Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Titel: Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
Vom Netzwerk:
drohte Rinek.
    » Ich habe Euch gewarnt, wisst Ihr noch?«
    » Ach«, höhnte Yaro. » Das sollte eine Warnung sein? Das klang eher wie: Geht auf keinen Fall in die Richtung, die ich euch empfehle.«
    » Ich kann nichts dafür, dass ich immer etwas spöttisch klinge«, sagte Nival. » Die Leute glauben oft, dass ich das Gegenteil von dem meine, was ich sage.«
    Klack. Klack. Krücke und Holzbein auf dem Pflaster. » Lass uns gehen, Yaro«, brummte Rinek. » Irgendwo werden wir sicher einen Nachtwächter finden, dem wir die Sache melden können.«
    Nival war noch dabei, die Opfer des Zwischenfalls zu untersuchen. Er hatte Glück. Während man aus den Männern, die seine tödlichen Tritte abbekommen hatten, nichts mehr an Informationen herauspressen konnte, waren Rineks Gegner nur zwischenzeitlich verstummt. Nival lud sich einen der Kerle auf und wankte mit ihm vorwärts, bis ihn ein Schlag vors Knie stolpern ließ.
    » Wusst ich’s doch«, sagte Rinek. » Der Spitzbube gehört zu denen. Na, bringst du deine Kumpel in Sicherheit?«
    Nival spürte den Krückstock drohend im Nacken. Sicherheitshalber blieb er auf den Knien. Sein noch zu befragender Zeuge ächzte grausig, der beste Beweis dafür, dass der Stock hervorragend Rippen brechen konnte. Wenigstens konnte man an dieser Stelle etwas mehr sehen.
    » Habt ihr die Toten gezählt?«
    » Die Toten?« Yaro lachte. » Es waren zwei oder drei Angreifer, und mit denen sind wir ganz allein fertiggeworden. Ich glaube nicht, dass es dabei Tote gegeben hat. Willst du uns damit beeindrucken, dass du unser großer Retter bist? Das läuft nicht. Im Kugelspiel bist du uns vielleicht überlegen, aber zu mehr reicht es nicht. Tut uns wirklich leid.« Er verbeugte sich galant. » Gib ihn frei, Rinek. Ich kann diese freche Visage nicht mehr sehen.«
    Nival versuchte, die Krücke, die immer noch drohend auf ihm ruhte, nicht zu beachten, während er sich über den Verletzten beugte.
    » Nachtglanz«, fragte er. » Woher habt ihr Nachtglanz?«
    Der Mann stöhnte. » Verrecke, du Schwein.«
    » Schirdan ist tot. Woher also?«
    Der Ganove spuckte Blut und versuchte sich aufzurichten, sank aber von Schmerz gepackt wieder zurück.
    » Wer versorgt euch mit dem Zeug? Habt ihr einen Anführer, der es an euch weiterreicht?«
    » Beeindruckende Vorstellung«, meinte Yaro höhnisch. » Fast könnte man glauben, dies sei ein echtes Verhör.«
    » Einen Namen«, verlangte Nival. » Nenn mir einen Namen.«
    » Sonst?«, witzelte Yaro. » Was sonst? Will ein Spitzbube den anderen erwürgen? Komm, Rinek, das ist Zeitverschwendung.«
    Nival packte den Mann am Kragen. Seine Finger zitterten, er spürte kaum noch die Krücke, aber vielleicht hatte Rinek sie auch zurückgezogen, um die Szene besser zu beobachten. Für einen Moment vergaß der Lanhannater die beiden. Solche Leute wie der Verletzte hatten ihn und Mora bedroht. Deswegen lag sie nach so vielen Monden immer noch krank im Bett, deswegen hatte er sein Haus verloren. Ihm war nicht nach Scherzen zumute.
    » Wer gibt die Befehle?«, fragte er. » Wer setzt euch auf eure Opfer an? Rede!«
    Er hatte die Spur verloren, nach dem Brand, aber hier war sie wieder. War es ein Zufall, dass ausgerechnet die Briner von Räubern überfallen worden waren, die mit Nachtglanz ausgerüstet waren?
    Entweder das – oder sämtliche Gaunereien wurden inzwischen damit ausgeführt, was bedeutet hätte, dass es mittlerweile zum Spottpreis zu haben war. So viele Zauberer, dass sie sich gegenseitig Konkurrenz machen konnten, gab es in Lanhannat allerdings nicht.
    Die dritte Möglichkeit gefiel ihm am wenigsten: dass jemand ausgesandt worden war, um ausgerechnet die beiden Fremden zu töten. Warum?
    » Seit wann beobachtet ihr diese Männer?«, fragte er und schüttelte den Gefangenen.
    Er wartete auf Yaros bissigen Kommentar, doch alles blieb still. In der dämmerigen Gasse war niemand mehr, außer ihm selbst, Rinek und dem unwilligen Verbrecher.
    » Wo ist er hin?«
    » Wer?« Rinek trat einen Schritt zurück. » Wer? Yaro?«
    Nival sprang auf. Er horchte, während er versuchte, Rineks entsetztes Gesicht zu ignorieren. Ebenso bemühte er sich, den erhobenen Krückstock nicht zu beachten.
    » Wo ist er?«, brüllte Rinek los.
    » Still!« Nival hob die Hand. » Still!«
    Linnias Bruder gehorchte überraschenderweise. Sie lauschten beide in die Nacht hinaus. Die Stadt schlief noch nicht, irgendwo schlugen Türen, aus einer Gastwirtschaft drangen Lärm und Gelächter. Von

Weitere Kostenlose Bücher