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Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Titel: Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad Mason
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Grubb schaffte es nur mit Mühe, nicht laut aufzustöhnen vor Schmerz. Es tat weh, und zwar richtig. Aber er wusste, dass es freundlich gemeint war.
    «Du bist ein tapferes Bürschchen, weißt du das?», sagte der Troll.
    «Hmm … eigentlich habe ich doch gar nichts gemacht.»
    «Unsinn. Du hast Mumm, und du bist fix im Denken. Natürlich hast du Glück gehabt, dass dich die Kerle aus dem Haifischbecken gezogen haben, aber trotzdem –»
    «Apropos», unterbrach ihn Tabitha und rettete Grubb aus seiner Verlegenheit. «Ich hab vergessen, euch zu sagen, dass sich die Kerle vom Haifischbecken als Schwarzmäntel entpuppt haben. Sie haben Ärger gemacht, und wir sind aneinandergeraten und …»
    Sie verstummte nach und nach.
    Alle sahen sie an.
    «Tabitha», sagte Newton. «Diese Schwarzmäntel … Sie wissen doch nicht etwa, dass du eine Wächterin bist, oder?»
    Es blieb lange still. Tabitha lief knallrot an und begann, an ihren Jackenknöpfen herumzuspielen.
    «Oh, Tabs», sagte Paddy.
    «Aber ich … ich hatte doch keine Ahnung, dass es Schwarzmäntel sind, bevor …»
    «Genau», sagte Old Jon. Es war das erste Wort, das Grubb ihn hatte sagen hören. «Du hattest keine Ahnung.»
    Tabitha schaute sich um, aber niemand sah ihr in die Augen. Niemand verteidigte sie. Grubb wünschte, er könnte irgendetwas tun, um ihr zu helfen, doch ihm fiel nichts ein.
    «Warum hast du uns das nicht eher gesagt?», fragte Hal.
    «Ich habe nicht geglaubt … ich meine, sie hatten genug Grog intus, um eine Galeone zu versenken. Sie werden sich nicht mal mehr daran erinnern.»
    «Das kannst du nicht wissen, Tabs.»
    Tabitha machte den Mund auf, aber ihr fiel keine Erwiderung ein. Stattdessen zuckte sie die Achseln und begann wütend auf einen Fleck an der Wand zu starren.
    «Wir stecken in Schwierigkeiten», sagte Newton schließlich. «So wie ich Derringer kenne, marschiert er geradewegs zum Gouverneur. Und hinterher rückt er uns auf die Pelle.»
    «Aber –», sagte Tabitha.
    «Still jetzt.» Newtons Tonfall war hart geworden. «Du hast genug angestellt. Es war gut, dass du Joseph und den Zauberstab gefunden hast, aber du warst leichtsinnig. Ich habe es dir schon mal gesagt, Tabs, das hier ist kein Spiel. Du musst noch eine Menge lernen.»
    Tabitha war den Tränen nahe.
    «Ich kann helfen, ich …»
    Frank legte ihr die Hand auf die Schulter.
    «Wir machen alle Fehler, Tabs.»
    Sie ließ den Kopf hängen, damit ihr niemand ins Gesicht schauen konnte.
    «Uns bleibt nicht viel Zeit», sagte Newton. «Derringer und seine Männer werden jeden Moment –»
    Ein Schuss ertönte, und die Fensterscheibe zersprang.

24. Kapitel
    A lle auf den Boden!»
    Grubb spürte eine kräftige Hand auf seinem Rücken, dann wurde er halb zu Boden geschubst, halb fiel er von selbst auf die Knie. Jemand hatte die Lampen ausgeblasen. Es spritzte und zischte, dann war auch das Feuer aus.
    Er blinzelte, während sich seine Augen an die Dunkelheit und das Mondlicht gewöhnten. Er hörte, wie sich die Wächter vorsichtig an den Seiten des Raums verteilten, und das metallische Klicken und Klacken, als die Pistolen geladen und gespannt wurden. Wieder packte ihn eine Hand am Kragen und drückte ihn gegen die Wand, sodass er zwischen den mächtigen Gestalten von Newton und Frank eingequetscht wurde. Phineus Clagg schlich an ihnen vorbei und huschte in eine Ecke.
    «Guten Abend», sagte eine ruhige, durch Zauberei verstärkte Stimme. Sie schien von überall und nirgends zu kommen.
    «Cyrus Derringer», wisperte Frank. «Hat dieser räudige Elf denn nichts Besseres zu tun?»
    «Ich weiß, dass Sie da drinnen sind, Newton», sagte die Stimme. «Und ich bin nicht in Stimmung, lange zu fackeln. Sie und Ihre Leute haben genau drei Minuten, um herauszukommen, unbewaffnet und mit erhobenen Händen.»
    «Und wenn nicht?», schrie Tabitha. «Lassen Sie uns dann in Frieden und kümmern sich um Ihren eigenen Kram?»
    «Eher nicht», antwortete Derringer ohne jede Spur von Humor. «Ansonsten schlagen wir die Bude kurz und klein und stecken jeden Einzelnen von Ihnen ins Gefängnis. Jeden, der überlebt.»
    «Das ist keine Überraschung», murmelte Newton. «Kannst du irgendwas sehen, Hal?»
    Grubb konnte auf der gegenüberliegenden Seite des Gastraums die schmale Silhouette des Zauberers ausmachen. Er spähte durch das Fenster in die Dunkelheit.
    «Nichts.»
    «Alles klar. Frank, gibt es einen Weg hier raus, von dem Derringer nichts weiß?»
    «Einen alten Schmugglertunnel»,

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