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Die Doppelgaengerin

Die Doppelgaengerin

Titel: Die Doppelgaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Nicole Goodwin als Zeugin benannt wurdest, die Chance gekommen, dich umzubringen und die Tat Nicoles Mörder in die Schuhe zu schieben. Dwayne Bailey hat jedenfalls keinen Grund mehr, dich zu töten, nachdem er den Mord gestanden hat.«
    »Aber warum hat diese Person nicht mit den Anschlägen aufgehört, als Bailey verhaftet wurde? Jetzt kann sie ihm die Tat nicht mehr anhängen.«
    »Offenbar nimmt sie an, dass sie gefahrlos weitermachen kann, nachdem sie bis jetzt nicht geschnappt wurde.«
    »Bist du alle Frauen durchgegangen, mit denen du dich im letzten Jahr verabredet hast?«, fragte ich. »War da vielleicht eine Brünette dabei?«
    »Ja, das schon, aber glaub mir, das war nichts Ernstes.«
    »Du solltest sie trotzdem aufs Revier bestellen und vernehmen«, verlangte ich ärgerlich. Hinter den Attacken musste eine tiefe Antipathie stecken, denn ich hatte nichts getan, was ein Motiv für einen Mord darstellen könnte.
    »Und wie ist es mit den Männern, mit denen du verabredet warst? Vielleicht hatte ja einer davon eine Ex, die total verrückt nach ihm war – wobei ›verrückt‹ wörtlich zu verstehen ist – und deshalb einen Wahnsinnshass auf dich entwickelt hat, als ihr Macker mit dir anzubandeln versuchte.«
    »Das könnte möglich sein.« Ich brütete darüber nach. »Trotzdem fällt mir niemand ein, der von einer verrückten Exfreundin erzählt hätte. Keiner hat erzählt, dass er von seiner Ex verfolgt wird, und so jemand hätte dem Angebeteten doch bestimmt nachgestellt, oder?«
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Wir müssen inzwischen jede Möglichkeit in Betracht ziehen, und deshalb brauche ich eine Liste von allen Männern, mit denen du in den letzten Jahren verabredet warst.«
    »Na schön. Dann fangen wir am besten mit dir an.« Ich lächelte ihn zuckersüß an. »Gehen wir doch deine Freundinnen durch.«
    Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass wir uns im Kreis drehten, darum ließen wir die Sache auf sich beruhen, während wir aßen und danach die Teller abspülten. Danach schob Wyatt seinen Fernsehsessel zurück vor den Apparat und ließ sich glückselig mitsamt seiner Zeitung in die Polster fallen. Ich baute mich vor ihm auf und grillte ihn mit Blicken, bis er entnervt die Zeitung sinken ließ und »Was?« fragte.
    »Mir ist langweilig. Ich bin seit zwei Tagen nicht aus dem Haus gekommen.«
    »Weil du schlau bist. Solange dich jemand umzubringen versucht, solltest du hier bleiben, wo dich niemand sehen kann.«
    Glaubte er etwa, ich ließe mich damit abspeisen? »Ich hätte heute einen Ausflug machen können, aber ich dachte, du würdest dir Sorgen machen, wenn ich allein losziehe.«
    Er nickte knapp. »Stimmt.«
    »Aber jetzt bist du da.«
    Er seufzte. »Na schön. Was möchtest du unternehmen?«
    »Ich weiß nicht. Irgendwas.«
    »Das schränkt die Auswahl erheblich ein. Wie wäre es mit einem Film? Wir könnten es gerade noch zur Abendvorstellung nach Henderson schaffen. Das würde aber als Date zählen, oder?«
    »Richtig.« Henderson war etwa dreißig Meilen entfernt. Inzwischen war es kurz vor sieben, und so ging ich nach oben, um mich zu schminken. Die blauen Flecken auf meinem Gesicht hatten sich dank Moms Behandlung schon gelblich eingefärbt, sodass ich sie mit reichlich Grundierung übertünchen konnte. Dann zog ich eine lange Hose und eine kurzärmelige Bluse an und verknotete die Blusenzipfel über meinem Bauchnabel. Haare kämmen, Ohrringe durchziehen, fertig.
    Wyatt schmökerte, wie nicht anders zu erwarten, immer noch in der Zeitung. Und war immer noch halb nackt.
    »Ich bin so weit«, verkündete ich.
    Er warf einen Blick auf die Uhr. »Wir haben noch ewig Zeit.« Dann vertiefte er sich wieder in seine Lektüre.
    Ich wühlte meine Liste heraus und fügte unaufmerksam hinzu. Man sollte doch meinen, er hätte bei unserem ersten Date seit zwei Jahren einen guten Eindruck machen wollen. Wie man sieht, war es ein schwerer Fehler gewesen, so bald mit ihm zu schlafen. Schon glaubte er, dass er sich nicht mehr um mich bemühen musste.
    »Ich glaube, ich werde in Zukunft in einem anderen Zimmer schlafen«, überlegte ich halblaut.
    »Okay, bin sofort fertig.« Er ließ die Zeitung fallen und eilte, zwei Stufen auf einmal nehmend, nach oben.
    Ich griff mir die Zeitung und machte es mir in seinem Sessel gemütlich. Ja, ich hatte sie schon gelesen, aber ich hatte keine Ahnung, welche Filme zurzeit gezeigt wurden. Natürlich waren nur die Kinos in unserer Stadt aufgeführt, aber ich

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