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Die Doppelgaengerin

Die Doppelgaengerin

Titel: Die Doppelgaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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musste ich entscheiden, was ich anziehen wollte, weil das die Farbe der Unterwäsche beeinflusst. Kein dunkler Slip unter einer weißen Hose, richtig? Ich fühlte mich bunt und entschied mich darum zuletzt für aquamarinblaue Shorts und ein pinkfarbenes Top. Meine Tops haben übrigens grundsätzlich etwas breitere Träger, weil ich den BH-Träger-linst-unten-raus-Stil nicht abkann. Ich finde das billig. Jedenfalls diktierte das rosa Top, dass ich nichts Dunkles darunter anziehen konnte, womit mir nur etwas in Pastell blieb. Am naheliegendsten wäre rosa gewesen, aber das war vielleicht allzu naheliegend.
    Wyatt erschien in der Schlafzimmertür. »Wozu brauchst du so lange? Das Frühstück ist fertig.«
    »Ich habe noch nicht entschieden, welche Farbe meine Unterwäsche heute haben soll.«
    Er schickte ein Stoßgebet gen Himmel und verschwand wieder.
    Gelb! Das war’s! Man könnte meinen, Gelb würde sich mit Rosa beißen, aber die Wäsche war hellgelb und harmonierte wunderbar mit dem Top. Nicht, dass irgendwer außer mir das sehen konnte – na gut, Wyatt würde es sehen, weil ich den BH noch nicht alleine anziehen konnte –, aber ich fühlte mich damit wie das Waffeleis, als das er mich gestern bezeichnet hatte. Vielleicht konnte ich ihm wieder Lust aufs Lecken machen.
    Da das Essen rief, zog ich vorsichtig mein Höschen und die Shorts an und lieh mir fürs Erste eines von Wyatts Hemden aus seinem Schrank, bis er mir in mein Top half. Ich schlüpfte in meine Flipflops – diese hier hatten aquamarinblaue Pailletten auf den Riemen – und ging nach unten.
    Er musterte mich aus dem Augenwinkel, als ich in die Küche trat. »Du hast eine halbe Stunde gebraucht, um dich für Flipflops und eines von meinen Hemden zu entscheiden?«
    »Ich habe auch Shorts an.« Ich hob den Hemdsaum an, um sie ihm zu zeigen. »Mit den anderen Sachen musst du mir helfen.« Sobald ich mich an den Tisch gesetzt hatte, nahm er einen Teller mit Eiern, Wurst und Vollkorntoast von der Wärmeplatte und stellte ihn vor mich hin. Ein kleines Glas Orangensaft und eine Tasse Kaffee vervollständigten das Festmahl. »Daran könnte ich mich gewöhnen«, erklärte ich und fiel über mein Frühstück her.
    »Kochst du auch hin und wieder?«
    »Klar doch. So oft werde ich leider nicht bedient. Aber weil das Great Bods so früh öffnet, frühstücke ich normalerweise auf dem Weg zur Arbeit.«
    »Du öffnest und schließt das Studio?« Er nahm den zweiten Teller und mir gegenüber Platz. »Du hast einen verdammt langen Tag.«
    »Von sechs Uhr früh bis neun Uhr abends. Aber ich bin nicht immer den ganzen Tag dort. Ich teile mir die Zeiten mit Lynn; wenn ich länger bleiben muss, öffnet sie morgens oder umgekehrt. Einmal in der Woche, montags, öffne und schließe ich das Studio selbst, damit auch Lynn zwei Tage hintereinander frei hat. Alle meine Angestellten haben zwei Tage hintereinander frei, aber nicht unbedingt Samstag und Sonntag. Deshalb haben wir an manchen Tagen keinen Yoga-Kurs und so.«
    »Warum montags? Warum nicht samstags, wenn sie zwei Tage am Wochenende will?«
    »Weil am Samstag Hochbetrieb herrscht und montags nichts los ist. Ich weiß nicht warum, aber den Schönheitssalons geht es ähnlich. Deshalb haben die meisten davon montags zu.«
    Er sah mich an, als wüsste er nicht recht, was er mit dieser Information anfangen sollte. Eigentlich sollte man annehmen, ein Polizist wüsste, wie wertvoll solche Kenntnisse sein können. Und wenn er eines Tages einen durchgeknallten Friseur verhaften musste? Dann konnte er sich, falls es zufällig Montag war, den Weg zum Friseursalon sparen.
    »Sag mal«, wechselte ich das Thema, »warum sollte ich mich überhaupt anziehen, wenn du mich heute im Bad anketten willst? Ich hoffe, du hast dir das gut überlegt, denn es hat zwar unbestreitbare Vorteile, im Bad angekettet zu sein, aber wie soll ich dort was zu essen bekommen?«
    »Ich werde dir ein paar Sandwiches machen und sie in eine Kühlbox legen.« In seinen Augen blitzte es wieder.
    »Nur damit du es weißt: Ich werde auf keinen Fall im Bad essen. Igitt. Wo Milliarden von Bakterien nur darauf warten, auf dein Essen zu hüpfen.«
    »Ich mache dir eine besonders lange Kette, damit du vor der Tür essen kannst.«
    »Du bist so süß. Aber lass dir gesagt sein: Ich komme schnell in Schwierigkeiten, wenn ich mich langweile.«
    »In was für Schwierigkeiten könntest du in meinem Bad schon kommen?«
    Mir fielen auf Anhieb ein paar Sachen ein, die ich

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