Die Diener des Boesen
meine Freundin«, erwiderte er. »Bitte!«
»Buffy?«, wiederholte der Erlkönig und lachte kollernd. Feuer züngelte aus seinen Augen, als er sich zu ihr umdrehte.
»Was für ein Name ist Buffy ?«, fragte er mit einer Stimme, die wie aneinander knirschende Steine klang.
Sie sah ihn trotzig an. »Was für ein Name ist denn Hern?«
Buffy wollte die Augen schließen und auf den Tod warten, der ihr mit Sicherheit bevorstand. Aber sie tat es nicht. Sie funkelte ihn weiter an. Dann, als sie den Eindruck gewann, dass er sie nicht sofort töten würde, rappelte sie sich mühsam auf. Ihre zahlreichen Wunden forderten allmählich ihren Tribut, der Schmerz und das Brennen der vielen Schnitte, Bisse und Schrammen raubten ihr die Kraft. Dennoch war es besser, aufrecht zu sterben, mit Würde, dachte sie.
»Du bist kein gewöhnliches Mädchen«, stellte der Erlkönig fest. »Was also bist du?«
»Ich bin die Auserwählte«, sagte sie schlicht. »Die Jägerin.«
Der Erlkönig wich tatsächlich einen Schritt zurück. Das Feuer in seinen Augen erlosch. Buffy wusste, dass es nicht Furcht war, was plötzlich über ihn kam, aber was war es dann ? Im nächsten Moment tat Hern der Jäger etwas derart Unerwartetes, dass Buffy es sich in ihren kühnsten Träumen nicht hätte vorstellen können. Er hob sein Schwert, die Spitze nach unten, beide Hände um den Knauf, und trieb es zwischen ihnen in den Boden.
Und er sank auf ein Knie.
»Du ehrst uns mit deiner Gegenwart, Auserwählte«, sagte er. »Du bist nicht die erste Jägerin, die unter uns weilt. Die Jagd bringt wie du die seelenlosen Vampire zur Strecke, die durch schmutzige Gassen schleichen, um den Menschen das Leben auszusaugen. Sie sind Missgeburten. Wie du siehst, haben wir vieles gemeinsam. Auch wenn mich dies ebenso wenig wie die fehlgeleiteten Bitten meines Sohnes davon abhalten wird, dein Leben zu nehmen. Doch stattdessen mache ich dir folgendes Angebot.
Reite mit uns. Ehre die Wilde Jagd, indem du eine von uns wirst. Das Mädchen Treasure war als Rolands Braut auserkoren, aber du ... du bist die Jägerin. Heirate meinen Sohn, schließe dich der Wilden Jagd an, und eines Tages wirst du ihre Königin sein.«
Buffy öffnete den Mund, um etwas Gemeines zu sagen. Dann schloss sie ihn wieder und überlegte einen Moment. Dies war nicht der richtige Zeitpunkt für Beleidigungen. Dieses Problem musste auf andere Weise gelöst werden.
»Ich fühle mich durch dein Angebot geehrt«, sagte sie. »Aber ich bin die Jägerin. Damit sind Pflichten verbunden, die ich nicht einfach vernachlässigen kann.«
Hern der Jäger bellte Befehle in seiner gutturalen Sprache und die Reihen seiner Gefolgsleute öffneten sich erneut. Hinter dem Kreis umringten mehrere Jäger und eine Horde dunkler Elfen Giles, Xander, Willow und Brian. Sie sahen noch schlimmer aus als zuvor.
»Es tut mir Leid, Buffy«, sagte Giles. »Wir hätten es fast geschafft, aber dann entdeckten uns die dunklen Elfen ... sie haben uns verraten.«
Buffy ließ den Kopf hängen.
»Schließe dich uns an und sie werden leben«, erklärte der Erlkönig. »Wenn du dich weigerst, werde ich sie töten. Langsam. Sie werden sterbend deinen Namen verfluchen.« Er sah ihr direkt in die Augen. »Schließe dich uns an.«
Sie starrte ihn an, ignorierte ihre Freunde. Sie wollte sie nicht sehen. Es würde ihre Entscheidung nur noch schmerzhafter machen.
»Lass sie frei. Wenn ich weiß, dass sie in Sicherheit sind, werde ich mich euch anschließen«, sagte sie.
»Buffy, das ist es nicht wert!«, schrie Xander. »Bitte, tu es nicht.«
» Bringt ihn zum Schweigen!«, donnerte der Erlkönig und deutete mit einem langen Klauenfinger auf ihren Freund.
Sofort preschte ein berittener Jäger auf Xander zu. Er hielt ein Schwert in der Hand und zielte damit auf Xanders Herz.
»Nicht!«, schrie Buffy. »Hört auf!«
»Halt!«, befahl der Erlkönig, aber erst, als das Schwert des Jägers Xanders linken Arm durchbohrt hatte. Xander schrie schmerzgepeinigt auf und sank auf die Knie. Willow rannte zu ihm und nahm ihn in die Arme.
»Buffy, nicht«, keuchte Xander mit großen, flehenden Augen. »Tu es nicht.«
Tränen liefen über Willows Gesicht, während sie versuchte, Xander mit ihrem Körper zu schützen. »Buffy, tu es nicht.«
Mit Tränen in den Augen hob Buffys Wächter das Kinn. »Buffy«, sagte er, »tu es nicht.«
Buffy ignorierte sie alle. Wenn ich sie ansehe, wenn ich in ihre Augen sehe, werde ich nie die Kraft aufbringen, diese
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