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Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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in allen Farben und Formen. Manche Korallen sahen aus wie flache Pilze oder wie Baumscheiben, andere wiederum wie bunte Sträucher, Moos oder rote Farnwedel. Es gab Korallen, die weißen Blüten ähnelten oder roten Strohsternen. An verschiedenen Stellen wuchsen Korallen mit gelben Tentakeln, dazwischen leuchteten Seeanemonen.
    Wie Spy schon erzählt hatte, wimmelte es hier von Fischen, die emsig herumwuselten, als hätten sie ungeheuer viel zu tun.
    Sheila machte gierige Augen, aber Mario stupste sie an. »Du hast doch gerade erst gejagt!«, sagte er. »Nicht schon wieder!«
    Eine Karettschildkröte kam zwischen den Korallen hervor und schwamm ihnen entgegen.
    »Kann ich euch helfen?«, fragte sie.
    »Wir suchen die Bibliothek«, sagte Mario.
    »Da seid ihr hier vollkommen richtig«, antwortete die Schildkröte. »Willkommen in der großen Korallenbibliothek. Seit Jahrtausenden sammeln und archivieren wir das gesamte Wissen der Meere. Wir haben Milliarden von Informationen. Unsere Altbestände sind ungefähr sechstausend Jahre alt, unser neuestes Wissen höchstens drei Sekunden. Wir aktualisieren ständig. Die neueren Informationen findet ihr in der Westabteilung, die Altbestände in der Ostabteilung. – Sucht ihr etwas Spezielles, oder wollt ihr euch nur umschauen?«
    »Meine Freundin hat ihr Gedächtnis verloren«, erklärte Mario. »Sie ist den Mantas des Vergessens begegnet, und ich hätte gerne gewusst, ob man ihr helfen kann.«
    »Abteilung Medizin, Gehirn, Amnesie«, schnarrte die Karettschildkröte. »Soviel ich weiß, sind da meine Kollegen von den Feuerkorallen zuständig. – Einen Moment, ich hole jemanden, der euch hinbringt.«
    Sie paddelte davon und kam kurze Zeit später mit einem Korallenwächter zurück. Er sah ein bisschen schüchtern aus. Sein Leib war rot kariert, und er hatte einen schmalen Kopf mit einer endlos spitzen Nase.
    »Iss bringe euch hin«, sagte er und lispelte dabei schrecklich. »Ess iss ssiemlich weit, und wir müssen auch tief runter. Sseid ihr gut ssu Flossse?«
    Sie folgten dem karierten Fisch durch das farbenprächtige Korallenriff. Ein Schwarm geschwätziger blauer Doktorfische kam ihnen entgegen, und sie mussten ihnen ausweichen, wenn sie nicht mitten durch den Schwarm schwimmen wollten.
    »Immer diessse Ssstudentengruppen«, beschwerte sich der Korallenwächter. »Rückssichtssslos!«
    Wenig später sah Mario, wie zwei große Papageienfische mit ihrem riesigen Gebiss an den Korallen herumnagten und Stückedavon abbissen. Es knirschte laut. Der Korallenwächter geriet ganz aus dem Häuschen.
    »Alarm, Alarm!«, rief er laut. »Sschon wieder Vandalen in der Bibliothek!« Sofort kamen kopfüber unzählige stachelige Geisterpfeifenfische herbeigestürzt, die die Papageienfische umzingelten und mit ihren schlanken Körpern eine Art Käfig um sie bildeten.
    »Wir müssen aufpassen«, lispelte der Korallenwächter. »Die machen ssich nämlich einen Sspaß darauss, unssere Bibliothek ssu sserstören! Wenn dasss jeder machen würde!«
    Nachdem er sich vergewissert hatte, dass die Geisterpfeifenfische sich um die beiden Papageienfische kümmern und sie zu dem verantwortlichen Abteilungsleiter – einem Riesenzackenbarsch – bringen würden, schwammen sie weiter.
    »Wie lange dauert es denn noch?«, fragte Spy nach einer Weile.
    »Geduld«, mahnte der Korallenwächter. »Wer ssu unss kommt, ssollte Sseit mitbringen.«
    Zeit, dachte Mario und spürte, wie sich sein Bauch zusammenkrampfte. Gerade die haben wir nicht.
    Das Riff war gigantisch und gut besucht. Vor allem an den Putzerstationen herrschte großer Andrang. Dort ließen sich große Fische von kleinen, emsigen Fischlein die Haut säubern.
    »Menss ssana in corpore ssano«, murmelte der Korallenwächter. »Ein gessunder Geist wohnt in einem gessunden Körper. Gehört zum Sservice dess Hausses.«
    Es ging weiter und weiter, und Mario fragte sich langsam, ob sie irgendwann an ihrem Ziel ankommen würden. Kannte sich der Korallenwächter in der riesigen Bibliothek überhaupt gut genug aus? Oder verirrte er sich zwischen den einzelnen Riffen, die einander so ähnlich waren – zumindest auf den ersten Blick?
    »Wir ssind bald da«, kündigte der Korallenwächter endlich an. »Wir kommen nun in den ältessten Teil unsserer Bibliothek, dafür isst Nautiluss sszuständig.«
    Die Korallen schienen wirklich schon sehr alt zu sein. Ihre Farben waren ausgebleicht, und von einigen Korallenarten standen nur noch die Skelette. Es ging

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