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Die denkwürdige Geschichte der Kirschkernspuckerbande (German Edition)

Die denkwürdige Geschichte der Kirschkernspuckerbande (German Edition)

Titel: Die denkwürdige Geschichte der Kirschkernspuckerbande (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gernot Gricksch
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ein Leben! Das sollte man doch nicht mit jemandem vergeuden, für den man nichts Dolles fühlt. Mit dem man eh nur streitet. Ich finde, die beiden sollten noch mal durchstarten. Sich jeder jemanden suchen, der sie glücklich macht!«
    »Das war Jan!«, brachte Bella das Gespräch zu einem Ende. »Und er findet, seine Eltern sollten sich trennen!«
    Das junge Publikum applaudierte.
    Petra sah zu Dille herüber, der fassungslos auf den Monitor starrte, wo jetzt ein dralles Mädchen mit viel zu engem Pulli zum Gesprächspult marschierte. Wieder wurde Schrift eingeblendet: Denise, 15: »Mein Vater hat das Haus verkauft und will mit einer Harley Davidson durch Kalifornien fahren!«.
    Petra schaltete mit der Fernbedienung den Fernseher aus. Dille blickte noch ein paar Sekunden ins Leere. Dann erhob er sich, aus Verlegenheit nicht einen Blick auf Petra werfend, und verließ das Zimmer. Nicht einmal eine halbe Minute später hörte Petra die Wohnungstür zuschnappen.
    * * *
    Dorothy war dreiundzwanzig, Stewardess, liebte das Meer, Spaziergänge im Nebel und war ein riesiger Bon Jovi -Fan.
    Verdammt!
    Ich nahm die Hand vom Schwanz und blätterte den Playboy um. Dorothy war von den vier nackten Models im Heft die Einzige, die zumindest ansatzweise sexy auf mich wirkte. Gaby, Celine und Jolande waren alle drei von dieser wenig ansprechenden Bauart, die völlig ohne Hüften auskam. Drei Frauen, kerzengerade, klapperdürr und oben dann mit zwei Brüsten geschlagen, in deren Innerem sich Silikonkissen befanden und die völlig unproportional riesig und anorganisch steif wie zwei mit Alleskleber befestigte Basketbälle an ihren instabilen Oberkörpern pappten.
    Dorothy hatten wenigstens Hüften und naturbelassene Brüste, die sich irgendwann einmal, wie es sich für Brüste eben gehörte, ein wenig nach unten neigen würden. Doch Dorothy liebte Bon Jovi ! Ich konnte unmöglich mein Sperma im Gedanken an eine Frau produzieren, die Bon Jovi liebte. Bon Jovi ist Scheiße! Solch eine Tussi sollte, wenn auch indirekt, an der Zeugung meines Kindes beteiligt sein? Niemals!
    Was lese ich Idiot auch die blöden Fragebogen neben den Fotos?
    Ich griff mir eine Penthouse -Ausgabe. Das war das Einzige, was diese Praxis als gedruckte Stimulation anzubieten hatte: Playboy , Penthouse und die Neue Revue . Ich zwang mich, nicht zu lesen, wie die erste nackte Frau, auf die ich stieß, hieß und was für Hobbys sie hat. Ich schaute sie mir einfach nur an, die Hand zu jeder Schandtat bereit im Schritt. Mist! Diese Schnalle hatte auch keine Hüften! Und ihr Gesichtsausdruck ließ die Vermutung zu, dass sie womöglich sogar Take That für dufte Typen hielt. Meine Glied baumelte schlaff wie eine zu lang gekochte Canelloni zwischen meinen Beinen.
    So würde das nie etwas werden mit der Spermagewinnung!
    Ich zog die Hose hoch, schloss den Gürtel und öffnete leise die Tür, nur einen Spalt. Davor saß Susann, die sich wahrscheinlich schon fragte, was ich um Himmels willen seit 25 Minuten da drinnen täte. Ich lugte aus der offenen Tür und flüsterte leise ihren Namen. Sie drehte sich zu mir um.
    »Fertig?«, fragte sie hoffnungsvoll.
    Ich verzog das Gesicht zu einer entschuldigenden Grimasse. »Kannst du nicht kurz hereinkommen und mir, äh  … helfen?«
    Susann warf mir einen kühlen Blick zu. »Ich warte selbst darauf, dass ich gleich zur Untersuchung aufgerufen werde. Das geht nicht!«, sagte sie. »Du schaffst das schon!«
    »Komm her«, sagte ich. Und als sie zwei Schritte auf mich zutat, schnappte ich sie mir und küsste sie. Hingebungsvoll. Ein knappes Minütchen knutschten wir vorspielreif im Türrahmen meines Onaniekabuffs, und ich griff ihr sogar kurz wie ein aufgeregter Vierzehnjähriger unter den Pulli. Mit diesen süßen Erinnerungen hopste ich flink zurück in die Kabine und produzierte binnen dreißig Sekunden den Samen, der hoffentlich mal mein Kind werden sollte.
    * * *
    Dilberts Kopf drohte zu platzen. Er lief ziellos die Straße entlang und versuchte in das Gewirr von Gedankenfetzen, Erinnerungen, halb fertigen Sätzen und Gefühlsfragmenten in seinem Kopf so etwas wie eine Ordnung zu bringen.
    Unser Sohn will, dass seine Eltern sich scheiden lassen! Dilbert konnte es nicht fassen. Sein ältestes Kind war in der Überzeugung aufgewachsen, dass seine Eltern sich nicht lieben würden, sondern sich bloß arrangiert hätten. Dass sie womöglich sogar nie, nicht mal zu Beginn, große Gefühle füreinander gehegt hätten, sondern sich

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