Die Diener des Boesen
auch«, murmelte Willow, doch nur Oz hörte sie. Er drückte ihre Hand.
»Das Böse«, sagte Oz, »ist auf leisen Sohlen gekommen.«
Giles nickte ihm zu. »In der Tat, Oz, ich fürchte, du hast Recht. Und ich muss sagen, du hast es treffend formuliert. Es freut mich zu erfahren, dass zumindest einer von euch liest.«
»He«, protestierte Willow. »Ich kenne auch meinen Bradbury.« Sie hob ihr Kinn. »Das Böse kommt auf leisen Sohlen. Eine Geschichte über eine unheimliche ...« Sie warf einen Blick über die Schulter. »Kirmes«, schloss sie lahm.
»Aber das hier ist keine«, sagte Oz nachdrücklich, um sie zu beruhigen. »Unheimlich, nun ja. Aber Kirmes, nein. Okay?«
Willow lächelte. »Si«, nickte sie.
Shock starrte in den dunklen Weatherly Park und suchte nach Treasure. Er hörte ein Geräusch, vielleicht Schritte. Oder das Getrippel kleiner Tierpfoten. Er flüsterte: »Treasure?«
Auf einer Lichtung im Wald:
Der erste Schimmer der Dunkelheit.
Das leise Lachen der Verdammten.
Hunde hörten auf zu bellen, legten sich hin, winselten. Katzen machten einen Buckel und fauchten Schatten an. Babys erwachten schreiend und ließen sich nicht beruhigen.
Und der kleinen Stadt, die auf dem Schlund der Hölle lag, stockte der Atem vor Furcht.
5
In den ländlichen Außenbezirken Sunnydales, die höher lagen als die Stadt selbst, entlang der nordöstlichen Seite der Route 17, erstreckten sich Weiden bis zum Eingang des Los Viejos National Forest. Der Wald bestand hauptsächlich aus Nadelbäumen, und es gab dort riesige Granitblöcke, die wie Klippenhäuser in den Himmel ragten. Dieses abseits gelegene Gebiet gehörte nicht zu Buffys normaler Patrouillenroute. Sie kannte das Terrain nicht, und das trug nicht gerade dazu bei, die Spannung, die sich auf dem Renaissancefest in ihr aufgebaut hatte, zu verringern.
Zusammen mit Angel kauerte sie hinter einigen Manzanitabüschen und beobachtete die mondbeschienene breite Rinne, die etwa sechs Meter von ihnen entfernt war. In dem ausgetrockneten Flussbett lagen drei dunkle Haufen - die toten Kühe. Gelbes Absperrband spannte sich zwischen den Bäumen, aber ansonsten schien die Polizei den Tatort verlassen zu haben. Buffy war überrascht, und sie traute dem Braten noch nicht so ganz.
So blieben sie zunächst in Deckung, so dicht aneinandergedrängt, dass Angels Oberschenkel gegen ihren drückte. Buffys Muskeln verkrampften sich, und sie drohte das Gleichgewicht zu verlieren. Sie musste sich an ihm festhalten.
Er hob seine Hand und zeigte in eine Richtung.
Kein Zweifel, jemand richtete eine Taschenlampe auf die drei steifen Kadaver, ließ den Strahl dann über die Umgebung wandern und entfernte sich schließlich Richtung Straße.
Sie hörten, wie ein Motor angelassen wurde. Auf der zweispurigen Straße zu ihrer Rechten flackerten rote und blaue Lichter, und der Streifenwagen brauste davon.
»Sie werden wahrscheinlich bald zurückkehren. Mit einem Traktor, um die Kadaver abzutransportieren«, vermutete Buffy.
Angel nickte. »Sollen wir sie uns anschauen?«
»Wir schauen sie uns an.«
Vorsichtig schlich sie heran. Eines hatte sie als Jägerin gelernt:
Wenn man sich unter den Bösen bewegt, muss man sich auf zwei Dinge konzentrieren - aufs Töten und Überleben.
Während sie sich langsam vorwärts bewegten, sagte Buffy leise: »Sei vorsichtig. Es könnten sich kleine Tiere in der Nähe herumtreiben.« Dann stutzte sie, lächelte halb und fügte hinzu: »Aber ich schätze, du würdest sie rechtzeitig riechen.«
»Ja«, sagte er aufrichtig, »das würde ich.«
Sie krochen weiter auf die Kadaver zu. Dann runzelte Angel die Stirn und flüsterte: »Hast du das gehört? «Als sie den Kopf schüttelte, beharrte er: »Dieses Weinen? Nein. Es sind Hunde. Sie heulen.«
Sie lauschte ein paar Sekunden. »Ich höre nichts.«
»Wirklich? Ich schwöre dir, Buffy, sie sind so laut, dass sie ...« Er brach ab und senkte seinen Blick.
»Tote wecken könnten«, beendete sie für ihn den Satz.
Sie sahen sich an. Er lächelte sein trauriges Lächeln, das sie an all das erinnerte, wovon sie einst geträumt hatte, das aber niemals Wirklichkeit werden würde.
»Du kannst wirklich mit Worten umgehen«, sagte er.
»Das meint mein Englischlehrer auch«, erwiderte sie. »Nur meint er nicht gut, sondern schlecht.«
»Ich habe seit zweihundert Jahren keine Schule mehr besucht. Als Schüler, meine ich. Bevor ich verwandelt wurde, war ich allerdings auch kein guter Schüler.«
»Wir
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