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Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Titel: Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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wegzukommen.
    »Einszwanzig«, sagte Roscoe. »Mehr bekommst du sonst nirgendwo.«
    Der Widerling schwitzte vor Verzweiflung, sie meinte es fast in der Luft zu schmecken. Irgendwas stimmte nicht mit dem Kerl, aber das war nicht ihr Problem. Als sie den letzten Dämon verstaut hatte, packte er mit schweißiger Hand ihren Arm.
    »Das kannst du nicht tun. Du musst sie mir verkaufen!«, blaffte er.
    Sie riss den Arm fort. Von der Berührung wurde ihr schlecht.
    »Du bist so dumm«, knurrte er.
    »Es wäre nicht das erste Mal.«
    Riley schob sich durch die Kunden und Angestellten. Kaum stand sie wieder auf der Straße, als die Dämonen in lärmenden Jubel ausbrachen.
    Selbst in der Hölle gibt es Regeln.
    *
    Feuerwehr-Jack war leicht zu finden, da es nicht mehr viele altmodische Feuerwachen in der Stadt gab. Riley drückte die Schultern durch und betätigte die Glocke neben der übergroßen Tür. Keine Antwort. Sie klingelte erneut, und der Liefereingang öffnete sich.
    »Hallo?« Eine Hand winkte sie herein. Sie gehörte einem jungen Mann, vermutlich Mitte zwanzig. Er steckte in einem blauen Overall und trug hohe schwarz-weiß-gemusterte Turnschuhe. Sein Haar sah aus wie ein stacheliges Nest. Simi würde diesen Typ lieben.
    »Ja?«, fragte er und musterte sie misstrauisch.
    »Ich muss geschäftlich mit Feuerwehr-Jack sprechen«, sagte sie. »Ich bin Riley Blackthorne.«
    »Blackthorne?« Er hob eine Augenbraue. »Hier entlang.«
    Als sie ihm ins Gebäude folgte, stellte Riley fest, dass eine Feuerwache eine gute Wahl für einen Dämonenhändler war. Die Fänger konnten mit ihren Wagen direkt in das Gebäude hineinfahren, die riesigen Türen schließen und die größeren Dämonen abladen. Keine Chance, dass die Viecher entwischten und einen Passanten verspeisten.
    Ihre Nase fing den schwefeligen Geruch von Dämonen ein, ehe sie deren Knurren hörte. Ein halbes Dutzend Dreier hockte in stählernen Einzelkäfigen an der hinteren Wand. Sie alle geiferten und zeigten ihre Krallen, das Fell kräuselte sich wellenartig. Der Boden unter den Käfigen war blitzblank. Sie fragte sich, ob der Typ mit den Sneakers für das Saubermachen zuständig war.
    »Blackthornes Tochter«, heulte einer der Dämonen. Die anderen fielen in den Singsang ein und verstärkten ihn.
    Sie unterdrückte das Zittern, bis sie am letzten Käfig vorbei war.
    Zwei Treppen brachten sie zu Jacks Büro, obwohl es eine Weile dauerte, bis sie dort ankam, da ihrem Bein dieser Ausflug gar nicht gefiel. Das Büro war groß und luftig. Durch vier Oberlichter fiel Licht herein und beleuchtete die alten Mauern aus roten Ziegeln. Riley gefiel dieser Ort. Er fühlte sich gut an. Wenn sie eines Tages mal richtig reich war, würde sie sich vielleicht auch eine Feuerwache kaufen. Sie blickte sich rasch um und stellte fest, dass Jack nicht nur hier arbeitete. In einer Ecke stand neben einer unaufgeräumten Küchenzeile ein schmales Doppelbett, und an der anderen Wand gab ein Flachbildfernseher die neuesten Aktienkurse bekannt.
    Der Besitzer dieses Domizils saß hinter einem riesigen Holzschreibtisch. Es war kein besonders ausgefallenes Möbelstück, war aber schon seit einigen Jahren in Gebrauch. Jack schien etwa so Mitte vierzig zu sein, so alt wie ihr Vater. Alt, aber nicht uralt wie Harper. Jack hatte braune Haare mit silbernen Strähnen an den Schläfen. Er trug Bluejeans, ein rotes Hemd und diese blau-weiß-rot-gestreiften Hosenträger. Es wäre nicht schwer, ihn in der Menge auszumachen. Auf seinem Schreibtisch lag eine Baseballkappe. Er war Yankee-Fan.
    Der Mann telefonierte gerade. Er hob die Hand, um sie zu bitten, sich noch eine Sekunde zu gedulden, und konzentrierte sich wieder auf das Gespräch. Er fragte jemanden nach irgendwelchen Vorschriften über Dämonendung.
    Während sie wartete, betrachtete Riley die lange Wand zu ihrer Linken, die von Bildern und Zeichnungen verdeckt war. Alle hatten ein gemeinsames Thema – berühmte Brände. London 1666. Chicago 1871. Atlanta 1864 und 1917. Sogar vom Feuer im Lenox Plaza vom letzten Jahr hatte er ein Bild aufgehängt. Der Brand war von ein paar rattigen Pyro-Dämonen gelegt worden. Zum Glück kam das nicht allzu häufig vor, aber wenn, dann ging es ordentlich rund.
    Jack legte den Hörer auf und deutete auf einen hölzernen Stuhl mit hoher Lehne.
    »Riley! Setz dich. Wie geht es dir?«
    »Geht so. Ich bin jetzt bei Harper.«
    Jack tat, als würde er sich selbst erwürgen, und brachte sie damit zum Lachen.
    Sie

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