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Die Dornenvögel

Die Dornenvögel

Titel: Die Dornenvögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCoullough
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den Rücken zu und schlief ein. Aber Meggie lag noch lange wach. Während ihr die Tränen über die Wangen liefen und dann in ihrem Haar versickerten, dachte sie an Drogheda. Wenn sie doch nur dort wäre - oder aber tot! War es dies gewesen, was Pater Ralph gemeint hatte, als er ihr sagte, bei Frauen gebe es so etwas wie einen verborgenen Korridor, der etwas mit Kinderkriegen zu tun habe? Wie reizend, auf diese Weise herauszufinden, was damit gemeint war. Kein Wunder allerdings, daß er sich gescheut hatte, das genauer auszudrücken. Was Luke anging, so schien ihm das allerdings so gut zu gefallen, daß er es dreimal kurz hintereinander machte. Ihm tat das offenbar überhaupt nicht weh. Und plötzlich entdeckte sie, daß sie ihn deswegen haßte. Und natürlich haßte sie es!
    Schlaflos lag sie, während er völlig ungestört und ungerührt schlief. Und als sie endlich einzudämmern glaubte - vielleicht war sie auch ein wenig eingenickt -, war schon die Morgendämmerung da. Nein, keine Morgendämmerung. Alles ging genauso schnell und freudlos vor sich wie am vergangenen Abend, als es fast übergangslos dunkel geworden war. Jetzt handelte es sich nur um die umgekehrte Prozedur. Wie ganz anders erlebte man das doch auf Drogheda, das Krähen der Hähne und all die anderen Laute und Geräusche der Schafe und Pferde und Schweine und Hunde, die vom Erwachen sprachen.
    Luke wachte auf, wälzte sich herum, und Meggie spürte seinen Kuß auf ihrer Schulter. Doch sie war so müde und so heimwehkrank, daß sie liegenblieb, ohne jegliches Schamgefühl, sie bedeckte sich nicht. »Komm, Meghann, ich muß mir jetzt erst einmal alles richtig ansehen«, sagte er, die Hand auf ihrer Hüfte. »Dreh dich ganz zu mir herum, sei ein braves Mädchen.«
    An diesem Morgen schien alles gleichgültig zu sein. Wie willenlos kam sie seiner Aufforderung nach. »Meghann gefällt mir nicht«, sagte sie, und dies war der einzige Protest, zu dem sie sich aufraffen konnte. »Ich wünschte, du würdest mich Meggie nennen.« »Na, mir gefällt Meggie nicht. Aber wenn du Meghann so scheußlich findest, dann werde ich dich Meg nennen.« Wie verträumt glitt sein Blick über ihren Körper. »Was für schöne, schöne Formen du hast.« Er berührte eine ihrer Brüste. Die rosafarbene Warze blieb flach, unerregt. »Ganz besonders diese Formen.« Er legte sich lang auf das Kissen zurück. »Komm, Meg, küß mich. Jetzt bist du an der Reihe, zu mir zärtlich zu sein, und vielleicht gefällt dir das besser, wie?«
    Solange ich auch lebe, dachte sie, ich möchte dich nie wieder küssen! Ihr Blick glitt über seinen muskulösen Körper, über die schwarzbehaarte Brust und weiter über seinen Bauch zu jener buschigen Stelle, in deren Mitte sich etwas befand, das - nun, es wirkte so täuschend klein und harmlos, daß man nie und nimmer geglaubt hätte, es könne solche Schmerzen verursachen.
    Seine Beine, wie haarig seine Beine waren! So etwas hatte sie noch nie gesehen, aber wann auch hätte sie es sehen sollen? Die Cleary-Männer liefen nicht mit nackten Beinen herum. Höchstens, daß man, bei sehr heißem Wetter, im aufklaffenden Hemdspalt einmal ein Stück behaarter Männerbrust sah. Zudem waren sie alle hellhaarig, so daß es nicht diesen abstoßenden Kontrast zur Haut gab. Und was Ralph betraf, der ja gleichfalls dunkelhaarig war, nun, sie erinnerte sich noch sehr genau an seine glatte, braune, unbehaarte Brust. »Tu, was ich dir sage, Meg! Küß mich!«
    Sie beugte sich über ihn, küßte ihn. Er wölbte seine Hände um ihre Brüste, lag so, ließ sich küssen. Dann nahm er eine ihrer Hände und schob sie zu jener Stelle zwischen seinen Schenkeln. Unwillkürlich hob sie ihren Kopf; blickte zu dem, was dort unter ihrer Hand zu wachsen schien.
    »Oh, bitte, Luke, nicht wieder!« rief sie, schrie es fast. »Bitte, nicht wieder! Bitte, bitte!«
    Seine blauen Augen musterten sie aufmerksam. »Tut so weh, wie? Na, dann machen wir’s diesmal anders, aber, Herrgott noch mal, versuch endlich, ein bißchen Spaß dran zu haben!« Er zog sie über sich, schob ihre Beine auseinander und hielt sie dann so bei den Schultern, daß er, genau wie im Rolls, an ihren Brüsten saugen konnte. Meggie ließ es über sich ergehen, und nicht sie war eigentlich hier, sondern nur ihr Körper. Zum Glück versuchte er diesmal nicht, in sie einzudringen, so daß es wenigstens nicht weiter weh tat. Was für seltsame Wesen waren Männer doch! So etwas also bereitete ihnen den höchsten

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