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Die Diener des Boesen

Die Diener des Boesen

Titel: Die Diener des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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Buffy nicht einmal kannte, geschweige denn verstand.
    Buffy floh zur anderen Seite der Imbissbuden. Sie waren alle geschlossen, die schweren Holzvordächer heruntergelassen. Aber dort hingen noch immer die Holzstangen, die sie gestützt hatten. Fünf Schritte über den weichen Boden, und sie hielt eine lange, dicke Eichenstange in der Hand. Hinter ihr erklang leises Gelächter, und Buffy fuhr herum und schwang die lange Stange wie einen Kampfstab.
    Robin Hood war hinter ihr, aber die Magie flackerte nicht mehr über seinen Händen. Stattdessen wirbelte sie über den Boden, eine knisternde grüne Windhose, ein Tornado aus schwarzer Magie, knapp einen Meter groß.
    In ihm nahm etwas Gestalt an. Es war monströs, hässlicher sogar als manche der Dämonen, die Buffy bekämpft hatte.
    »Es wird dich verschlingen, Mädchen, deinen Körper und deine Seele«, prophezeite Robin Hood. »Dein Herz wird brennen und dann wirst du mich anflehen, dein Leben zu verschonen. Ich bin nicht gerade ein Hexer. Ich musste fast meine Seele verkaufen, um diesen Zauber zu lernen. Aber du ahnst nicht, wie oft er sich schon als nützlich erwiesen hat.«
    Buffy trat einen Schritt zurück und starrte ihn an. »Sicher«, knurrte sie. »Vor allem bei Rendezvous.«
    Sie wich nach rechts aus, und die Windhose folgte ihr. Eine Hand tauchte aus dem Wirbel auf. Buffy bewegte sich nach links, und wieder folgte ihr der Strudel.
    »Jetzt ist es zu spät zum Weglaufen, Mädchen, wenn es das ist, woran du denkst«, erklärte Robin. Ein hässliches Grinsen verzerrte sein Gesicht und ließ es in dem flackernden grünen Licht noch bösartiger erscheinen.
    »Nicht ganz«, murmelte Buffy.
    Sie trat zwei Schritte zurück und stürmte direkt auf die Windhose zu, obwohl in dieser Sekunde eine zweite Hand und zwei Hörner sichtbar wurden. Mit Hilfe der Stange katapultierte sich Buffy wie eine Stabhochspringerin in die Luft, schlug einen Salto und landete auf beiden Füßen, direkt vor Robin Hood.
    Als er protestierend den Mund öffnete, schmetterte sie ihm die Stange mit solcher Wucht gegen den Schädel, dass sie zersplitterte. Robin brach mit einem leisen Wimmern zusammen. Hinter ihr verschwand die Windhose so plötzlich, als hätte jemand eine Kerze ausgeblasen. Sie glaubte, den Schwefel sogar riechen zu können, der von der magischen Erscheinung zurückgeblieben war.
    »Schwachkopf«, flüsterte Buffy und wandte sich dann ab, um nach Roland zu suchen.
    Er stand direkt vor ihr. Kaum sieben Schritte von ihr entfernt. An seiner Seite König Richard, groß in seiner Arroganz und auch nicht im Mindesten clownesk, trotz seines Leibesumfangs.
    »Buffy, bitte lauf weg«, flehte Roland.
    Ein guter Rat, wenn man bedachte, dass jetzt auch der Rest der Truppe aufgetaucht war. Einige von ihnen wurden von seltsam gefärbten Energieentladungen umknistert, genau wie Robin Hood. Andere, darunter eine Frau mit runden schwarzen Augen, schienen nicht einmal menschlich zu sein. Buffy war umzingelt, aber sie war überzeugt, entkommen zu können, wenn sie es wollte.
    Sie warf Roland einen kurzen Blick zu und sah die Verzweiflung in seinem Gesicht. Er hatte sich bereits aufgegeben. Er wollte, dass sie floh. Aber jetzt, wo Buffy ihn wieder gesehen, ihm wieder in die Augen geschaut hatte, konnte sie ihn nicht im Stich lassen. Ganz gleich, was er war, sie wusste jetzt mit Sicherheit, dass er eine Seele hatte.
    »Ich werde ohne dich nirgendwo hingehen«, erklärte sie ihm.
    König Richard lachte tief und grausam.
    »Tötet sie.«

10

    Jamie Anderson roch nach Whisky. Zumindest glaubte Cordelia, dass es Whisky war. Für sie roch ein Schnaps so abstoßend wie der andere. Sie betete im Stillen, dass sich der Gestank nicht allzu lange im Wagen halten würde.
    »Es ist da vorn«, erklärte ihr Mr. Anderson.
    Cordelia lenkte den Wagen an den Straßenrand und hielt den Mund. Durchgedreht oder nicht, er war noch immer ein Cop. Es war besser, wenn niemand erfuhr, dass einige von Mr. Giles' Schülerinnen den Weg zu seinem Haus kannten. Wie schon so viele festgestellt hatten, fehlte Cordelia jedes Taktgefühl. Sie hatte keine Verwendung für die tröstlichen Unwahrheiten, die zerbrechliche Egos schützen sollten. Sie log nie.
    Aber sie hatte festgestellt, dass es Zeiten gab, in denen es das Beste war, nichts zu sagen.
    Mr. Anderson stieg aus dem Wagen, aber Cordelia zögerte, als sie ein Bein nach draußen gesetzt hatte. Für einen Moment war sie hin und her gerissen, dann drückte sie den Knopf und

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