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Die Drachenflotte (German Edition)

Die Drachenflotte (German Edition)

Titel: Die Drachenflotte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Adams
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zweihundertsiebenunddreißig, auf dem einen Schiff, das von ursprünglich fünf übrig geblieben war.
    Seit er die alte Weltkarte des Fra Mauro gefunden hatte, hatte Knox die Vorstellung von einem Schatzschiff im Kopf, das vom Kap aus in westlicher Richtung nach Südamerika gesegelt und dann umgekehrt war. Selbst nach der Entdeckung der Chimú-Keramik hatte er an dieser Vorstellung nicht gezweifelt; er hatte lediglich geglaubt, die Magellanstraße wäre schon früher entdeckt worden. Aber was, wenn sie gar nicht umgekehrt und nach Osten zurückgesegelt waren? Was, wenn sie weiter nach Westen gefahren waren? Warum hätten sie der Westküste Südamerikas so weit nach Norden folgen sollen, wenn sie beabsichtigt hatten, umzukehren und über den Atlantik zurückzusegeln? Die Chinesen hatten gewusst, dass die Erde rund war. Sie hatten gewusst, dass es möglich war, sie zu umsegeln. Und sie hatten sich auf einer Entdeckungsreise befunden. Was gab es Größeres zum Ruhm Chinas als eine Weltumsegelung? Um damit gewissermaßen die ganze Erdkugel in der Hand zu halten?
    Wenn es galt, große Gewässer zu überqueren, steuerten Seefahrer oft den Breitengrad ihres Bestimmungshafens an und hielten dann direkt in östlicher oder westlicher Richtung auf diesen zu. Diese Methode erleichterte nicht nur das Navigieren, es beschränkte auch die Zeit auf hoher See auf ein Mindestmaß und bot daher die beste Chance, den Bestimmungshafen zu erreichen, bevor der Proviant zu Ende ging. Die Magellanstraße lag gut tausend Meilen südlich vom Kap der Guten Hoffnung und noch viel, viel weiter südlich von Beijing. Es wäre also durchaus vernünftig gewesen, an der chilenischen Küste entlang in nördlicher Richtung nach Peru zu segeln, mit den Eingeborenen, auf die man traf, Waren zu tauschen und so die Laderäume mit Proviant für die lange Reise, die noch wartete, aufzufüllen. Knox’ grober Berechnung zufolge wären sie, wenn sie von Peru aus nach Osten gesegelt waren, auf die Küste Australiens gestoßen. Das Logische wäre gewesen, von dort aus Kurs nach Norden zu nehmen, aber die chinesischen Schiffe damals waren den Winden beinahe hilflos ausgesetzt gewesen, vielleicht also waren sie nach Süden getrieben worden, bis nach Südafrika, ehe sie erneut wendeten und, nun endlich auf dem Weg in die Heimat, auf diese Riffe gestoßen waren, die ihrem Streben nach unsterblichem Ruhm –
    Ein Geräusch riss ihn aus seinen Gedanken, das Scharren eines Schuhs auf Stein. Mit einem Ruck fuhr er herum. Am Fuß der Treppe stand ein Mann mit nackten, feuchten Beinen, als wäre er eben durch Wasser gewatet. Er hielt eine Pistole im Anschlag.
    Der Mann im schwarzen Hemd.
    Boris.
III
    Ein Internetcafé in der Nähe des Hotels verkaufte Mobiltelefone und Unterhaltungselektronik. Mit ihrem ganzen Charme überredete Rebecca den Geschäftsführer, ihr Handy aufzuladen, während sie sich, die Reisetasche zwischen ihren Füßen, vor einen der Computer setzte und ihre E-Mails durchsah. Auf der französischen Tastatur tippte sie immer wieder die falschen Buchstaben ein und fragte sich, ob es Adam ähnlich ergangen war, wenn er nach Toliara gekommen war, um seine E-Mails abzurufen. Einem plötzlichen Impuls folgend, ging sie auf sein Hotmail-Account, gab seinen Benutzernamen ein, versuchte es mit ‹Yvette› als Passwort. Kein Glück. Sie versuchte es mit ‹Emilia› und ‹Michel›, ebenfalls vergeblich. Dann tippte sie ‹Rebecca› ein, und schon war sie auf seiner Homepage. Sie drückte die Hand auf den Mund und schloss die Augen, um nicht in Tränen auszubrechen. Als sie auf seinen Posteingang ging, sah sie sofort, dass er seine Mails am Tag vor seinem Verschwinden abgerufen hatte und dass eine der letzten, die er gelesen hatte, von Pierre war. Sie öffnete sie.
Meeting gut gelaufen, aber sie wollen neue Fotos von Larvensifakas. Bitte bis Donnerstag schicken, wenn irgend möglich.
Grüße
Pierre

    Irritiert starrte sie auf den Bildschirm. Pierre hatte ihr weder etwas von diesem Meeting erzählt noch davon, dass er ihrem Vater so kurz vor seinem Verschwinden eine E-Mail gesandt hatte. Sie nahm sich vor, ihn danach zu fragen, dann ging sie die restlichen Nachrichten durch. Ein halbes Dutzend etwa war ungelesen, eine von einem gewissen Braddock vom Landseer Trust, der schrieb, er habe soeben gehört, Adam und Emilia würden vermisst. Er hoffe natürlich, es liege ein Missverständnis vor, aber ob Adam nicht auf jeden Fall so bald wie möglich ein Lebenszeichen

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