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Die Daemonin des Todes

Die Daemonin des Todes

Titel: Die Daemonin des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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immer zerstören.«
    Dann lachte sie auf, als die lodernden Flammen ihr Fleisch verzehrten und ihre Augen in den Höhlen zerplatzten.
    Dann explodierte Veronique in einer Wolke aus glühender Asche.
    Als die Soldaten kamen, um den schwer verletzten, blutenden Jacques de Molay in den Kerker zu schleppen, weinte er.

    Veronique stand im Nestraum des verlassenen Polizeireviers und sah der Dämonenbrut beim Fressen zu. Der Anblick erfüllte sie mit Freude. Aber da war noch ein anderes Gefühl, das unterschwellig in ihr lauerte.
    Frustration. Ja sogar Verzweiflung.
    Trotz ihres bevorstehenden Triumphes konnte sich Veronique nicht all die Jahrhunderte verzeihen, die verstrichen waren, während sie vergeblich versucht hatte, den Plan ihrer Meister durchzuführen. Sicher, sie wusste, dass es nicht allein ihre Schuld war. Viele hundert Jahre waren vergangen, bevor ihr überhaupt der Gedanke gekommen war, dass es zum Erreichen des gewünschten Zieles vielleicht noch einen anderen Weg gab als den, den das Triumvirat kannte. Während sie immer nur das von den Meistern vorgeschriebene Ritual durchgeführt hatte und gescheitert war, hatte sie allmählich erkannt, dass nicht sie diejenige war, die versagte, sondern das Ritual an sich.
    Die Drei-die-eins-waren konnten nicht in ihrer reinen Form in die Welt der Sterblichen geholt werden.
    Sobald ihr dies klar geworden war, hatte sie nach einem anderen Weg gesucht, das Werk zu vollbringen. Schließlich, nach einigen weiteren Jahrhunderten, war sie auf ein Ritual gestoßen, das sich ihren Bedürfnissen anpassen ließ. Dies ermöglichte ihr, das Triumvirat zu trennen und auf Erden als Einzelwesen wieder auferstehen zu lassen, wo sie sich später erneut vereinigen konnten, um die Welt mit ihrem Terror zu überziehen. Nicht nur das Triumvirat würde davon profitieren, sondern auch die Rasse der Vampire.
    Veroniques Meister waren sehr zufrieden mit ihr gewesen, als sie diese Lösung entdeckt hatte.
    Was vielleicht mit ein Grund für ihren Zorn gewesen war, als Veroniques erster Versuch, das Brutritual durchzuführen, in Venedig mit einem Fehlschlag geendet hatte. Und all das wegen dieser verdammten Jägerin Angela Martignetti und Veroniques Selbstüberschätzung.
    Jägerin, dachte sie, und das Wort fraß sich wie ein Brandzeichen in ihr kaltes, totes Herz. Jetzt hatte sie es mit einer weiteren dieser verfluchten Schlampen zu tun, die ihre Pläne durchkreuzen wollte.
    Dieses Mal nicht, dachte Veronique. Denn die Jägerin war nur ein Mädchen, ein Kind. Und jetzt war Veronique vorbereitet. Die Jahrhunderte hatten sie klüger gemacht. Der Schatten der Dämonenbestie wird die Straßen dieses Ortes verdunkeln, bevor die Jägerin ihr Kommen überhaupt bemerkt. Und wenn die Schatten fallen, werden die Seelen der Menschen in dieser kleinen Stadt in alle Ewigkeit verdammt sein.
    Bereits jetzt war es für das Mädchen fast schon zu spät, das Kommende zu verhindern. Allerdings war Veronique mit dem fast nicht zufrieden. Sie würde sich von dem Mädchen fern halten und es töten, wenn die Zeit kam. Im Moment hatte sie weit Wichtigeres zu tun.
    »Catherine!«, fauchte sie.
    Sofort war die Vampirin zur Stelle. Veronique sah sie an und lächelte. Catherine hatte am Anfang fast schwach gewirkt, aber Veronique spürte, dass diese Vampirin mit der Zeit sehr mächtig werden würde. Veronique war stolz auf sie.
    »Sie wachsen, Heroldin«, sagte Catherine. Sie betrachtete die dreiköpfige Dämonenbrut, die sich im Nestraum in den blutigen Überresten ihrer letzten Mahlzeit wälzte.
    Als sie sich bewegten - wobei sie auf dem Bauch rutschten, da sie noch nicht gehen konnten -, knirschten unter ihnen die Knochen ihrer zahlreichen Mahlzeiten.
    »Ja«, bestätigte Veronique. »Sind sie nicht wunderschön? In vier Stunden müssen sie wieder gefüttert werden. Ich überlasse diese Aufgabe dir.«
    »Wie du wünschst, Herrin«, sagte Catherine mit gesenktem Blick.
    »Gutes Mädchen«, lobte Veronique und lächelte dünn. Oh ja, dachte sie. Ich mag sie sehr. »Jetzt rufe die anderen zusammen und bring sie her.«
    Einige ihrer Sprösslinge schliefen noch, doch Veronique wusste, dass Catherine sie wecken würde. Kurz darauf hatten sie sich im Foyer des Gebäudes versammelt und warteten auf ihre Anweisungen. Veronique blickte sehnsüchtig in den Nestraum, und der Anblick erfüllte sie noch immer mit Ehrfurcht: das Fleisch gewordene Triumvirat. Ihre Meister mochten im Moment nicht mehr als frisch geschlüpfte Küken sein,

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