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Die Daemonenseherin

Die Daemonenseherin

Titel: Die Daemonenseherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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machen konnte. Sein dunkles Haar war kurz geschnitten und zeigte erste Spuren von Grau, seine Haut war leicht gebräunt und wirkte, als hätten Wind und Wetter sie gegerbt. Hätte Logan eine Wette abschließen müssen, dann hätte er darauf gesetzt, dass der Mann in den Highlands aufgewachsen war und auch jetzt noch viel Zeit im Freien verbrachte. Nicht zuletzt durch den ernsten Zug um seine Mundwinkel, der seine Dienstbeflissenheit verriet, erweckte er in seinem Auftreten den Eindruck, als verstünde er etwas von seinem Job.
    Devon machte keine Anstalten, von der Tür zurückzutreten, was Hartley und dessen Männer zwang, auf dem Gang stehen zu bleiben. Sie bauten sich im Halbkreis vor der Tür auf, die Augen wachsam auf Logan gerichtet.
    »Schicken Sie einen Ihrer Männer los«, sagte Devon an Hartley gewandt. »Er soll alle Beteiligten darüber informieren, dass mein Bruder nichts getan hat. Der Rest des Teams kommt mit uns.«

26
    W ährend Devon seine Männer kurz über die Laborversuche informierte und darüber, dass eine Frau entführt worden war, ging Logan zum Schreibtisch und holte die SIG, die er dort abgelegt hatte. Er steckte die Waffe zurück ins Holster und kehrte zu den Männern zurück.
    »Jeder, den wir im Labor antreffen, wird festgenommen«, sagte Devon und fügte mit einem Blick zu Logan hinzu: »Aussortieren, wer seinen normalen Job tut und wer in das Projekt Samenkorn verwickelt ist, können wir später. Gehen wir!«
    Hartley bedeutete seinen Männern, den Weg freizugeben und Devon und Logan passieren zu lassen. Mit schnellen Schritten eilten sie, gefolgt von den Wachen, den Gang entlang und auf die Treppen zu, als Jackie zu Devon gelaufen kam und nach seinem Arm griff.
    »Was ist hier los, Dev?«, fragte sie mit einem Seitenblick auf Logan, der mit den anderen stehen geblieben war.
    »Mach dir keine Sorgen.« Er drückte ihre Hand. »Ich erkläre dir alles später. Erst müssen wir Alessa finden.«
    Ihr Blick kehrte zu Logan zurück. »Ist sie in Gefahr?«
    »Ich hoffe nicht.« Daran, was passiert sein mochte, falls Burke ihre Experimente bereits wieder aufgenommen hatte, wagte er nicht zu denken. Der Dämon war kleiner geworden. Er konnte nur hoffen, dass ihm das genügend Zeit verschaffen würde, um sie zu finden, ehe es zu spät war. Er ist bereits sehr mächtig. Das waren Jackies eigene Worte gewesen, als sie die Essenz des Dämons gespürt hatte. Logan versuchte sich einzureden, dass Alessa ihre Fähigkeiten unterdrücken konnte, doch er wusste auch, dass ihr das nicht gelang, wenn sie in Panik war. »Wir müssen uns beeilen.«
    Jackie fuhr sich mit der Hand über die Stirn. »Geht und findet sie – aber danach habe ich ein Hühnchen mit dir zu rupfen, Logan Drake.«
    Logan senkte den Kopf zum Zeichen, dass er alles ohne Gegenwehr über sich ergehen lassen würde, ganz gleich ob sie ihn anbrüllen oder ihm eine runterhauen wollte.
    »Warte zu Hause auf mich.« Devon küsste seine Frau auf die Wange, dann gab er den Männern ein Zeichen und der Trupp setzte sich wieder in Bewegung.
    Sie verließen das Haus durch eine Seitentür. Kies knirschte unter ihren Schuhsohlen, als sie einen Weg einschlugen, der tiefer in das Grundstück hineinführte, durch eine Parkanlage, die von größeren und kleineren Gebäuden umgeben war. Sie folgten dem Weg zwischen Bäumen hindurch, an einem künstlichen Teich vorbei, bis sie das andere Ende des Geländes erreichten. Dort stand ein quadratisches Gebäude aus grauem Backstein, eingerahmt von einer akkurat gestutzten Buchsbaumhecke.
    Logan sah an der Fassade des dreistöckigen Hauses hinauf. »Was ist das für ein Bau?«
    »Hier sind unsere Ärzte untergebracht«, erklärte Devon. »Dazu ein kleines Krankenhaus und die Labors.«
    »Ihr habt ein eigenes Krankenhaus?«
    »Unsere Leute lassen sich nicht gerne von normalen Ärzten behandeln.«
    Logan konnte sich gut vorstellen, wie sich die Seher in einer gewöhnlichen Praxis fühlen mochten. Zweifelsohne würden die Ärzte anhand von Blut- und Gewebeproben herausfinden wollen, was die Seher so besonders machte. Um dem zu entgehen, ließen sie sich hier von ihresgleichen behandeln, ohne zu ahnen, was in den angeschlossenen Laboratorien geschah.
    Vor der Tür blieben sie stehen und Devon bedeutete den Männern näher zu kommen. »Jeder im Labor wird festgenommen. Achten Sie darauf, dass keine Unterlagen vernichtet werden, und halten Sie die Leute von den PCs fern.«
    »Abführen und einsperren«, wiederholte

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