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Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Rohde
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es Luc war und freute sich, dass er noch an sie dachte. Er erzählte alles, was er herausgefunden hatte. Und detailliert seinen Besuch in der Zenit Bar.
    » Ein seltsamer Typ, der Wirt, und auch sonst alles ziemlich seltsam. Die Dekoration assoziiert im Stil eine Verbindung mit fernöstlicher Religion. Wie buddhistische Mönche sahen die Leute darin aber nicht gerade aus!«
    » Sicher zu deiner Enttäuschung!«
    Lene lachte. Verstand , was er meinte. Auf dem Weg zu ihrem Platz kam sie bei ihren Kindern vorbei. Jonas und Susanne saßen mit Sophie diesmal auf ihrem Platz um den großen, gemütlichen Holztisch. Kerzenlicht und ein Strahlen auf ihren Gesichtern, als sie ihr Auto erkannten. Sophie kam ihr schon entgegen, schob sie zu den anderen. Susanne hatte das Essen auf der Herdplatte warm gehalten. Wie gut ich es habe, dachte Lene, so viel Geborgenheit. Und sie spürte plötzlich den wütenden Protest ihres Magens. Sie hatte mal wieder jedes Essen vergessen. Spaghetti mit Putenrahmgeschnetzeltem und Salat entschädigten ihn und Lene ließ dies Wohlgefühl zu.
    Erst nach dem Essen beim Espresso sprachen sie über den Tag, der alle mitgenommen hatte. Immer wi eder der Satz: Wenn wir sie doch gestern noch gefunden hätten- warum hat sie nicht gewartet? Aber Zeit ist nicht umkehrbar. Und so sprachen sie über Florence und Philippe und Jean-Pierre und ihre Beziehung zu Marie.
    Jonas formulierte schließlich den essenziellen Gedanken.
    » Warum hat Marie den Mörder nur unter Druck gesetzt? Denn sie ist ihm ja wohl nachgegangen. Was wollte sie von ihm? Ihn erpressen? Geld oder was? Gerechtigkeit? Glaubte sie, er würde sich stellen? Das war uferlos leichtsinnig. Und warum hat sie Florence und Philippe nichts gesagt? Oder hat sie und die beiden binden dir einen Bären auf? Hängen sie da irgendwie mit drin?«
    Susanne fragte nur ganz trocken:
    »Und Jean-Pierre? Was war mit dem? Für ihn hat sie doch geschwärmt, meinst du doch. Marie meine ich.«
    Lene winkte ab.
    »Jean-Pierre war doch in der Pizzeria. Der hat das beste Alibi, nämlich uns. Zumindest bis – wie spät war es, als wir gestern aufgebrochen sind? Kurz nach elf, oder? Wartet mal, der Mord hat sicher vor Mitternacht stattgefunden, weil die Tore zum Strand sonst abgeschlossen gewesen wären. Am Wasser entlang zu Fuß hätte er aber genug Zeit gehabt.«
    Alle vier sahen sich verblüfft an. Doch nicht Jean-Pierre, dachten sie offenbar gleichzeitig.
    » Wisst ihr, was auch komisch ist? Sophie hat gleich gemerkt, dass Marie in Jean-Pierre verliebt war. Lene, du sicher auch. Wieso haben weder Florence noch Philippe je davon gesprochen? So blind kann man als Freunde doch nicht sein.«
    Lene wollte schon protestieren, dass sie überhaupt nicht über den Fall sprechen dürften. Aber dann war sie zu müde für einen Protest. Es war auch einfach angenehm einmal andere für sich denken zu lassen. Nur zuzuhören. Junge Menschen beurteilten einander in den Handlungen oft anders. Und, voilà , jetzt war sie wieder voll da. Die drei hatten Recht. Wieso hatte niemand darüber gesprochen, nicht einmal heute nach Maries Tod? Sie, Lene, hatte es doch wirklich gleich bei der ersten Vernehmung bemerkt. Ihre Gedanken wirbelten durcheinander. Sie musste sie sortieren und brauchte dafür Ruhe.
    » Ich gehe noch ein bisschen nachdenken«, verkündete sie ihrer verblüfften Familie und erhob sich. »Allein«, fügte sie hinzu, als sie merkte, dass Sophie mit ihr aufstand, offenbar um sie zu begleiten.
    Sie bog bei Karl und Rosi in die Allee zum Meer ein. Jean-Pierre. Da war er wieder, der Gedanke. Der schöne, sensible Jean-Pierre. Hatten sie sich völlig blind auf diesen ER konzentriert, weil er so gut ins Bild des brutalen Mörders passte? Und zu wenig auf Jean-Pierre – und auch auf die Freunde – geachtet? Weil da alles so nett war und zueinander passte – und sich scheinbar niemals zu einem Mordmotiv zusammensetzen ließ?
    Fang mit Jean-Pierre an, ermahnte sie sich. Ganz von vorn. Er ist der Einzige – sagt er und sagen die anderen, auch darüber musste sie nachdenken – der etwas von dem Katharerschmuck wusste und etwas davon verstand. Von dem immensen Wert. Ihn von seinem Freund Père Jean Baptiste schon fast bestätigt bekommen hatte. Welche Versuchung – für ihn allein und für ihn und seinen Freund! Ob der wirklich dem Bischof davon erzählt hatte? Vielleicht war alles ganz anders und die beiden haben zusammen beschlossen sich den Schmuck zu holen. Abenteuerlicher

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