Die Diener des Boesen
Sache durchzuziehen, dachte sie.
Der berittene Jäger riss sein Pferd herum und wartete auf die Befehle des Erlkönigs. Der König hob seinen Arm. Der Jäger hob sein Schwert.
Der Erlkönig sah Buffy durchdringend an. »Also, Auserwählte. Willigst du ein?«
Sie versuchte zu sprechen, aber ihre Kehle war wie zugeschnürt.
Der König senkte seinen Arm und der Jäger trottete mit ausgestrecktem Schwert auf ihre Freunde zu. Xanders Blut tropfte von der Spitze.
»Ja!«, schrie sie. »Ja, ich willige ein!«
»Nein«, stöhnte Xander. »Oh, Buffy.«
»Du wirst alle Befehle des Erlkönigs befolgen. Du wirst Rolands Braut werden«, grollte Hern.
»Ja.«
»Schwöre es beim Licht von Hekates Mond, unter dem verlorenen Auge Odins«, forderte der Erlkönig.
»Buffy, tu es nicht!«, stieß Giles hervor. »Es ist ein magischer Schwur. Er kann nie mehr gebrochen werden.«
»Ich schwöre beim Licht von Hekates Mond, unter dem verlorenen Auge Odins, dass ich alle Befehle des Erlkönigs befolgen werde«, sagte Buffy.
»Lasst sie frei!«, erklärte der Erlkönig glücklich. Feuer glomm aus seinen Nüstern und Blut befleckte sein breites, zähnestarrendes Grinsen.
Willow begann laut zu schluchzen. Giles fluchte. Xander war still. Buffy wagte nicht, sie anzusehen.
Sie war noch nie besonders gut darin gewesen, Lebewohl zu sagen.
15
Während Brian Anderson und seine neuen Freunde zum Rand der Lichtung gebracht wurden, ergriff der Erlkönig die Zügel von Buffys Pferd und führte sie davon. Sie blickte sich nicht um.
Brian konnte es ihr nachfühlen. Zurückzusehen tat schrecklich weh. Mr. Giles hatte seine Krawatte abgenommen und band sie fest um Xanders Arm. Xander hatte etwas von einem Kratzer gemurmelt und versichert, dass es ihm gut ging. Er behauptete, dass das Schwert ihn nur gestreift und er mehr vor Schreck denn vor Schmerz geschrien hatte. Brian war davon nicht überzeugt. Andererseits sah Xander zwar nicht kerngesund aus, machte aber auch nicht den Eindruck, als würde er sterben.
Es war fast so, als wären Brian und die anderen drei jetzt für die Jagd unsichtbar geworden. Die Hunde knurrten sie nicht mehr an. Die Jäger ritten an ihnen vorbei, als wären sie nicht vorhanden. Selbst die dunklen Elfen ignorierten sie. Brian war frei. Er konnte jetzt zu seinem Vater zurückkehren.
Buffy hatte alles für ihre Freunde geopfert, und er hatte einfach das Glück gehabt, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Er war frei.
Aber er konnte noch nicht gehen.
»Brian, wir müssen jetzt verschwinden«, flüsterte Giles. »Wir müssen einen Weg finden, Buffy zu retten, und das können wir nicht, solange wir hier sind.«
»Nur ... nur einen Moment«, bat Brian und starrte Connie DeMarco an, das Mädchen, das er unter dem Namen Treasure kannte.
Sie wollte ihn nicht ansehen.
Brian hob die Hände zum Mund, formte einen Trichter und rief nach ihr. »Treasure! Komm mit uns, bitte!«
Treasure drehte sich nicht um.
»Treasure!«
»Brian«, sagte Xander mit todernstem Gesicht. »Ich weiß, es ist hart, aber du musst sie gehen lassen, Mann. Wahrscheinlich ist das Ticket, mit dem wir hier rauskommen, nur begrenzte Zeit gültig, und ich für meinen Teil will nicht, dass Bufry sich umsonst geopfert hat. Wir müssen auf der Stelle weg von hier.«
Brian starrte Treasure durchdringend an. Er hatte bis zu diesem Moment nicht gewusst, dass er sie liebte, auf seine Weise. Nicht im romantischen Sinn, sondern vielleicht eher wie ein guter Freund.
Hatte er diese Art Schmerz auch seinem Vater zugefügt?
Wie konnte man mit einer derartigen Wunde nur weiterleben?
Connie DeMarco drehte Shock den Rücken zu und weinte menschliche Tränen. Sie war noch immer ein Mensch, noch immer am Leben. Sie wusste das. Aber sie wusste auch, dass dies nicht mehr lange der Fall sein würde.
Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als mit Shock ... mit Brian in die Welt zurückzukehren. Connie vermisste ihre Mom schrecklich. Sie wünschte jetzt, sie wäre nicht weggelaufen. Wie hatte sie nur so kindisch sein können. Sicher, ihre Mom konnte manchmal ein verdammtes Miststück sein und sie schienen sich gegenseitig nie richtig verstanden zu haben. Und ihr Dad, verdammt, er war bloß ein gemeiner alter Bastard. Aber sie hätte sich mehr Mühe geben können, Mom die Augen über ihn zu öffnen. Sie hätte mehr mit ihr reden sollen.
Jetzt war es zu spät.
Ihre Mutter würde ihr nie verzeihen, was sie getan hatte, dass sie mit der Jagd geritten war. Sie
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