Die deutsche Seele
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Krieg und Frieden
1618 beginnt der verheerende Krieg, den man den Dreißigjährigen nennen wird. In Prag ist Fenstersturz. Beamte des habsburgischen Königs werden aus einem Fenster der Burg in die Tiefe gestürzt. In Böhmen beginnt die Revolution des lokalen Adels, der sich die religiösen - hussitischen - und sprachlichen - tschechischen - Privilegien erhalten will. Der deutsche Krieg nimmt seinen Lauf.
Zuerst aber kommt der Komet. Sein flammender Schweif steht für Hunger, Pest und Tod.
Es ist schon zu lange Kriegszustand unter den Deutschen, den »Teutschen«, es herrscht Glaubenskrieg. Beide Seiten sind gut gerüstet. Reformation und Gegenreformation, Papstkirche und Protestanten stehen einander gegenüber. Ein ganzes Jahrhundert schon, bei Intrigen, Scharmützeln und Gefechten. Es kommt zum Schmalkaldischen Bund, dem ersten Militärbündnis der Protestanten, und dem »Waffenstillstand« des Augsburger Religionsfriedens. Alles Botschaften, wie sich zeigen wird, alles Vorboten.
Es gibt die großen Erklärungen und ein allgemeines Gezeter um die »teutsche Libertät« und das untrügliche Volksempfinden, das aber noch lange keinen vom Hocker reißt. 1608 wird die »Protestantische Union« gegründet, das Bündnis der Fürsten, die sich gegen den Kaiser stellen, gegen Rom, aber auch gegen das Haus Habsburg. 1609 antworten die Papisten mit der Ausrufung der »Liga«. 1611 wird Gustav II. Adolf, der spätere große Spieler des Kriegs, König von Schweden. 1612 richten die abtrünnigen Niederlande eine eigene Gesandtschaft »beim Türken« ein. 1613 werden die Romanows vom Moskauer Zarentum als Dynastie angenommen. 1617 finden die Hundertjahrfeiern zum Beginn der Reformation des Martin Luther statt. Schweden schließt mit Moskau den »Ewigen Frieden von Stolbova«. Die Würfel sind gefallen.
Die ersten Schlachten werden geschlagen. Johann t’Serclaes von Tilly und Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein heißen die künftigen Feldherren der katholischen Liga, die bekanntesten. Ernst von Mansfeld kommandiert das Heer der protestantischen Fürsten. 1620 kommt es zur Schlacht am Weißen Berg, vor Prag. Das Heer der Fürsten, der Böhmen und der Stände wird von den Kaiserlichen vernichtend geschlagen.
Der Zorn der katholischen Landsknechte habe den Kampf entschieden, nachdem ihnen zu Ohren gekommen sei, dass die Protestanten die Bilder aus den Kirchen entfernt und den abgebildeten Heiligen die Augen ausgestochen hätten. Das ist natürlich eine Legende. In Wirklichkeit ging es um die Privilegien der böhmischen Stände, die der Kaiser der Gegenreformation opfern wollte. Das Alte Reich aber lebte von den Asymmetrien seiner Gestaltung.
1624 wird von den Rosenkreuzern und ihrer Geheimgesellschaft das Ende der Welt erwartet. Es stirbt Jakob Böhme, der große deutsche Mystiker des 17. Jahrhunderts. 1625 wird die Haager Allianz zwischen England, den Niederlanden und Dänemark zur Rettung der »teutschen Freiheit« gebildet. Damit wird der Krieg gesamtmitteleuropäisch. 1626 setzen sich die Schweden in Preußen fest. Auch sie hinterlassen eine Spur der Verwüstung. Die herumziehenden Heere der beiden Parteien und ihrer Unterstützer machen die Lebenswelt zum Schlachtfeld, auf dem die Mühlsteine herumliegen, glühende Eisen, wie es heißt, und es heißt auch, Mansfeld war da, jetzt ist er tot. Er soll, nachdem er das Testa- Berlin, 2007: Klaus Maria Brandauer als ment aufgesetzt
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