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Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)

Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)

Titel: Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janina Barde
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Ich möchte erst mit der Frau sprechen.“, bat die Blondine und holte tief Luft.
    Legion machte ein paar Handbewegungen, dann bewegte sich die Frau aus Nebel. Sie keuchte und schien verwirrt. Panisch sah sie sich um und suchte nach etwas, fand aber selbst nur die Schwärze, den Nebel und Nualas unscharfe Gestalt vor. Vollkommen perplex rang sie um Fassung, dann schien sie zu begreifen, was los war. Der vorher unruhige Atem flachte ab und sie kam auf die Elfe zu und schien das Gleiche zu versuchen, wie zuvor sie selbst, aber auch keine genaueren Konturen zu entdecken.
    Es dauerte etwas bis die Neugier und die Verwirrung verklangen und erst dann richtete die Blondine das Wort an sie: „Wie lautet dein Name?“
    „Lilith.“, antwortete sie.
    „Lilith... Ich heiße Nuala.“, sagte die Elfe sanft und schnurrend, „Weißt du, warum du hier bist?“
    „Weil ich auserwählt wurde.“
    Nuala nickte, wusste aber nicht so recht, was sie sie fragen sollte. Es dauerte eine Weile bis ihr in den Sinn schoss, was ihr persönlich wichtig war: „Was würdest du tun, wenn du solch eine riesige Macht bekommen würdest?“
    „Die... Welt retten...?“, fragte Lilith irritiert bei der Frage.
    „Das ist mir schon klar. Und danach?“
    „Ich weiß es nicht...“, gestand die Nebelfrau, „Vielleicht die Menschen daran erinnern, dass sie nicht alleine sind.“
    „Wie meinst du das?“, bohrte die Elfe nach und verengte dabei die Augen. Das klang so als habe dieser Nichtmensch sehr gelitten und es nicht überwunden. Ähnlich, wie Cazie eins...
    Lilith blickte auf und obwohl ihre Gestalt keine feste Form hatte, meinte sie Leidenschaft in ihrem Gesicht entdeckten zu können: „Sie sollen nicht vergessen, wie wichtig der Einklang mit der Natur ist und wir alle auf der selben Welt leben. Ich würde sie auf einen Platz verweisen, der das Leid der Nichtmenschen schmälert.“
    „Klingt nach Tyrannei.“
    „Das... ist doch nichts anderes als die Menschen begehen.“
    „Mag sein...“
    Doch das schien keine Rechtfertigung zu sein. Nicht in ihren Augen... Cazie war auch so verblendet von ihrem Schmerz und ihrer Vergangenheit gewesen und am Ende hatte es ihr den Tod gebracht. Es war auch nicht das, wonach sie stets suchte. Ihre Freunde wären sicher auch nicht glücklich darüber, wie sich die Welt dann entwickeln würde. Schnaubend fuhr sich Nuala durch das Haar und wurde ernst: „Meinst du, es wird wieder gut machen, was dir geschehen ist? Es wird auslöschen, was du durchgemacht hast?“
    Lilith haderte, schüttelte dann aber den Kopf: „Nein.“
    „Warum willst du dich dann so unbedingt rächen?“
    „Weil sie es verdient haben!“
    „Abgesehen von deiner Rache...“, winkte die Blondine ab, „Was würdest du noch tun wollen? Würdest du irgendwas ändern wollen?“
    Dieses Mal antwortete die Frau nicht direkt. Sie schien nachzudenken und in sich zu gehen. Vielleicht würde es sie auch in anderen Punkten wachrütteln, wenn sie einfach an die Welt dachte, wie sie nun war und wie sie sein könnte. Es gab da so viel Unrecht und Leid. Alles konnte man angehen, wenn man die nötige Macht und den Anstand besaß.
    Doch davon schien Lilith nichts zu besitzen: „Ich würde über die Welt herrschen. Ich würde strenge Gesetze erheben, damit es nie mehr so weit kommt, wie jetzt und würde dabei die nichtmenschlichen Rassen an die Spitze der Politik befördern.“ Das ließ sogar Nuala an ihrem gesunden Verstand zweifeln. Natürlich war sie wütend, aber man sollte sich doch nicht so deshalb gehen lassen! Anderseits war sie zumindest ehrlich...
    „Was arbeitest du zurzeit?“, erkundigte sich die Elfe. Die anderen Themen waren einfach sinnlos zu diskutieren. Dafür waren ihre Meinungen zu festgefahren.
    „Nichts.“
    „Nichts?“
    Lilith nickte beklommen: „Ich lebe in einem Wald mit meinen Geschwistern und wir kümmern uns um den Erhalt der Natur. Ich bin ein Waldgeist. Deshalb arbeite ich nicht.“
    „Was genau macht ein Waldgeist?“, fragte die Elfe interessiert.
    „Nun, wir beschützen die Wälder... Wenn die Pflanzen krank sind, dann spenden wir ihnen etwas von unserer Lebenskraft, damit sie sich wieder erholen.“, erklärte Lilith und endlich war Herzlichkeit und Liebe zu erkennen, wenn auch nur für die Natur, „Es gibt uns überall auf der Welt, aber die meisten haben keinen fleischlichen Körper, wie ich. Obwohl fleischlich wohl etwas viel gesagt ist... Aber die Waldgeister sterben inzwischen aus. Es gibt so viele

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