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Die Daemonenseherin

Die Daemonenseherin

Titel: Die Daemonenseherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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wüsste.« Trotzdem wollte er im Augenblick nicht darüber nachdenken, wie es weitergehen sollte. Zum Glück erlöste ihn Hartleys Rückkehr davon, das Gespräch weiter zu vertiefen.
    »Wir haben alle«, berichtete der Kommandant. »Das Labor ist leer.«
    Devon nickte anerkennend. »Sorgen Sie dafür, dass alle Unterlagen und Dateien eingesammelt und in mein Büro gebracht werden.«
    Er sagte noch mehr, doch Logan hörte nur noch mit einem halben Ohr hin. Seine Aufmerksamkeit gehörte den Menschen, die von Hartleys Leuten in die Halle geführt wurden. Nervös wanderte sein Blick über die Gesichter, ohne Alessas vertraute Züge zu finden.
    Sie musste noch drin sein, vermutlich eingesperrt in einen dieser beschissenen Tanks. Er ließ Devon und Hartley stehen und marschierte in den steril weißen Labortrakt. Eine Tür nach der anderen riss er auf. Bei den meisten Räumen konnte er schon auf den ersten Blick sehen, dass sie leer waren, in den größeren und verwinkelten sah er sich genauer um. Er filzte Büros, Labors, eine Toilette, die Kaffeeküche und mehrere Untersuchungsräume. Im Zentrum des letzten Raums, am Ende des Ganges, blieb er stehen und drehte sich langsam im Kreis. Den Behandlungsstuhl, den Schreibtisch und das Tablett mit medizinischen Instrumenten nahm er kaum wahr. Alles, was er sah, war die Leere des Zimmers. Genauso verlassen wie die anderen. Panik machte sich in ihm breit.
    »Wo sind die verdammten Tanks?«, murmelte er.
    »Welche Tanks?«
    Logan fuhr herum und sah Devon im Türrahmen stehen.
    »Isolationstanks, in die sie ihre Versuchskaninchen sperren.« In den Alessa womöglich eingesperrt war.
    »So etwas existiert nicht.«
    »Glaub mir, sie existieren.« Logan hatte Alessa Beschreibungen des kalten Stahls, der Dunkelheit und Einsamkeit noch zu gut im Gedächtnis. »Wo ist Doktor Burke?«
    »Sie war nicht unter den Verhafteten.«
    »Freier Tag?«
    »Burke gehört nicht zu der Sorte Mensch, der sich jemals freinimmt.«
    Logan drängte sich an Devon vorbei auf den Gang und sah von links nach rechts. »Dann muss sie hier sein.«
    »Was willst du damit sagen?«, fragte Devon neben ihm.
    »Dass wir etwas übersehen haben.« Sein Blick fiel auf die gegenüberliegende Tür, neben der ein Schild mit Doktor Burkes Namen hing. Wenn es einen Hinweis gab, dann dort – in ihrem Büro.
    Er kehrte noch einmal in den Raum zurück, den er sich kurz zuvor bereits angesehen hatte. Ein alter Schreibtisch mit Drehstuhl, ein gewaltiger, bis zur Decke reichender Aktenschrank dahinter, zwei Besucherstühle und ein paar Regale mit medizinischen Fachbüchern. Das war alles. Keine Bilder an den Wänden, nicht einmal eine Topfpflanze. Der Anblick des Büros hinterließ einen seltsamen Eindruck bei Logan, es dauerte allerdings ein wenig, ehe er sagen konnte, woran das lag. Es waren die fehlenden Aktenstapel auf dem Tisch, keine Stifte, die herumlagen, und auch keine medizinischen Geräte. Selbst für ein Ärztezimmer wirkte der Raum viel zu steril. Ungenutzt.
    »Wenn sie wirklich hier arbeitet, ist sie ein sehr penibler Mensch.« Was er jedoch in den Labors und Behandlungsräumen gesehen hatte, passte nicht zu dem Eindruck, den das Büro machte. Die anderen Zimmer waren aufgeräumt gewesen, doch sie hatten nicht verlassen gewirkt, sondern deutliche Anzeichen gezeigt, dass sich dort täglich Menschen aufhielten. Hier gab es nicht mal eine benutzte Kaffeetasse.
    »Was soll das heißen?«
    »Dass ich nicht glaube, dass das ihr wirklicher Arbeitsplatz ist«, erklärte Logan. »Das hier ist vielleicht das allgemeine Labor, in dem die Blutproben eurer Patienten untersucht werden und irgendwelcher Kram gemacht wird, den Laborleute eben so tun. Harmloses Zeug.« Er schüttelte den Kopf. »Die wirklichen Versuche finden an einem anderen Ort statt.«
    »Ein geheimes Labor?« Devon stieß einen heftigen Fluch aus, der so gar nicht zu seiner gepflegten Erscheinung und dem teuren Designeranzug passen wollte. »Ich werde dafür sorgen, dass Hartleys Männer das Grundstück durchkämmen. Jedes Gebäude, jeden verdammten Winkel!«
    Logan bezweifelte, dass ihnen so viel Zeit blieb. Wenn Doktor Burke sich nicht hier aufhielt, war ihr vielleicht nicht entgangen, was in ihrem Labor geschah. »Sobald Burke merkt, dass wir ihr an den Kragen wollen, wird sie Alessa womöglich fortbringen, ehe wir sie aufspüren«, prophezeite er düster. »Gibt es andere Räume, die an Burke oder jemand aus ihrem Team vermietet oder zugeteilt sind?«
    »Dafür

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