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Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis

Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis

Titel: Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meissner
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bestreiten und danach Vergünstigungen erhalten. Von dem Kommando über ein Schloss war die Rede. Ein schöner, ruhiger Posten ohne quälende Lauferei. Snidralek schlug zwei seiner Mitbewerber zu Brei und meldete sich freiwillig.
    Ein Dämonenbote handelte mit dem Sprecher des Ritters Stummsturm die Konditionen aus. Stummsturm selbst schien seinem Namen treu zu bleiben und kein einziges Wort zu äußern.
    Die Konditionen lauteten: Gewann der Ritter, würden die Dämonen zwar den Rest des Landes Orison erobern, vom Hauptschloss des Zweiten Baronates jedoch abziehen und es als unabhängige Bastion freier Menschen anerkennen. Gewann der Dämon, würden dem Ritter beide Beine abgerissen, er als plärrende Abschreckung für alle von Widerstand träumenden Menschenam Leben gelassen und das Hauptschloss anschließend von 20 000 jubelnden Dämonen vom Antlitz des Landes getilgt. Der Ritter und sein Sprecher akzeptierten diese Bedingungen.
    Der Zweikampf sollte auf einer blutgetränkten Ebene vor dem Schloss stattfinden. Der Ritter durfte zu Pferde agieren, Snidralek vertraute auf seine Muskeln und die Reichweite seiner fellüberwucherten Arme.
    In einer seltsamen und kaum zu wiederholenden Einmütigkeit versammelten sich Menschen und Dämonen am Rande des Kampfplatzes zum Anfeuern ihres jeweiligen Helden. Für eine sehr kurze Zeit wurde so aus den Schlachtführenden ein bunter Haufen Schlachtenbummler.
    Der Ritter Stummsturm war eine eindrucksvolle Erscheinung. Die Rüstung massiv und schwarz, wie mit Rost und Grünspan schillernd an einigen Gelenken. Der Helm vorne spitz und das Gesicht vollständig umschließend. Der linke Arm war tatsächlich eine Art Schwert, obwohl man anhand seiner verwinkelten Struktur nicht zu sagen vermochte, welcher Bestandteil die eigentliche Klinge war und welche Segmente lediglich Widerhaken. Culcah sah, dass einige seiner Dämonen dermaßen beeindruckt von dem Ritter waren, dass sie Beutestücke auf seinen Sieg verwetteten.
    Snidralek jedoch mit seinem kapitalen Büffelschädel sah ebenfalls durchaus imposant aus. Er war ohne Pferd beinahe so groß wie der Ritter auf seinem mächtigen Ross, sodass der Ausgang des Kampfes unmöglich vorherzusagen war.
    Ein menschlicher Trompeter stieß zum Signal ins Horn.
    Stummsturm und sein Pferd galoppierten gegen Snidralek an wie eine finstere Wolke aus Eisen und aufspritzendem Schnee. Snidralek wich beinahe überhaupt nicht aus. Mit einem gewaltigen Ruck zog er dem Ritter das Pferd unter dem Leib hervor und zerriss es zu blutigen Fetzen. Die Dämonen ringsum brüllten ein dämonisches Hurra. Snidralek hatte nun ein Pferdebein samt Schenkel und Huf in der Hand. Eine Waffe, die allen anwesenden Menschen Furcht einjagte.
    Nicht jedoch dem Ritter. Der rollte sich im Schnee ab, kam wieder auf die Füße und begann seinen zweiten Angriff. Culcah konnte nicht anders, als diesem Krieger dämonische Qualitäten zuzubilligen. Für einen Moment kreuzte der Gedanke seinen Sinn, dass sich unter dieser Rüstung möglicherweise ein renegater Dämon verbarg, vielleicht sogar der Quertreiber Orogontorogon höchstpersönlich, doch dann verwehte dieser Gedanke wieder unter dem Eindruck des entbrennenden Kampfes.
    Stummsturm drang auf Snidralek ein und hieb ihm mit seiner Klinge das quer gehaltene Pferdebein in Stücke. Snidralek konterte mit wuchtigen Hieben, die die Rüstung dröhnen ließen, als sei sie hohl und lediglich vom Geist eines Menschen erfüllt. Einer dieser Hiebe schleuderte den Ritter zurück in den Schnee. Snidralek beging den Fehler nachzusetzen und verlor einen Arm. Der Ritter war viel zu schnell für sein zu augenscheinliches Gewicht, zu schnell beinahe für Menschen- und Dämonenaugen. Einmal begegnete Snidralek einem Hieb dieses einzigartigen Schwertes, indem er mit der verbliebenen Faust direkt dagegenschlug. Beide Gegner wurden von diesem Aufprall durchgerüttelt. Es sah aus, als würde der Schnee um sie herum schmelzen, dann alsRegen zum Himmel zurückkehren. Der Ritter drehte sich um sich selbst. Snidralek kam nicht mehr weg und verlor auch ein Bein. Er war nun vollkommen asymmetrisch, nur das linke Bein und der rechte Arm waren ihm noch geblieben. Er spürte Schmerzen wie noch nie zuvor in seinem kurzen Leben in Freiheit – nicht einmal als triefnasiger Zwerg hatte er mehr leiden müssen. Doch der Schmerz war auch ein Zeichen von Leben. Im Schlund hatte es nie Schmerzen gegeben. Er rammte dem Ritter seine Hörner vor die Brust. Abermals stürzte

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