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Die Dirne vom Niederrhein

Die Dirne vom Niederrhein

Titel: Die Dirne vom Niederrhein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Thiel
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nicht um ihre Schuld drehten. Für diese wenigen Augenblicke schien die Last von ihren Schultern genommen zu sein. Alles war leicht und frei, als sie ihre Lippen auf die seinen legte und ihm einen langen Kuss schenkte.
    Elisabeth hatte nichts verlernt. Während eine Hand seinen Nacken umspielte, womit sie die Intensität ihrer Küsse beliebig variieren konnte, knöpfte sie den Waffenrock des Soldaten auf. Sie hielt einen Moment inne, legte ihre Hände auf seine Wangen. Aus seinen Augen sprach unbändige Lust und sein Blick verschwamm. Sie küsste ihn erneut langsam und zärtlich, liebkoste sein Gesicht, küsste seinen Hals und suchte sich den Weg zu seinen Lippen zurück. Gleichzeitig glitt ihre Hand herab und massierte sein Geschlecht durch den sich spannenden Stoff seiner Hose. Elisabeth war wie im Rausch, entfachte mit wenigen Bewegungen ein Feuer, das sie nicht mehr imstande war zu beherrschen. Seine Wangen glühten, sein Atem beschleunigte sich. Grazil erhob sich Elisabeth, fuhr durch die Haare des Mannes und zog sein Haupt in den Nacken. Sie spielte mit ihrer Zunge an seinen Lippen und schenkte ihm nach unendlich lange scheinenden Sekunden einen leidenschaftlichen Kuss. Mit geübten Handgriffen streifte sie ihr Kleid ab und erhob sich, um auch den Unterrock zu lösen. Nicht eine Sekunde verspürte sie Scheu oder gar Befangenheit, im Gegenteil. Als ihr Körper im Schein der Kerzen in einem majestätischen Goldton schimmerte, passierte etwas mit ihr, das sie selbst nicht verstand.
    Auch wenn ihr Leben vollends aus den Fugen geraten war, konnte sie zumindest die Männer kontrollieren und sei es nur in den wenigen Momenten, die sie miteinander verbrachten. Es war das Letzte, was ihr geblieben war, und sie hatte vor, es vollkommen auszukosten. Jeder Herzschlag, den sie nicht in Hilflosigkeit und Scham leben musste, glich einer Erlösung. Es war, als hätte der Fluss der Begierde für einen Moment alle Bedenken hinfort gespült.
    »Willst du mich?«, flüsterte sie in sein Ohr, während sie sich herunterbeugte und seinen Hals mit Küssen bedeckte. »Zieh deine Hose aus«, entfuhr es ihr fordernd. Es war nicht mehr ihre Stimme, die da sprach, nicht mehr ihr Körper, der hier handelte. Aus den Augen des Soldaten sprach eine Gier, die sie selten gesehen hatte, als er tat, wie ihm geheißen. Anschließend drehte sie sich um und wiegte ihren Po in einem Takt, den nur sie kannte. Sie war völlig nackt, als sie ihm den Schweinedarm über das Geschlecht stülpte, sich auf den Schoß des Leutnants setzte und ein weiterer tiefer Kuss ihn in die Entrückung gleiten ließ. Dann drückte sie ihren Rücken durch und er verlor sich in ihrem Busen. Erst zaghaft, doch als leichtes Stöhnen von seiner Lust kündete, zog sie das Gesicht des Soldaten mit festem Griff in seine Haare zu sich heran. Der Verstand versagte ihm den Dienst, sie hatte ihn völlig in ihren Bann gezogen und war mit ihm in den Strudel der Begierde geraten. Mit den Fingerspitzen kratzte sie über seine muskulöse Brust, immer tiefer glitten ihre zärtlichen Hände, bis sie sein Glied erreicht hatten und sie es langsam in sich eindringen ließ. Ruckartig schnellte Elisabeths Becken vor und zurück, dabei fasste sie seine Schultern, um den Druck zu erhöhen. Die Augen des Mannes verdrehten sich, schließlich schlossen sich seine Lider.
    Elisabeth genoss jede Sekunde ihres Spiels. Für diesen Augenblick war sie allein auf der Welt und fühlte weder Schuld noch Leid.

Kapitel 8
- Ein blutiger Schwur -

    In den letzten Tagen hatte Maximilian nichts anderes gesehen als die Arbeit, welche ihm Schwester Agathe aufgetragen hatte. Das Dach des Klosters war instand gesetzt, die Scheune wieder betretbar, sogar um die Gärten hatte er sich gekümmert. Doch überall waren noch Aufgaben zu erledigen, das sah sein geübtes Auge. Wenn er wollte, könnte er hier bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag arbeiten und würde mit seinem Tagwerk niemals fertig werden.
    Die Hände hinter dem Kopf gekreuzt, lag er schlaflos auf dem Bett und blickte durch das Fenster in den Viersener Nachthimmel.
    Zumindest ein Gutes hatte die ständige und niemals enden wollende Arbeit: Das Bedürfnis, die Wunde an seinem Arm zu öffnen, übermannte ihn nur nachts. Wenn die Sterne hoch am Himmel standen und Finsternis wie eine riesige Kuppel die Stadt überzog, waren seine Gedanken bei Lorenz. Seit er denken konnte, hatten sie sich ein Zimmer geteilt. Er vermisste das gleichmäßige Atmen seines Bruders, sein wirres

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