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Die Doppelgaengerin

Die Doppelgaengerin

Titel: Die Doppelgaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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ist Geilheit, nicht Liebe. Noch nicht, und vielleicht niemals.«
    Die nächste lange Pause. »Ich verstehe, was du mir sagen willst. Ich bin nicht deiner Meinung, aber ich verstehe dich. Hast du verstanden, was ich gesagt habe? Dass ich den Sex dazu benutze, um dir zu zeigen, wie viel du mir bedeutest?«
    »Ja«, sagte ich misstrauisch. Worauf wollte er hinaus? »Und ich bin nicht deiner Meinung.«
    »Dann haben wir ein Patt. Du willst keinen Sex, ich will welchen. Gut, machen wir einen Deal: Jedes Mal, wenn ich was von dir will, brauchst du nur ›Nein‹ zu sagen, und ich lasse dich in Frieden, und zwar bedingungslos. Ich werde mich zurückziehen, selbst wenn ich nackt auf dir liege und ihn schon halb drin habe.«
    »Das ist unfair!«, heulte ich auf. »Wie oft habe ich bisher ›Nein‹ sagen können?«
    »Vor zwei Jahren stand es zwei zu null für dich. Diesmal sind wir bei vier zu null für mich.«
    »Siehst du? Du bist doppelt so gut wie ich. Ich brauche einen Vorsprung.«
    »Du willst allen Ernstes einen Vorsprung beim Sex?«
    »Quatsch! Die Bedingung ist, dass du meinen Hals nicht berühren darfst.«
    »O nein. Deinen Hals wirst du auf keinen Fall aus der Schlinge ziehen.« Um seinen Worten Nachdruck zu geben, zog er mich auf seinen Körper, drückte, ehe ich ihn daran hindern konnte, sein Gesicht in meine Nackenbeuge und folterte mich mit zahllosen kleinen Bissen. Blitze der Lust schossen durch meinen Körper, bis mir fast schwarz vor Augen wurde.
    Er hatte also keinerlei Skrupel, mich zu bescheißen.
    Eine Ewigkeit später verharrte er selbstgefällig und auf den Armen abgestützt über mir, während wir beide verschwitzt aufeinander lagen und unsere Lungen wie wild pumpten: »Damit steht es fünf zu null.«
    Ich hasse es, wenn ein Mann selbstgefällig wird! Wer nicht? Vor allem, wenn er vorher beschissen hat.
     
    »Wir fliegen heim«, bestimmte er, als wir nach dem Frühstück die Koffer packten.
    »Aber mein Pick-up …«
    »Den geben wir hier zurück. Mein Auto steht zu Hause am Flughafen. Ich bringe dich dann zu deinem Auto.«
    Endlich würde ich mein Auto zurückbekommen! Insoweit war es ein guter Plan. Aber ich fliege wirklich ungern; ich tue es, wenn es sein muss, aber ich fahre viel lieber Auto. »Ich fliege nicht gern«, sagte ich.
    Er richtete sich auf und sah mich fassungslos an. »Sag bloß, du hast Angst.«
    »Nicht direkt Angst, wenn du damit meinst, dass ich Panikattacken bekomme oder so, aber ich mag es nicht. Einmal flog unser Cheerleading-Team zu einem Spiel an die Westküste, und dabei kamen wir in Turbulenzen und sackten so weit ab, dass ich überzeugt war, der Pilot würde das Flugzeug nie wieder hochziehen können. Seither macht mich das Fliegen nervös.«
    Er betrachtete mich ungefähr eine Minute lang und sagte dann: »Na gut, dann fahren wir eben. Fahr mir hinterher zum Flughafen, damit ich meinen Mietwagen abgeben kann.«
    Ich war von den Socken! Eine Minute lang hatte ich fest damit gerechnet, in Handschellen in ein Flugzeug verfrachtet zu werden; warum sollte er mir glauben, nachdem ich ihn in den letzten Tagen so oft angeschwindelt hatte? Aber offenbar verfügte er, genau wie Mom, über einen eingebauten Blair-Lügendetektor und hatte erkannt, dass ich höchstens ein wenig untertrieben hatte, was meine Angst vorm Fliegen betraf. Nur ein wenig, weil ich wirklich keine Panikattacken bekomme oder so.
    Also folgte ich ihm zum Flughafen, wo er seinen Mietwagen abgab, und wartete dann am Steuer, während er seine Tasche neben meine auf die Ladefläche warf. Er überraschte mich gleich noch mal, indem er sich auf den Beifahrersitz setzte und anschnallte, ohne auch nur zu fragen, ob er fahren sollte. Nur ein Mann, der sich seiner Männlichkeit sicher ist, lässt eine Frau einen Pick-up fahren … oder aber er seifte mich langsam und heimlich ein. Egal. Es funktionierte. Ich war auf der langen Heimfahrt schon deutlich milder gestimmt.
    Erst am Spätnachmittag erreichten wir unseren kleinen Lokalflughafen, wo er seinen Wagen abgestellt hatte. Ich gab den Mietwagen ab, und wir luden das Gepäck in seinen Crown Vic um; dann fuhr er mich zum Great Bods, wo ich meinen Wagen abholen wollte.
    Zu meinem großen Verdruss war das Grundstück in weiten Bereichen immer noch mit gelbem Polizei-Absperrband umzäunt. Etwa die Hälfte des vorderen Parkplatzes war abgetrennt, dazu das gesamte Gebäude und der komplette hintere Parkplatz. Er hielt auf dem geöffneten Abschnitt des Parkplatzes an. »Wann

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