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Die Doppelgaengerin

Die Doppelgaengerin

Titel: Die Doppelgaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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machen zu lassen, weil ich so müde war und nicht zur Vernehmung weggebracht werden wollte, was aber vergebene Mühe war, wie sich herausstellte, weil du mich trotzdem aufs Revier schleifen musstest.« Das hatte ich ihm immer noch nicht verziehen.
    »Ja. Ich habe von dem ›Dingsda-Test‹ gehört.« Er sagte das ganz trocken. Offenbar glaubte er, ich hätte das blonde Blödchen gespielt, um den Verdacht der Detectives von mir abzulenken. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie er auf diese Idee kam.
    »Mir ist der Name nicht eingefallen«, erklärte ich unschuldig. »Ich war total durcheinander.« Das war zumindest halb wahr.
    »Du Ärmste.«
    Er glaubte mir immer noch nicht, doch ich wollte nicht weiter auf dieser Sache herumreiten und sagte: »Ich weiß nicht, warum ich ausgerechnet heute geträumt habe, dass jemand auf mich schießt. Warum nicht schon vorgestern? Da war ich viel aufgewühlter.«
    »Aber auch völlig übernächtigt. Wahrscheinlich hast du irgendwas geträumt und dich nach dem Aufwachen nicht mehr daran erinnert.«
    »Und was ist mit gestern Nacht? Da habe ich auch nichts geträumt.«
    »Da war es wohl genauso. Du hattest eine kurze Nacht und eine lange Fahrt hinter dir. Du warst todmüde.«
    Ich schnaubte. »Pah! Und du glaubst, ich war heute Nacht nicht müde?«
    »Anders müde.« Das hörte sich schon fast heiter an. »Vorgestern und gestern hat dir der Stress die Kräfte geraubt. Heute das Vergnügen.«
    Daran war nicht zu rütteln. Selbst die Wortgefechte mit ihm waren bis zu einem gewissen Grad vergnüglich, jedenfalls schien ich sie zu genießen. Natürlich machte es mich nervös, dass er jede Schlacht zu gewinnen schien, aber trotzdem machten mir die Kämpfe Spaß. Ich könnte mir vorstellen, dass Motten glücklich sind, wenn sie ins Feuer fliegen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, falls Wyatt mir noch einmal so gemein die Flügel verbrannte. Ich war ihm näher als je zuvor, was sich schon daran zeigte, dass ich mit ihm in einem Bett lag.
    Ich zwickte ihn. Eben darum.
    Er zuckte. »Au! Wofür war das?«
    »Dafür, dass du mich nicht mal umworben hast, bevor du mich ins Bett schleifen durftest«, antwortete ich hoheitsvoll. »Dafür, dass du mir das Gefühl gibst, ich sei einfach rumzukriegen.«
    »Honey, wenn du eines nicht bist, dann einfach. In keiner Beziehung. Glaub mir.« Hörte ich da nicht schon wieder einen ironischen Unterton?
    »Bin ich doch.« Ich schaffte es, meine Stimme mit ein paar Tränen zu würzen. Hey, wenn ich die Schlacht schon nicht gewinnen kann, muss ich ihm den Sieg wenigstens möglichst schwer machen, oder?
    »Weinst du?« Er klang eindeutig misstrauisch.
    »Nein.« Das war die Wahrheit. Konnte ich was dafür, dass meine Stimme leicht bebte?
    Seine große Hand fuhr über mein Gesicht. »Stimmt.«
    »Das habe ich doch gesagt!« Verflucht noch mal, konnte er mir nicht zur Abwechslung einfach glauben? Das mit dem Vertrauen war offenbar ein beiderseitiges Problem. Wie sollte ich da je einen Fuß auf den Boden bekommen?
    »Ja, aber du hast diese kleine Schuldgefühlstour abgezogen. Du weißt verdammt gut und genau, dass ein schlichtes ›Nein‹ genügt hätte, wenn du wirklich nicht gewollt hättest.«
    »Das hast du mit deiner Halsküsserei sabotiert. Das muss aufhören.«
    »Was willst du dagegen unternehmen, dir den Hals abhacken?«
    »Heißt das, du wirst mir nicht versprechen, mich nicht mehr auf den Hals zu küssen?«
    »Machst du Witze? Komme ich dir vor wie jemand, der sich selbst das Wasser abgräbt?« Er klang verschlafen, aber fröhlich.
    »Ich meine es ernst, ich will nicht mehr mit dir schlafen. Ich glaube, es ist falsch, so früh damit anzufangen. Wir hätten abwarten sollen, ob wir eine Beziehung zum Laufen kriegen.«
    »›Zum Laufen kriegen‹?«, wiederholte er ungläubig. »Wenn du mich fragst, sind wir schon fast am Ziel.«
    »Da täuschst du dich. Wir sind noch an der Startlinie. Schließlich hatten wir noch kein einziges Date. Diesmal, meine ich. Die von damals sind verjährt.«
    »Wir waren heute zusammen essen.«
    »Das zählt auch nicht. Erst hast du mich mit physischer Gewalt gezwungen und anschließend mit Drohungen eingeschüchtert.«
    Er schnaubte. »Als hätte dich das daran gehindert, dir die Seele aus dem Leib zu schreien, wenn du nicht beschlossen hättest, dass du hungrig warst und ich die Rechnung übernehmen könnte.«
    Womit er nicht ganz Unrecht hatte. Außerdem hatte ich nie wirklich Angst gehabt, dass er mir ein

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