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die Detektivin in Jeans

die Detektivin in Jeans

Titel: die Detektivin in Jeans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Kreuter
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verrückt. Da haben wir doch nichts mit zu tun. Wozu
gibt es die Polizei?“
    „Und wenn Bollerheys sich nicht
an die Polizei wenden können?“
    „Weshalb nicht? Wollen sie
Gesine nicht wiederhaben?“
    „Denk doch mal nach: Wenn sie
die Erpressung melden, müssen sie auch gestehen, daß Gesine eine Diebin ist.
Dafür kann sie in den Knast kommen. Ab vierzehn ist man strafmündig. Jedenfalls
wollen Bollerheys verhindern, daß die Sache an die Öffentlichkeit dringt.
Weshalb wohl?“
    „Aber das andere ist viel schlimmer.
Sie müssen die Polizei einschalten. Vielleicht hat Gesine sich etwas
angetan...? Man muß sie suchen!“ Joschi warf seinen Löffel hin. „So ein Mist!
Haut einfach ab. Die ist ja nicht dicht.“
    Sandra sah, daß es ihm mächtig
naheging. Sie schluckte. Sie hatte nicht gedacht, daß Gesine ihm soviel
bedeuten könnte.
    Stumm sah sie zu, wie Joschi
den Suppenrest aus seinem Teller in den Ausguß schüttete, mit Wasser
nachspülte, und heißes Wasser in die Spüle einlaufen ließ, um das Geschirr
abzuwaschen, das sich auf der Ablage stapelte.
    Es war Joschis tägliche
Aufgabe, am Mittag das Frühstücksgeschirr und seinen Teller vom Mittagessen
abzuwaschen. Er haßte diese Aufgabe.
    Sandra stand auf und nahm ein
Geschirrtuch vom Haken, um das Geschirr abzutrocknen.
    Joschi akzeptierte schweigend
ihre Hilfe.
    Plötzlich hielt er in seiner
Tätigkeit inne. Er blickte Sandra an. „Was geht dich das alles eigentlich an!
Ich denke, du magst Gesine nicht?“
    „Sie hat mich nur manchmal
genervt. Deshalb ist es mir noch lange nicht egal, wenn ihr etwas zustößt“,
sagte Sandra trotzig.
    „Aber was können wir tun?“
    „Verhindern, daß die Bande
untertaucht und ihre Spuren verwischt.“
    „Welche Spuren?“ fragte Joschi
verständnislos.
    Das wußte Sandra auch nicht. Es
war nur eine spontane Idee von ihr. „Die Bande weiß schon, was sie zu verbergen
hat. Wir müssen ihr zuvorkommen.“
    „Wie willst du sie finden?“
    „Über das Mädchen. Wir
scheuchen die Bande auf, machen sie nervös. Vielleicht verraten sie sich dann.“
Sandra winkte mit dem Geschirrtuch. „Komm, mach weiter.“
    Joschi holte eine Tasse aus dem
Wasser, wischte sie oberflächlich mit dem Spültuch aus und reichte sie Sandra.
„Pfusch der Polizei besser nicht hinein. Ich bin überzeugt, daß Bollerheys die
Polizei doch einschalten.“
    „Wir könnten der Polizei
helfen.“
    „Dazu brauchten wir ihr nur zu
melden, mit wem ich Gesine gesehen habe.“
    „Und warnen damit vielleicht
die Bande. Glaubst du, das Mädchen wird der Polizei Namen nennen? Sie verrät
ihre Freunde nicht, da bin ich sicher.“
    „Die Polizei bekommt die Namen
heraus. Sie brauchen bloß nachzuforschen, mit wem sie herumgezogen ist.“
    „Der Eierlöffel ist nicht
sauber.“ Sandra warf ihn ins Spülwasser zurück. „Übrigens kommt Gesines Mutter
heute her. Sie soll entscheiden, was sie unternehmen werden. Deshalb soll bis
dahin niemand erfahren, daß Gesine abgehauen ist. Wir dürfen also vorerst nicht
darüber sprechen.“
    Joschi fischte den Eierlöffel
und ein letztes Messer aus dem Wasser und warf es auf die Spülablage. „Würdest
du dich erpressen lassen?“
    „Wer das versucht, muß
lebensmüde sein“, erwiderte Sandra grimmig.
    „Ich hätte Angst.“
    „Vor Erpressern?“
    „Nein, um dich.“ Joschi drehte
sich zu Sandra um und legte seine nassen Hände um ihre Oberarme. „Lauf bloß
nicht mal weg. Egal, was du angestellt hast.“
    „Du spinnst ja, ich stelle
nichts an“, sagte Sandra glücklich und dachte: das mit Gesine scheint Joschi
doch nicht so ernst gewesen zu sein.
    Joschi polierte die Spüle, und
Sandra wischte die Herdplatte ab.
    Als Sandra anschließend ins
Badezimmer ging, um sich die Hände zu waschen, entdeckte sie auf der
Spiegelablage ein Paar Ohrclips und eine Brosche.
    Sandra erstarrte.
    Es war die gleiche Brosche, die
Gesine ihr angeboten hatte.
    Sandra nahm die Brosche und
stürzte zu Joschi in die Küche. „Wie kommst du zu dieser hier?“ Sie hielt
Joschi die Brosche auf der offenen Handfläche entgegen.
    „Was meinst du damit?“ fragte
Joschi erstaunt.
    „Es ist Gesines Brosche!“
    „Sie gehört meiner Mutter, die
hat lauter so Zeug“, sagte Joschi. „Sie hat sie von Röttgers. Schließlich
arbeitet meine Mutter dort.“
    „Dann hat Gesine sie bei
Röttgers geklaut? Oder...“ Wieder flackerte die alte Eifersucht in Sandra auf.
„War Gesine mal hier?“
    Joschi lachte ärgerlich.

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