feinde noch nie zuvor in ihrem Leben konfrontiert gewesen waren: totstellen und dann jäh entgegenspringen, sich dickflüssig, zäh und somit unverwundbar machen, neue Gliedmaßen an unerwarteten Körperstellen ausformen, scharfkantige Eisbälle aus dem Schnee backen und werfen, Kontaktgift urinieren, Gehörgänge zersingen, durch mehrere Gegner gleichzeitig hindurchdreschen, Waffen zu abstrakten Gebilden, die nur ein Dämon zu führen verstand, umschmelzen, Insekten mit ihren eigenen Reitern zwangsernähren, Insekten mit den Gedärmen ihrer eigenen Reiter fesseln und knebeln, Insekten mit anderen Insekten zusammenfesseln, bis diese in aggressive Raserei verfielen, und noch vieles Kreatives mehr.
    Baebin peitschte jeden Gegner, der ihm zu nahe kam, in Fetzen und träumte von seinem späteren Baronat Baebinia .
    Hauptmann Dirgraz war bereits dermaßen mit Blut, Schleim, Gallensaft, Dämonenspucke und insektoiden Flüssigkeiten verklebt, dass er kaum noch etwas sehen, geschweige denn sich koordiniert bewegen konnte.
    Er tat etwas, was er noch nie zuvor in seinem Leben getan hatte: Er beauftragte einen Rennspinnenreiterdamit, Hilfe zu holen. Unterstützung. Verstärkung. Egal was.
    Nachdem der Rennspinnenreiter aufgebrochen war, schickte Dirgraz noch zwei weitere los, weil er fürchtete, sie könnten von den Dämonen abgefangen werden.
    Kurze Zeit später stürzte der Hauptmann der 2. Division im Vorwärtstaumeln in eine tiefe Pfütze aus dämonischer Verdauungssäure und wurde langsam und quälend zu Brei zersetzt.
    Die Schlacht ringsumher übertönte seine kläglichen Schreie.
    Etwa vierzigmal verlor Marna Benesand den leuchtenden Lurch aus den Augen, aber immer wieder ermöglichte seine auffällige Färbung es ihr, ihn erneut zu finden.
    »Nicht aufgeben, Schwestern! Wir sind gleich bei ihm und wenden das Schicksal Orisons!« Ihre eigene Stimme machte ihr Angst, so alt und krächzend klang sie. Aber an ein Aufgeben dachte ohnehin keine von ihnen mehr. Was da jemals an Zweifeln gewesen war, war abgewaschen in Unrat und Wut. Der Pfad zurück war nun weiter und beschwerlicher als der sich beständig erweiternde Weg voran zum Ziel.
    Das Massaker war abscheuerregend.
    Grauenvolle Monstrositäten brachten sich gegenseitig um und kannten dabei kein Erbarmen.
    Marna und ihre verbliebenen Schwestern sahen Rekamelkish, die Eier in lebendige Dämonen legten, woraufhin die Eier ausschlüpften und die immer noch um Hilfe brüllenden Dämonen von innen heraus verflüssigten. Sie sahen Dämonen, die den Reitinsekten systematischsämtliche Beine ausrissen. Sie sahen Coldriner, die Dämonen lediglich die Arme und Beine abhackten und diese dann elend verbluten ließen. Sie sahen Dämonen, die ihre Gegner zu küssen schienen, ihnen dabei aber in Wirklichkeit die Gesichter mit Säurespeichel zersetzten. Sie sahen Rekamelkish, die Dämonen fraßen, oft von den Füßen aufwärts. Sie sahen Dämonen, die Rekamelkish fraßen. Sie sahen ein Rekamelkishtier, das von vier Dämonen gefressen wurde, während es selbst zwei Dämonen fraß. Sie sahen Coldriner, die beim Sterben Lust empfanden.
    Marna träumte mit offenen Augen von einem reinigenden Feuer. Von einem Brandteppich, der das gesamte fleischliche und zerfleischende Gewimmel unter sich begrub und nichts weiter hinterließ als Schnee und feinste Asche.
    Doch das war nur ein Traum. Das Gemetzel war wirklich. Als würden sämtliche Nachtmahre der Menschheit stinkend und schnaufend übereinander herfallen.
    Marna enthauptete zwei Dämonen, deren Köpfe wie Lampions glühten. Eine Riesenschlange rasselte auf sie zu. Marna wehrte sie ab. Myta war teilnahmslos. Hazmine kämpfte wie nie zuvor in ihrem Leben. Selbst ihr Pferd keilte nach vorne und hinten aus, zerschmetterte Gesichter und die grapschenden Gliedmaßen von riesigen Weberknechten. Zilia spielte noch ein letztes Mal die Heldin. Sie stellte sich einem

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