Die Daemonin des Todes
aus dem kleinen Hain und blieb einen Moment stehen, als könnte er sich nicht entschließen, in welche Richtung er fliehen sollte.
»Was habt ihr hier…?«, begann er.
Aber dann schien er einen deutlicheren Blick auf den Ausdruck ihrer Gesichter zu erhaschen und überlegte es sich anders. Denn der Dämon fuhr herum und rannte davon. Nach weniger als einem Dutzend Schritten holte Buffy ihn ein, warf ihn ins hohe Gras der Lichtung und drückte sein Gesicht gegen den Boden. Tergazzi schrie auf und wimmerte wie ein kleines Kind.
»Ich will dir nicht wehtun«, stieß Buffy hastig hervor. »Aber ich werde es tun, wenn du mich dazu zwingst. Glaube mir.«
»Oh«, stieß er atemlos hervor, als sie ihn auf den Rücken drehte. »Ich glaube dir. Ehrlich. Und ich werde kooperativ sein. Du brauchst nur deinen Kumpel Angel dort hinten zu fragen. Ich bin ein wahnsinnig kooperativer Typ.«
»Dann halt jetzt mal kooperativ die Klappe«, befahl Buffy und zog Tergazzi auf die Beine.
Als Buffy sich umdrehte, sah sie Angel direkt vor den Bäumen stehen. Er spähte angestrengt in die Dunkelheit, und Buffy fragte sich stirnrunzelnd, wonach er Ausschau hielt. Dann fiel ihr die andere Haut ein, die sie zwischen den Bäumen hatte aufblitzen sehen. Helle Haut. Menschenhaut.
»Was hast du hier zu suchen?«, wandte sich Buffy plötzlich an Tergazzi und zog an den Stacheln seines Kopfes.
Der Dämon schrie schmerzerfüllt auf. »Das geht dich nichts an!«, japste er tapfer.
Buffy zog erneut und der Dämon brach in Tränen aus.
»Oh, Mann, das ist ja Mitleid erregend«, seufzte Buffy. »Aber ich habe keine Zeit für Mitleid. Was hast du…«
»Komm raus, Queenie«, sagte Angel mit leiser, aber nachdrücklicher Stimme.
Buffy drehte sich wieder um und sah eine sehr atemlose, sehr aufgebrachte Frau zwischen den Bäumen auftauchen. Sie trug nur ein langes Männerhemd, das sich gefährlich über ihren Brüsten spannte. Ihre Augen wurden groß, und sie blickte zu Tergazzi hinüber, der mit einem schlauen Grinsen die Brauen hochzog.
»Queenie?«, wiederholte Buffy ungläubig.
Die fragliche Frau - volle einsachtzig groß und an den exponierten Stellen chirurgisch verschönert - fuhr zu Buffy herum und lächelte verlegen. »Hi«, sagte Queenie. »Du musst diese Jägerin sein, von der Terry mir erzählt hat. Nett, dich kennen zu lernen.«
»Terry?«, echote Buffy verblüfft.
Angel nickte Richtung Tergazzi. Buffy starrte den Dämon an, und plötzlich verrauchte ein Teil ihrer Wut.
»Hör zu«, sagte sie erschöpft zu ihm. »Ich will dir nicht wehtun. Im Ernst. Aber ich muss Veronique finden, und zwar noch heute Nacht. Ich habe deshalb keine Zeit für Nettigkeiten.«
Tergazzi blickte verwirrt drein. »Ich wünschte, ich könnte dir helfen«, sagte er. »Aber ich weiß wirklich nicht, wo sie ist.«
Buffy schüttelte traurig den Kopf. Dann packte sie Tergazzi an der Kehle und schmetterte ihn rücklings gegen einen dicken Baumstamm. Der Dämon schnappte nach Luft und gurgelte etwas Unverständliches. Die Jägerin lockerte ihren Griff ein wenig.
»Das ist völlig unnötig. Wenn ich was wüsste, hätte ich es längst gesagt.«
»He!«,schrie Queenie schrill. »Das kannst du nicht mit ihm machen, kapiert? Er ist ein mächtiger Dämon. Du hast Glück, dass er dir nicht einfach den verdammten Kopf abreißt. Sag’s ihr, Terry. Sie kann das nicht mit dir machen!«
Die halb nackte Frau wandte sich an Angel. »Ich mochte dich, Mister. Ich fand dich nett und auf eine düstere Weise irgendwie süß. Aber süß oder nicht, du kannst nicht einfach in unser Heim stürmen…«
»Das ist der Wald«, unterbrach Angel.
»Wir leben hier!«, schrie Queenie. »Es ist alles, was wir im Moment haben, und Terry arbeitet hart daran, das zu ändern. Die meisten Mädchen hätten ihn bestimmt schon verlassen, aber ich liebe den kleinen Freak, okay? Und jetzt wollt ihr Typen ihn fertig machen, nur weil ihr irgendeine Vampirtussi nicht finden könnt? Und das, nachdem er euch diese Papiere und alles gegeben hat, ohne Geld dafür zu verlangen? Ihr habt wirklich Nerven.« Sie fuhr zu Buffy herum. »Und was dich angeht, Missy - wenn du noch einmal meinen kleinen Dämon anrührst, trete ich dir in den Arsch, dass du bis nach Vegas fliegst.«
Buffy blinzelte und starrte sie mit einer Mischung aus Grausen und leichter Sympathie an. Angels Gesicht verwandelte sich von einem Moment zum anderen in eine Vampirfratze, und er beugte sich mit einem bösen Grinsen zu Queenie.
»Du
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