Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Daemonin des Todes

Die Daemonin des Todes

Titel: Die Daemonin des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
Vom Netzwerk:
abgeworfenen Häute eingesammelt und in seinem Zimmer in dem alten Gebäude versteckt. Wenn er lange genug lebte, konnte er vielleicht eines Tages aus den Dämonenschuppen eine Art Rüstung herstellen. Er konnte sich vorstellen, dass sie sehr effektiv sein würde.
    »Ihre Nähe macht mich ganz krank«, flüsterte Catherine.
    »Sie sind deine Meister«, erinnerte Konstantin sie, noch immer den gehorsamen Jünger spielend. Doch in einer Hinsicht spielte er es nicht. Von dem Triumvirat ging eine elementare Macht aus, wie er sie noch nie zuvor erlebt hatte. Sie berauschte ihn förmlich.
    Aber Catherine hatte Recht. Die Brut war auch Furcht erregend.
    Die Drei-die-eins-sind - oder es wieder sein würden - hörten sie kommen oder rochen den Leichnam, den sie trugen, denn das Geklapper der Knochen wurde lauter und hektischer, und als sie sich dem Büro näherten, konnte Konstantin ihre Schwänze über dem Nest durch die Luft peitschen sehen. Zwei Arme tauchten über dem Rand des Nestes auf, und einer der jungen Dämonen zog sich nach oben und blickte über den Rand.
    Seine Augen ließen Konstantin erstarren. Er war eigentlich selbst ein Dämon. Aber die Bosheit und Macht dieses Wesens, seine goldenen Augen, überwältigten ihn. Konstantin lächelte und machte einen Schritt nach vorn.
    »Nicht zu nah«, zischte ihm Catherine zu.
    Zusammen traten sie über die Türschwelle und warfen den Leichnam in das Büro, wo er mit einem feuchten Plumps neben dem Nest auf dem Boden landete. Zwei golden geschuppte Schwänze peitschten über den Rand des Nestes, wickelten sich um den toten, verwesten menschlichen Körper und zerrten ihn in ihren verdreckten Bau.
    Die Fressgeräusche der Brut ließen selbst die Vampire frösteln. Konstantin rückte etwas näher an Catherine heran, als das Nagen und Schmatzen, das Knacken zerbrechender Knochen einsetzte. Für Sekundenbruchteile tauchten die Köpfe der Brut über dem Nestrand auf, und ihre Schwänze peitschten in ekstatischer Lust hin und her.
    Catherine gab einen erstickten Laut von sich.
    »Hab keine Angst«, flüsterte Konstantin ihr zu.
    »Ich habe keine Angst«, erwiderte sie. »Das Böse in seiner urtümlichen Reinheit… es ist wunderschön.«
    »Erinnern sie dich noch immer an Drachen?«, erkundigte er sich.
    »Eigentlich nicht«, antwortete sie nachdenklich. »Aber ich frage mich, ob das Triumvirat nicht der Vater der Drachen war.«
    Konstantin überlegte für einen Moment.
    »Oder«, fügte er leise hinzu, »der dunklen Träume, denen diese Legenden entsprangen.«

    Eine Art betäubte Stille hatte sich über die Bibliothek gelegt. Willow saß am Computerterminal und hackte wie besessen auf die Tastatur ein. Oz und Cordelia nahmen den langen Schreibtisch in Beschlag und arbeiteten sich durch Giles’ Büchersammlung - zumindest durch die englischen Ausgaben (obwohl Willow inzwischen einige der lateinischen und griechischen Werke entziffern konnte). Xander war unterwegs, um Pizza zu holen.
    Sie hatten den ganzen Tag so oft wie möglich in der Bibliothek vorbeigeschaut und sich nach dem Unterricht dort versammelt. Jetzt, da sich der Abend näherte und sie der Lösung des Rätsels um Veroniques Machenschaften nicht näher gekommen waren, hatte der Spannungspegel einen unerträglichen Höchststand erreicht.
    Buffy saß in einer Ecke und schärfte gedankenverloren die Spitzen ihrer Armbrustbolzen.
    Giles ging schweigend, mit ernstem Gesicht, von einem Bücherregal zum anderen und suchte nach weiteren Werken, die Informationen über Veronique oder das Triumvirat enthalten konnten, dem sie diente. Er hatte den Rat angerufen und auf einige Informationen gehofft, die ihm noch fehlten, aber dort hatte man ihm auch nicht weiterhelfen können.
    Er blieb in der Mitte des Raumes stehen und räusperte sich. Bis auf Buffy blickten alle sofort auf. Giles hatte den Eindruck, dass es einen Moment dauerte, bis etwas durch den Nebel aus Gefühlen, der sie jetzt umgab, zu ihr durchdrang.
    »Wie es scheint, haben wir einen toten Punkt erreicht«, begann er. »Ich bin mir nicht sicher, ob wir Veronique aufhalten können, ohne genau zu wissen, wie ihre Pläne aussehen. Offenbar gibt es zwei Schwerpunkte ihrer Aktivitäten. Erstens die Vermehrung der Vampire, die wir gestern Nacht behindert, wenn auch nicht völlig gestoppt haben, wie aus den Morgenzeitungen hervorgeht. Zweitens die Plünderung der Gräber. Bis wir herausfinden, wofür sie diese gestohlenen Leichen missbraucht, werden wir, fürchte ich, nicht

Weitere Kostenlose Bücher