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Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung

Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung

Titel: Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Schattenrisse von Ästen und Zweigen auf den Waldboden. Eine leichte Brise spielte mit den Blättern und ließ ihn an die Laute in Morganas Zeichenzimmer denken.
    Ihre Hand lag warm und fest in seiner, während sie ohne Eile, aber zielbewusst voranschritt. Nash ließ sich führen, er konnte nichts dagegen tun.
    „Ich liebe die Nacht.“ Sie atmete tief die würzige Luft ein. „Den Geruch und den Geschmack. Manchmal, wenn ich nachts aufwache, komme ich hierher.“
    Er hörte das Rauschen von Wasser, das von einem Felsen fiel.
    Rhythmisch, stark, unablässig. Und aus unerklärlichen Gründen begann sein Herz schneller und kräftiger zu schlagen.
    Irgendetwas passierte hier.
    „Die Bäume.“ Seine Stimme klang fremd in seinen Ohren. „Ich habe mich in sie verliebt.“
    Sie hielt an und musterte ihn sehr aufmerksam. „Wirklich?“
    „Letztes Jahr habe ich hier Urlaub gemacht. Ich brauchte eine Pause, wollte der Tretmühle entfliehen. Die Bäume haben es mir angetan.“ Er legte eine Hand an die raue Rinde eines schiefen Stammes. „Eigentlich war ich nie der Naturtyp. Ich habe immer in Städten gelebt oder in direkter Stadtnähe. Aber ich wusste, dass ich irgendwo leben musste, wo ich aus meinem Fenster schauen und diese Bäume sehen kann.“
    „Manchmal kehren wir dahin zurück, wohin wir gehören.“ Sie ging wieder weiter, der dichte Waldboden verschluckte ihre Schritte. „Es gibt uralte Gemeinschaften, die Bäume wie diese verehren.“ Sie lächelte. „Ich meine, es genügt, wenn man sie liebt, sie für ihr Alter respektiert, ihre Schönheit, ihre Ausdauer …“ Sie hielt wieder an und drehte sich zu ihm. „Hier. Das ist das Zentrum, das Herz. Die reinste und schönste Magie kommt immer aus dem Herzen.“
    Er hätte nicht sagen können, wieso er verstand. Oder warum er ihre Worte glaubte. Vielleicht lag es am Mond oder am Moment. Alles, was er wusste, war, dass er etwas spürte. Ein Schauer rann über seine Haut, etwas klickte in seinem Kopf. Und irgendwo ganz tief in seiner Erinnerung wusste er, dass er bereits hier gewesen war. Mit ihr.
    Er hob eine Hand und berührte ihr Gesicht, strich mit den Fingerspitzen über ihre Wange. Sie bewegte sich nicht, weder vorwärts noch rückwärts, sah ihn nur an. Wartete.
    „Ich weiß nicht, ob mir gefällt, was hier gerade mit mir geschieht.“
    „Was meinst du?“
    „Dich.“ Unfähig zu widerstehen, legte er auch die andere Hand an ihr Gesicht und hielt es warm mit seinen Händen umfasst. „Ich träume von dir.
    Selbst mitten am Tag träume ich von dir. Ich kann es nicht abstellen, nichts dagegen tun, es passiert einfach.“
    Sie legte ihre Finger um seine Handgelenke, fühlte den kräftigen Schlag seines Pulses. „Ist das so schlimm?“
    „Ich weiß es nicht. Normalerweise bin ich wirklich gut, wenn es darum geht, Komplikationen zu vermeiden, Morgana. Und ich will nicht, dass sich das ändert.“
    „Dann werden wir es unkompliziert halten.“
    Er wusste nicht, ob er sich bewegt hatte oder sie. Aber plötzlich lag sie in seinen Armen, und sein Mund trank von ihrem. Kein Traum war so bewegend.
    Ihre Zunge spielte mit seiner, feuerte ihn an, tiefer in die warme Höhle vorzudringen. Sie hieß ihn mit einem leisen Stöhnen willkommen, das sein Blut zum Sieden brachte.
    Wie hatte sie nur denken können, ihr bliebe eine Wahl, sie hätte die Kontrolle behalten können? Was sie einander gaben, war so alt wie die Zeit, so frisch wie der junge Frühling.
    Ach, wäre es doch nur reine Lust, dachte sie, während ihr Verstand mit den Empfindungen kämpfte. Doch auch wenn ihr Körper vor Lust bebte, so wusste sie doch, dass es sehr viel mehr war.
    Nicht ein Mal in al den Jahren als Frau hatte sie ihr Herz verschenkt. Sie hatte nicht darauf achten müssen, denn die Gefahr hatte nie bestanden.
    Doch jetzt, hier, mit dem leuchtenden Mond am Himmel und den stil en alten Bäumen als Zeugen, schenkte sie es ihm.
    Ihre Arme schlangen sich fester um seinen Nacken, als es ihr schmerzhaft bewusst wurde. Sein Name kam über ihre Lippen, ein Hauch nur. In diesem Moment erkannte sie, warum sie ihn hierher hatte bringen müssen. Wo sonst hätte sie ihm besser ein solches Geschenk machen können als hier, an ihrem geheimsten und liebsten Platz?
    Für einen Moment noch hielt sie ihn ganz fest, ließ ihren Körper aufnehmen, was er ihr geben konnte, und wünschte sich, sie könnte ihr Versprechen halten und ihre Beziehung unkompliziert lassen.
    Aber ab jetzt würde nichts mehr einfach

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