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Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Titel: Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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zu dienen? Wer hätte gedacht, dass es irgendwann einmal so nützlich sein könnte, mehr zu wissen als meine Nachfolger?«
    » Wie alt seid Ihr?«, fragte Jikesch bang.
    » Ich kannte sie alle«, sagte Chamija, in Gedanken versunken, als würde sie zu sich selbst sprechen, nicht zu ihm. » Brahan gab mir die Turmstube, er zimmerte eigenhändig mein Bett und hängte mir das Bord an die Wand für meine Kräuter … und ich wiegte Lar auf den Knien, den süßen kleinen Lar, das Kind mit dem nachtschwarzen Haar und den brennenden Augen, das ein Held sein sollte. Wani nannte sich meine Freundin und gab ihre Kinder in meine Obhut. Und Bor-Chain … nein, keine der Geschichten wird ihm gerecht. Ich war sehr jung, als ich ihn traf, und er war schon damals ein vielversprechender Zauberer. Ich wusste immer, ich würde nur einmal lieben, ein einziges Mal in meinem Leben. Eine Zeit lang glaubte ich, er sei es … aber er war es nicht. Ich habe meine Liebe verschwendet, an jemanden, der sie nicht wollte. Die Welt ging in Flammen auf. Nun ist es wieder so weit, das Feuer neu zu entfachen. Beantwortet das deine Frage, kleiner Narr?«
    Wie konnte irgendein Mensch über achthundert Jahre alt sein und aussehen wie süße sechzehn?
    » Ihr seid die Alte«, flüsterte er, plötzlich von der Erkenntnis gepackt, » die Alte, die Nat Kyah so gefürchtet hat.«
    » Ach, Nat Kyah«, seufzte sie. » Ein Halunke, mit allen Wassern gewaschen. Dieser eingebildete Drache, der sich für so gerissen hielt. Mir sollte er den Stein bringen, ich war es, die ihm davon erzählt hatte, die ihn auf die Spur gesetzt hatte. Dachte er, ich merke es nicht, dass er ihn für sich selbst wollte? Dass er davon träumte, mir zu trotzen? Alles muss man selbst tun. Geh!«, fuhr sie Jikesch an, heftig und voller Zorn. » Niemand wird mir Widerstand leisten. Nicht Nat Kyah in all seiner Macht – und erst recht nicht du. Verschwinde. Verkriech dich, und morgen wirst du wieder lustig und harmlos sein. So lange, bis die Zeit gekommen ist. Noch werden die Waffen geschärft und alles, was aus Eisen ist, geputzt und poliert, doch bald kommt die Zeit, wenn sich erweisen wird, wer aus welchem Holz geschnitzt ist, wie aus Königen Narren werden und aus Narren Könige und wie leicht und schnell Menschen sterben.«
    Obwohl Jikesch tausend andere Dinge lieber getan hätte, rang er sich zu dem Entschluss durch, es wenigstens zu versuchen, den Prinzen zu warnen.
    Er kam zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Arian stand an seinem Schreibtisch, über die große Karte gebeugt, und schob kleine Steine hin und her. Spielsteine? Jikesch ließ die Hand vorschnellen und verstreute die Steine über die Karte, die die Welt bedeutete.
    » Lass das!« Arian schlug nach ihm. » Du bringst alles durcheinander. Habe ich dir nicht gesagt … Was soll denn das?« Er starrte auf die Linie, die der Narr gelegt hatte, direkt von Tijoas Hauptstadt Quint nach Lanhannat, eine Linie, die beide Königreiche verband.
    » Er wird kommen«, wisperte er. » Scharech-Par. Er wird sich Schenn holen.« Er horchte, Angst kroch über seinen Rücken. Was durfte er sagen, was wenigstens andeuten? » Er will Brahans Thron.«
    » So ein Unsinn«, wehrte Arian ab. Dass er sich überhaupt auf eine Diskussion mit dem Narren einließ, gab Jikesch zu denken. » Mein Bündnis mit dem König von Tijoa ist ausgewogen und bringt uns beiden Vorteile. Yan für ihn, eventuell Samaja, wenn seine Kräfte dafür reichen … und die Ebene für uns. Das erhebt uns in eine ganz andere Position gegenüber Wellrah. Wir werden … ach, was rede ich überhaupt mit dir! Verschwinde!«
    » Er ist … der Erbe.«
    » Welcher Erbe? Was ist das nun wieder für ein Unsinn?«
    Wie kühle Fingerspitzen an seinem Nacken … ihn schauderte. » Brahans Erbe …«
    Der Prinz hob die Hand und ließ sie wieder sinken. » Was rege ich mich überhaupt auf? Dass du meine Familie beleidigst, ist ja wohl nichts Neues. Es wird mir ein Vergnügen sein, dich aus dem Fenster zu werfen, aber die Mühe scheint mir übertrieben.«
    » Er hat recht.« Chamija war wie aus dem Nichts erschienen. Plötzlich stand sie im Zimmer, die Hand auf Jikeschs Schulter. Ihr Griff war so hart, dass er vor Schmerz aufschreien wollte, und sich doch nur auf die Zunge biss.
    » Äh, wie kommst du …?«, stotterte Arian.
    » Ich war hier, erinnerst du dich nicht mehr?« Ungeduldig wischte sie seine Einwände beiseite. » Der kleine Narr hat recht, die Zeit ist gekommen, dass du

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