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Die Dämonenfalle

Die Dämonenfalle

Titel: Die Dämonenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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fest.
    »Zusammen mit den Großen Familien von der Erde«, sagte Nelson in einem fast verteidigenden Tonfall. »Und ich möchte allerdings darauf hinweisen, dass die nie ins Visier dieser Leute geraten sind. Zumindest bisher nicht.«
    »Also finanzieren Sie die Erschließungskosten und streichen die Zinszahlungen ein.«
    »So funktioniert nun mal das Universum, Investigator.«
    »Auf der emotionalen Ebene ist durchaus nachzuvollziehen, dass die jungen Dynastie-Mitglieder zur Zielscheibe geworden sind. Ihre Eskapaden sind uns ja aus den Unisphäre-Berichten sattsam bekannt. Viel Sympathie bringen die Leute da draußen ihnen nicht entgegen.«
    »Den Reichen wurde zu keiner Zeit sonderlich viel Sympathie entgegengebracht«, sagte Nelson. »Damit kann ich leben. Aber das heißt nicht, dass man sie – uns! – um irgendwelcher politischen Ziele willen abschlachten kann. Davon abgesehen waren unter den hundertdreißig Passagieren an Bord gerade mal fünf Dynastie-Mitglieder.«
    »Ich mache mir deren Meinung ja nicht zu eigen«, sagte Paula. »Ich versuche nur, die Motivation dahinter zu verstehen.«
    »Motivation? Ich bin der Ansicht, dass es sich um einen simplen Racheakt handelt«, meinte Aidan. Alle Augen waren nun auf ihn gerichtet. Er zuckte die Achseln. »Jeder weiß doch, dass diese Typen nicht gewinnen können, oder? ›Die Regierung verhandelt nicht mit Terroristen‹, so heißt es doch immer, und so wurde es gehandhabt, seit die ersten Menschen die Erde verließen. Daran wird sich auch dieser Tage nichts ändern. Also wird seitens der Extremisten nach einer Rechtfertigung gesucht, um die eigene Psychose zu bemänteln. Serienmord auf höchstem Niveau, wenn man so will.«
    »Gut möglich«, sagte Paula langsam. Irgendwas an dem Fall bereitete ihr Kopfzerbrechen. Wie Aidan angemerkt hatte, erschien die vermeintliche Motivation hinter dem Anschlag irgendwie falsch. Und doch bestand am Ergebnis der Taten dieser »Armee zur Befreiung Merioneths« kein Zweifel. Die kriminelle Energie dahinter war es, die sie beunruhigte, und sie war zugleich ihre Motivation. Die immer noch ungebrochen war. Ihr Verstand war durch psychoneurales Profiling angepasstworden; eine genetische Manipulation, die im gesamten Commonwealth geächtet war. Dass der Gerechtigkeit Genüge getan wurde, das war praktisch genetisch in ihr verankert. Zusammen mit einigen anderen kleinen Eigenheiten wie obsessiv-zwanghaftem Verhalten. Eine Charaktereigenschaft, die den meisten Menschen wenig angenehm war. Nicht so Paula. Sie hatte sich immer ungemein wohl gefühlt mit dem, was sie war. Zudem amüsierte sie die Ironie der Tatsache, dass sie eine der ranghöchsten Commonwealth-Gesetzesvollstreckerinnen war und damit im Grunde auf jedem Planeten rechtswidrig operierte, bis auf einem, ihrer Heimatwelt Huxley’s Haven. Oder wie der Rest des Commonwealth ihn nannte: der Bienenstock.
    »Wir haben hier was gefunden«, rief Nalcol. Er kniete neben einem robust wirkenden, runzeligen Buschkaktus und untersuchte den Untergrund mit den peripheren Sensoren seines Prüfgerätes. Drei der Bots waren neben dem Stamm der Pflanze abgestellt und nahmen Proben von der lederartigen Oberfläche. »Könnte ein Urinfleck sein«, sagte der Forensiker, als sich die anderen um ihn versammelt hatten. »Vermutlich hat sich einer von denen hier erleichtert.« Mit der schaufelförmigen Spitze seiner langen transparenten Sonde entnahm er einige Proben.
    »Sind Sie sicher?« Paula konnte nicht die geringste Spur von Feuchtigkeit in der krümeligen ockerfarbenen Erde entdecken. Und warum überhaupt einen Menschen hierherschicken, um eine Rakete abzufeuern, wenn auch ein Bot bestens dafür geeignet wäre?
    »Diese gottverdammte Sonne«, klagte Nalcol. »Durch sie verdampft jegliche Flüssigkeit im Handumdrehen, weshalb wir diese hier überhaupt entdeckt haben. Verdunstungswolken können von unseren Sensoren erfasst werden. Aber es bleibt nicht viel zur Analyse übrig.« Verschiedene Grafiken tanzten über den kleinen Bildschirm seines Geräts. »Okay, das hätten wir: verwertbare DNA. Daraus kann ich einen brauchbaren genetischen Fingerabdruck gewinnen.«
    »Danke«, sagte Christabel. »Was ist mit den Rückständen des Raketengeschosses?«
    »Definitiv vorhanden. Es ist eine oxidierte Kohlenstoffspur mit Aluminium und anderen Beschleunigerkomponenten.«
    »Und um was für einen Typ handelt es sich demnach?«
    »Tja, ich kann nur sagen, es ist alles sehr merkwürdig. Niemand hat das

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