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Die Doppelgaengerin

Die Doppelgaengerin

Titel: Die Doppelgaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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anhob und den Muskel belastete, aber solange ich mich vorsichtig bewegte und nicht rumzappelte, konnte ich ihn mehr oder weniger uneingeschränkt einsetzen.
    Der Busch, den Wyatt besorgt hatte, würde durchkommen, brauchte aber eine Woche lang viel Liebe und Pflege, bevor er den Schock, in den Garten gepflanzt zu werden, überstehen würde. Wyatt hatte vielleicht keinen Begriff davon, was eine Zimmerpflanze ist, aber er hatte ihn für mich gekauft, und ich hatte das arme Gesträuch ins Herz geschlossen. In meiner erzwungenen Untätigkeit stand ich kurz vor einem Hüttenkoller, und so spazierte ich ein wenig durch den Garten und überlegte, wohin ich den Busch pflanzen wollte. Weil das Haus so alt war, war der Garten üppig und reich bewachsen, aber es gab dort nur Büsche und kein einziges Blumenbeet, weshalb etwas Farbe nicht schaden würde. Es war schon zu spät im Jahr, um noch Blumen zu pflanzen. Nächstes Jahr allerdings …
    Die wärmende Sonne fühlte sich gut auf meiner Haut an. Inzwischen war ich mein Invalidendasein leid und verzehrte mich nach dem High, das mir ein anstrengender Workout bescherte. Ich sehnte mich so nach meiner Arbeit, dass es fast wehtat, und ich war sauer, dass ich hier versauern musste.
    Außerdem machte mir mein nächtlicher Traum zu schaffen. Nicht das Ende mit dem Brückensturz, sondern die Tatsache, dass es der rote Mercedes gewesen war, den ich vor über zwei Jahren in Zahlung gegeben hatte. Wenn man an die prophetische Bedeutung von Träumen glaubt, musste das etwas bedeuten, nur dass mir beim besten Willen nicht einfallen wollte, was das sein könnte. Dass ich es bereute, nicht wieder ein rotes Auto genommen zu haben? Dass ich Weiß in Wahrheit zu langweilig fand? Das stimmte nicht, und außerdem ist Weiß in der Hitze des Südens eindeutig praktischer.
    Was die Coolness angeht – im Image, nicht bei den Temperaturen –, kommt Rot eigentlich erst an dritter Stelle, Weiß belegt Platz zwei, und an der Spitze steht eindeutig Schwarz. Ein schwarzes Auto strahlt einfach Macht aus. Rot war sportlich, Weiß war sexy und elegant, und Schwarz ist mächtig. Vielleicht würde ich mir als Nächstes ein schwarzes Auto zulegen – falls ich je dazu kommen würde, eines auszusuchen.
    Aus lauter Langeweile stellte ich die Möbel im Wohnzimmer um, wobei ich die Sessel mit meinen Beinen und dem rechten Arm herumschob, und nur zum Spaß verbannte ich auch Wyatts Fernsehsessel von seinem Ehrenplatz direkt vor der Glotze. Eigentlich stand er wunderbar so und es störte mich auch nicht, wenn sein Sessel den Logenplatz bekam, aber wie gesagt, ich langweilte mich zu Tode.
    Seit ich das Great Bods eröffnet hatte, hatte ich außer zu den Spätnachrichten nur selten Zeit zum Fernsehen gehabt und es mir dadurch abgewöhnt. Allerdings wusste Wyatt das nicht. Vielleicht konnte ich ihn ein bisschen ärgern, indem ich mich beschwerte, meine Lieblingssendungen zu verpassen, die natürlich ausnahmslos auf dem Romantik-, dem Heim- und Garten- oder dem Frauen-Kanal laufen würden. Blöderweise würde ich, falls ich die Schlacht um die Fernbedienung gewinnen sollte, die Sendungen auch anschauen müssen. Irgendwo ist immer ein Haken.
    Ich ging nach draußen, holte die Zeitung aus dem Kasten und setzte mich dann in die Küche, wo ich sie von Anfang bis Ende durchlas. Ich musste mir unbedingt etwas zu lesen besorgen. Und ich musste einkaufen gehen und Make-up oder Schuhe kaufen. Neues Make-up und neue Schuhe bauen mich unfehlbar wieder auf. Ich musste rausfinden, was Britney zurzeit trieb, weil das Mädchen sein Leben in ein derartiges Chaos gestürzt hatte, dass ein Streifschuss und ein manipulierter Unfall verglichen damit ganz normal wirkten.
    Wyatt hatte nicht mal Kaffee mit Aroma. Alles in allem war sein Haus erbärmlich schlecht dafür gerüstet, mich bei Laune zu halten.
    Als er am Nachmittag endlich wieder auftauchte, ging ich fast die Wände hoch. Aus reiner Frustration hatte ich sogar eine weitere Liste mit Wyatts Verfehlungen angelegt, auf der als erster Punkt stand, dass er meinen Lieblingskaffee nicht hatte. Wenn ich länger hier bleiben sollte, wollte ich es angenehm haben. Außerdem brauchte ich mehr zum Anziehen und meinen Lieblingsbadeschaum und mein Shampoo und alle möglichen anderen Sachen.
    Er küsste mich zur Begrüßung und sagte dann, er wolle nach oben gehen und sich umziehen. Um zur Treppe zu kommen, muss man bei ihm durch das Wohnzimmer gehen. Ich blieb in der Küche und hörte, wie seine

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