die Detektivin in Jeans
Da dürfen Sie beruhigt
sein.“ Sandra blitzte ihn an. „Es wäre nämlich nicht richtig, ihn deshalb als
Täter abzustempeln, weil er wegen einer Messerstecherei verurteilt wurde. Ich
möchte Sie nur darauf aufmerksam machen.“
Wieder lächelte Ruhwedel.
„Sandra Faber, nicht?“ vergewisserte er sich. „Freut mich, Sie persönlich
kennenzulernen. Ihr Ruf als Detektivin ist ja im ganzen Präsidium bekannt.“
Dann wurde seine Miene ernst.
„Leider spricht eine Menge gegen Ihren Freund Torsten Holtkamp. Oder besser
gesagt, dafür, daß er die Tat begangen hat. Deshalb sind wir hier. Wir möchten
Sie bitten, uns zu helfen und alles zu erzählen, was sich gestern abend hier
zugetragen hat. Auch scheinbar unwichtige Dinge. Sie wissen ja, worauf es
ankommt.“
Sandra nickte. „Sie können mich
duzen“, sagte sie, gab ihre herausfordernde Haltung auf und hakte entspannt
ihre Daumen in den Hüftbund ihrer Jeans ein.
„Scheint ja eine gewaltige Fete
gewesen zu sein“, meinte Inspektor Panke, beeindruckt um sich blickend. „Wie
viele Partygäste waren es?“
Sandra zählte ihre Namen auf,
und Inspektor Panke notierte sie, auf einem Baumstumpf sitzend, in seinem
Notizbuch.
„Wann kamen die einzelnen an?
Ging zwischendurch jemand weg — und warum? Erzählt mal!“ forderte Ruhwedel die
vier auf.
Sie berichteten bereitwillig
alles, was sich am gestrigen Abend im Garten ereignet hatte, während Florian
Seibold ins Haus ging, um für seine Gäste eine Erfrischung vorzubereiten.
„Torsten erbot sich also,
Zigaretten vom Schiff zu holen?“ wiederholte Ruhwedel, als Sandra bei der
Schilderung der Ereignisse, die zu Torstens Fortgehen führten, angelangt war.
„Genau“, bestätigte Sandra.
„Die hatten wie irre gequalmt. Plötzlich waren ihre Zigaretten alle und...“
„Moment“, schaltete Joschi sich
ein. „Torsten versuchte zuerst, Anke aufs Schiff zu schicken. Aber Anke
weigerte sich.“
„Erzähl mal genau, was da
gesprochen wurde“, bat Inspektor Panke, von seinem Notizbuch aufblickend.
Joschi gab das Gespräch wieder.
Dann erzählte er, daß Andrea darauf bestanden habe, Torsten zu begleiten.
„Er ging also nicht allein?“
fragte Ruhwedel überrascht.
„Doch. Sie gingen zusammen zum
Leinpfad hinunter. Aber dann kehrte Andrea um.“
„Auf einmal saß sie wieder bei
uns am Grill“, ergänzte Sandra. Ruhwedel blickte Andrea an. „Und weshalb
hattest du es dir anders überlegt?“
Andrea wurde rot. Es war ihr
peinlich, einzugestehen, daß Torsten sie hatte abblitzen lassen. Offenbar hatte
Torsten es nicht erwähnt, sonst würden die Kripoleute sie nicht danach fragen.
„Ich weiß nicht mehr genau“, behauptete sie. „Ich glaube, Torsten wollte
plötzlich allein gehen.“
„Erinnere dich bitte“,
verlangte Ruhwedel ernst. „Sagte er wörtlich: ,Ich möchte allein gehen. Geh du
zurück‚?“
Andrea nickte.
„Gab er eine Begründung dafür
an?“
„Ich... ich weiß nicht mehr.
Wir hatten alle ziemlich viel getrunken“, stammelte Andrea verlegen.
„Hör mal! Ich habe aber gehört,
wie du zu Sally sagtest, der Weg sei dir zu steinig“, hielt Oliver ihr vor.
„Stimmt das? Bist du aus eigenem
Antrieb zurückgegangen und hat Torsten dich nicht dazu aufgefordert?“ forschte
Ruhwedel.
„Ich... ich glaube.“
„Was heißt denn, ich glaube?“
sagte Inspektor Panke aufgebracht. „Ja oder nein, Mädchen? Das möchten wir
wissen!“
„Mensch, Andrea!“ rief Sandra.
„Sag doch, daß es so war. Es kann Torsten entlasten.“
„Versuche hier nicht, eine
Zeugin zu beeinflussen, Sandra!“ rügte Ruhwedel streng.
„Wir hatten uns gestritten.
Kann sein, daß ich deshalb keine Lust mehr hatte, Torsten zu begleiten“, räumte
Andrea verlegen ein.
„Kann sein. Vielleicht. Ich
weiß nicht!“ sagte Panke verärgert.
„Aber es deckt sich mit
Holtkamps Aussage“, bemerkte Ruhwedel zu ihm. „Er hat dich also nicht
zurückgeschickt, und es war auch nicht der steinige Weg der Grund für deine
Umkehr?“ fragte er Andrea.
Torsten hatte es also erwähnt!
Andrea hob hilflos die Schultern. „Ich hatte einen Schwips. Torsten mochte das
nicht“, gestand sie errötend.
„Ihr müßt ja wirklich eine
Menge Alkohol in euch hineingeschüttet haben“, bemerkte Inspektor Panke,
ironisch das Leergut betrachtend.
„Wie war das nun mit Torstens
Anruf, den Frau Arnold ausrichtete?“ fragte Ruhwedel sachlich.
Die Freunde berichteten, daß
Frau Arnold plötzlich in ihrem geblümten
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