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Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)

Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)

Titel: Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janina Barde
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Sie kann ein Muttertier erwecken, das tief in einer Höhle ruht. Wie Ihr ja wisst, können Elfen und Zwerge im hohen Alter keine Kinder mehr zeugen. Bei Drachen ist es ähnlich. Zwar können sie sie befruchten, doch werfen sie kaum noch Eier. Dieses Muttertier ist aber sehr lange fruchtbar und wirft viele seiner Sippe. Deshalb schläft es auch meistens... Es wird nur erweckt, wenn die Welt am Sterben ist, weil die Drachen sie nicht mehr davor bewahren können. In der Regel, weil-...“
    „Weil es nicht genug gibt.“, riet Jalgat.
    Nuala nickte: „So ist es.“ Ihr Blick schweifte in den Himmel. „Natürlich fürchten fast alle Völker und Wesen die Drachen, wegen den ganzen Geschichten, dass sie alles und jeden töten. Deshalb wird nicht gewollt, dass sie die Möglichkeit kriegen, sich zu vermehren. Doch wenn das nicht geschieht, kann sich die Erde nicht erholen. Die Acker bleiben unfruchtbar, die Erze gehen weiter zur Neige und die Krankheiten löschen weiter die Rassen aus. Drachenblut ist eine gute Medizin. Für alles.“
    „Und jene, die das Dorf verwüstet hatten, wussten, dass es einen Auserwählten gibt?“, fragte Argrim plötzlich, „Und die wollen das verhindern, weil sie denken, dass das das Ende der Welt bedeuten würde?“
    „Ja.“, erwiderte die Blondhaarige rantastend. Ganz bewusst ließ sie Passagen der Prophezeiung aus oder verschwieg Details, die sie selbst für zu grotesk hielt. Nun spielten sie auch noch gar keine Rolle und er hatte schon genug Informationen, die er verarbeiten musste.
    „Und wer ist der Erbe? Sie mussten wissen, dass er hier lang kommen würde.“
    Nuala sah ihm fest in die Augen: „Das bin ich.“

Kapitel 2 Laster der Unsterblichkeit
     
    Probeweise sprang Nuala auf und ab und drehte sich um ihre eigene Achse mit amüsanten Bewegungen. Die Zwerge wurden nicht müde, sie dabei lachend zu beobachten. Das alles war notwendig, um den Umhang auszutesten, den sie aus einem Fell hergestellt hatte, den ihr Argrim erbeutet hatte. Er nannte das riesige und gefährliche Miezekätzchen eine Schneekatze und es waren mehrere Zwerge nötig gewesen, um sie zu gerben. Für die Herstellung des Umhangs hatte sich die Elfe aber lieber selbst daran begeben und das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Es saß nicht nur bequem, es spendete auch genug Wärme und das an genau den richtigen Stellen. Das er dabei so weiß wie der Schnee war, störte sie gar nicht. So würde sie mehr mit ihrer Umgebung verschmelzen. Das Nähen hatte sie ansatzweise mal von Sataniel gelernt, der bisher immer noch nicht wieder aufgetaucht war. Was mochte ihm nur zugestoßen sein? Ihr Leibwächter hatte sie zwar gerettet, aber seither fehlte ein jedes Lebenszeichen von ihm. Dennoch glaubte die Blondine nicht, dass er getötet wurden war... Nicht er!
    Nervös ging die Elfe auf und ab, wobei sich der Umhang aufbauschte und mit dem kalten Wind spielte. Sie zog sich die Kapuze über und wartete. Die Zwerge lagen zurück, weil sie sich um den Wagen, Kinder und die Frauen kümmern mussten. Nuala wusste, dass sie zumindest bald den Wagen aufgeben müssten, denn der Weg wurde immer felsiger. Der Schnee ließ zwar na ch und hinter den Bergpässen hatte die Taue längs begonnen, dennoch rutschte man immer noch überall ab und aus. Als Elfe hatte sie weder Probleme mit der Kälte noch mit dem Gleichgewicht. Es waren Zauber, die sie davor schützten und die eigentlich jeder ihrer Art instinktiv beherrschte und nutzte.
    „Nuala!“, rief eine raue, aber ihr inzwischen gut vertraute Stimme, „Was gehst du ständig vor?“
    Sie drehte sich zu Argrim: „Entschuldigt, Herr Zwerg.“
    Argrim lachte bitter. Dann kam er dichter zu ihr. „Habt Ihr etwa Angst, Elfe?“, fragte er mit wissentlichem Tonfall, „Fürchtet Ihr, dass Ihr Eure Mission nicht erfüllen könnt?“
    „Nein...“, erwiderte die Blondhaarige und strich abwesend mit einem Finger über das Fell, „Ich fürchte nur, dass ich Euch in eine unnötige Gefahr bringe, Herr Zwerg.“
    Erneut lachte der Zwergenhauptmann und machte den Anschein, dass er ihr beruhigend auf die Schulter hauen wollte, doch er zügelte sich. „Mach’ dich doch nicht lächerlich, Kind der Drachen!“
    Dazu wusste sie einfach nichts zu sagen. Nuala fand es bedauernd, wie er zur Gefahr strebte. Es warf die Frage auf, wieso es überhaupt so gekommen war. War das die Strafe des Schicksals? Immerhin waren da nicht nur die Zwerge, die prinzipiell gute Weggefährten wären, weil sie stark,

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