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Die Dornen der Rose (German Edition)

Die Dornen der Rose (German Edition)

Titel: Die Dornen der Rose (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Bourne
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Bürger Jobard, ob du ein Konterrevolutionär bist oder einfach nur ein sehr, sehr dummer Reisender. Wo sind die Papiere deiner Frau?«
    LeBreton nahm den Hut ab und hielt ihn mit hängenden Armen mit beiden Händen fest. »Ich …«
    Ich darf mir nichts anmerken lassen.
    Die Läden flogen auf, und LeBreton fiel wie ein Stein zu Boden.

11
    Da, wo LeBreton eben gestanden hatte, war jetzt keiner mehr. LeBreton und der Gardist wälzten sich auf dem Boden.
    Sie musste den anderen Mann aufhalten. Den Sergeant. Ihn daran hindern, dass er LeBreton erschoss.
    Sie verschränkte die Hände und hieb gegen den Lauf der Muskete, die klappernd zu Boden fiel. Der Gardist wollte danach greifen, doch sie trat das Gewehr mit dem Fuß weg. Es schlitterte einen Meter über den Boden, krachte gegen das Tischbein und ging los. Der Knall zerriss die Luft, die Kugel traf die Wand und Putz flog durch den Raum.
    Charles schrie und strampelte in Bertilles Armen. Im anderen Zimmer begann das Baby zu weinen. Bertille sprang vom Tisch auf und hielt ihren Jungen dabei fest an sich gedrückt.
    Ich muss ihn ablenken . Sie tastete sich am Tisch entlang und schleuderte dem Sergeant eine Platte aus Porzellan ins Gesicht. Etwas anderes hatte sie nicht.
    Der Angriff zeigte keine Wirkung. Er wischte sich nur fluchend die Porzellanscherben aus dem Gesicht, wich zurück und zog ein Messer aus dem Stiefelschaft. Einen kurzen Moment lang stand er nur da und überlegte wohl, ob er erst sie töten sollte, ehe er LeBreton erledigte. Dann holte er mit der Faust aus und schlug ihr ins Gesicht.
    Vor ihren Augen blitzte es weiß auf. Es tat weh, und alles wurde schwarz.
    Als sie wieder sehen konnte, wehrte der Sergeant gerade eine Schüssel ab, die Bertille nach ihm warf. Und dann noch eine. LeBreton lag auf dem Boden und rammte dem anderen gerade sein Knie in den Bauch.
    Der Sergeant wollte sich mit dem Messer in der Hand auf LeBretons ungedeckten Rücken stürzen.
    Nein! Sie packte die Wiege, die neben dem Herd stand, und schleuderte sie mit aller Kraft. Sie traf den Sergeant am Hinterkopf. Er brüllte, geriet ins Taumeln und hätte beinahe das Gleichgewicht verloren.
    Um dann der Länge nach zu Boden zu stürzen, weil LeBreton ihm im selben Moment die Beine wegriss. LeBreton, eine Urgewalt, die mit der Wucht eines Speers zu Werke ging. Sie hörte den dumpfen Aufprall seines Stiefels und einen fast schon animalischen Schmerzensschrei.
    Der Sergeant lag am Boden und zog langsam die Beine an, um der Schmerzen Herr zu werden.
    Dann breitete sich eine merkwürdige Stille aus, obwohl Charles an Bertilles Brust schluchzte und das Baby im anderen Zimmer weinte. Aus der Kehle des Sergeants war ein Rasseln zu vernehmen. Der andere Soldat lag leise wimmernd in der Ecke.
    Lautlos erschien Adrian im Eingang. Sein Blick glitt durch den Raum und blieb an LeBreton hängen.
    »Bring keinen um«, sagte LeBreton.
    Der Junge überlegte kurz, ehe er nickte. Da erst sah sie, dass Adrian sein Messer gezückt hatte.
    »Schneid die beiden los.« LeBreton zeigte auf Alain und den Lehrjungen, die immer noch im anderen Zimmer gefesselt auf dem Boden lagen. »Ich brauche das Seil.« Dann war er an ihrer Seite. »Sie bluten an der Lippe.«
    »Das ist«, sie berührte ihre Lippe, »nicht so schlimm.«
    »Das war keine gute Idee von ihm.« LeBreton durchquerte den Raum und stellte sich neben den Sergeant, bis dieser zu ihm aufschaute.
    »Wenn du ihr schlimmer wehgetan hättest, würde ich dir die Hand abhacken.« LeBreton stupste die rechte Hand des Sergeants an. »Diese Hand. Die, mit der du sie geschlagen hast.«
    Dann ging er zum anderen Gardisten, um nach ihm zu sehen.
    Die Folgen des Kampfes blieben den Frauen überlassen. Sie waren das vernünftigere Geschlecht, und deshalb war es ihre Aufgabe, aufzuräumen. Zusammen mit Bertille belud sie den Karren, wobei einiges mitgenommen und anderes zurückgelassen wurde.
    Guillaume schleppte die großen Gegenstände. Ab und zu kehrte er in die Kate zurück, wo er die beiden Gardisten an Stühle gefesselt hatte, und lauschte mit unverminderter Liebenswürdigkeit deren Drohungen und Beschimpfungen. Dann ging er wieder nach draußen, um Alain beim Aufladen von teilweise sehr schweren Gerätschaften zu helfen, die zu seinem Handwerk gehörten.
    Charles hockte mit großen Augen auf dem Herd und saugte die Wörter auf, die die Soldaten ausstießen, bis Bertille ihn nach draußen schickte. Dann kam Alain herein und schickte auch seinen Lehrjungen

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