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Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Titel: Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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Dorftrottel. Sie löschte sie.
    Die Sprungfedern des Fernsehsessels quietschten, und ihr Meister tauchte in der Tür zum Büro auf. »Wurde aber auch verdammt nochmal Zeit, dass du hier auftauchst«, sagte er und starrte Riley finster an. Dann sah er ihren Rock, schnaubte und schüttelte angewidert den Kopf.
    Ich werde mich nicht entschuldigen.
    »Komm. Ich zeige dir, was du machen musst«, sagte Simon.
    Die Aufgabe war nicht gerade spannend, eher nervtötend. Zuerst musste sie alle Plastikflaschen und Kanister, die einmal Weihwasser enthalten hatten, nach Größe und dann nach der Chargennummer sortieren und anschließend die Daten in ein Formblatt eintragen.
    »Ist immerhin besser, als die Hinterlassenschaften von Dämonen einzusammeln«, bemerkte Simon. Er scheiterte kläglich bei dem Versuch, sich seine Erleichterung darüber nicht anmerken zu lassen, dass das Ausmisten nicht mehr sein Job war. Jetzt, wo jemand in der Hierarchie unter ihm stand.
    Riley bedachte den gigantischen Plastikberg mit einem zweifelnden Blick. »Warum sollte sich die Stadt darum kümmern, welche Flaschen in die Recyclingfabrik wandern?«
    »Der Stadt ist es egal, aber Harper nicht. Wenn man eine Recycling-Sammelstelle hat, muss man darüber Buch führen.«
    Da steckte noch mehr dahinter. »Er bekommt Geld dafür, stimmt’s?«
    »Fünfzig Cents pro Flasche.«
    Ich wusste es.
Letzten Endes ging es immer um Geld.
    »Jetzt komm mal in die Gänge!«, brüllte ihr Meister. Nach einem weiteren vernichtenden Blick in ihre Richtung stapfte Harper aus dem Gebäude, gefolgt von seinem ältesten Lehrling.
    Er muss auf einem Nagelbrett schlafen. Es muss einen Grund haben, dass er so ein Kotzbrocken ist.
    Es war kühl, doch in der frischen Luft dröhnte ihr Kopf nicht ganz so schlimm. Auf dem eingezäunten Platz hinter dem Gebäude reihte sie alle Kanister und Flaschen wie Plastiksoldaten auf. Sie hielt respektvollen Abstand von dem Hügel aus Dämonenmist und den ganzen toten Kakerlaken.
    Siebenundachtzig 5-Liter-Kanister, dreiundsiebzig 1-Liter-Flaschen und neunundvierzig Halbliterflaschen
. Das machte über hundert Dollar für Harpers Schnapskasse.
    »Hier lerne ich alles übers Dämonenfangen«, maulte sie. »Luzifer macht sich vor Angst in die Hose.«
    Als sie die Zettel auf dem Klemmbrett durchblätterte, stellte sie fest, dass Simon zuletzt vor drei Wochen diese Flaschen sortiert hatte. Und davor während der letzten acht Monate in ungefähr regelmäßigen Abständen. Die Seiten davor hatte Jackson vollgeschrieben, der inzwischen Geselle war. Eines Tages würde ein anderer Lehrling auf ihre Zettel sehen und von dem Tag träumen, an dem er freigesprochen wurde.
    Und Harper mit jedem Atemzug hassen.
    Sie nahm den Kugelschreiber und füllte ein neues Formular Zeile für Zeile aus. Beim zehnten 5-Liter-Kanister zögerte sie. Es gab eine Reihe von Behältern aus derselben Charge, die alle dasselbe Weihdatum hätten haben müssen. Bei dem Kanister in ihrem Schoß gab es jedoch ein Problem. Er hatte ein anderes Datum als die anderen Flaschen aus derselben Charge.
    Mein Hirn ist vernebelt.
Sie machte eine Pinkelpause, trank noch mehr Wasser und machte sich wieder an die Arbeit. »Irgendjemand hat einen Fehler gemacht«, sagte sie. Sie klatschte einen Aufkleber an den falschen Kanister. So etwas konnte vorkommen, vor allem, wenn derjenige so einen Kater gehabt hatte wie sie.
    Als Riley alle Plastikbehälter aufgelistet hatte, hatte sie zweiundvierzig herausgefischt, bei denen Chargennummer und Datum nicht zusammenpassten. Eine Halbliterflasche war angeblich erst vor einer Woche geweiht worden, während eine andere aus derselben Charge zehn Tage alt war.
    Sie blätterte zurück bis zu Simons Aufzeichnungen. Da hatte es keine Probleme gegeben. Dasselbe bei Jacksons Listen. Was immer passiert war, war während der letzten drei Wochen geschehen.
    »Warum ich?« Sie wusste genau, wem man dafür die Schuld geben würde, obwohl es nicht ihr Fehler war. »Kann es sein, dass sie die Chargen aufgeteilt und getrennt geweiht haben?«
    Ihr Bauch sagte ihr, dass es nicht so war. Und sie hatte die Möglichkeit, das zu beweisen. Sie legte das Klemmbrett beiseite und schlenderte zum Auto, um die Papiere ihres Vaters zu holen. Er hatte alle Chargennummern der gesamten Produktion der letzten sechs Monate aufgelistet. Wenn Celestial Supplies eine Produktionsserie aufgeteilt hatte, wäre es in diesen Listen vermerkt.
    Kurz bevor sie den Kofferraumdeckel zuknallen wollte,

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