Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Titel: Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
Vom Netzwerk:
alle deine Pläne gefährdete? Er stand dir im Weg. Mache ich gerade denselben Fehler?«
    » Ich würde dir nie etwas antun«, sagte Chamija. » Ich liebe dich, wie Freundinnen oder Schwestern einander lieben, und jedes deiner Worte tut mir weh. Wir sind uns so ähnlich, Mädchen. Am Ende kommt es nur darauf an, das Richtige zu tun. Wenn du Rache geübt hast, wirst du frei sein von seinem Gift. Dann, und erst dann, steht es dir frei, dein eigenes Leben zu führen, und du könntest zurück nach Hause gehen. Aber ich glaube, du wirst erkennen, dass wir diesen Krieg gegen die Drachen gewinnen müssen, und mit mir weiterkämpfen.«
    Linn starrte sie an. Auf einmal war alles ganz klar.
    » Das glaubst du von mir?«, fragte sie. » Dass ich nur für die Rache lebe?« In dem Moment, als sie es aussprach, wusste sie, dass der Hass verschwunden war. Sie hätte Zorn empfinden müssen, den unbezähmbaren Wunsch, den Drachen zu töten. So wie sie Nat Kyah gehasst, ihn umgebracht hatte – und dabei war sie nichts als Chamijas Werkzeug gewesen.
    Sie warf Gah Ran einen Blick zu. Der Mörder meines Vaters? Sie konnte nichts mehr dabei fühlen. Hatte er eine gute Erklärung für alles? Nicht einmal darauf kam es an. Seine Gegenwart war … beruhigend. Ein tief vertrautes Gefühl der Geborgenheit überkam sie.
    Er ist immer da gewesen, als ich klein war. Ich kenne ihn. » Versteck dich …« Es ist seine Stimme.
    » Lass dich nicht verzaubern«, warnte Chamija. » Vergiss nicht, wer er ist! Vergiss nicht, wer du bist!«
    Der alte Spruch. Wisse, wer deine Freunde sind. Kenne deine Feinde. Wenn du weißt, wer du bist, bist du unbesiegbar …
    Es ging um die Macht des ValaNaik.
    Linn legte die Lanze ins Gras, sie machte sich schwach und wehrlos, und das Kribbeln in ihrem Rücken ließ sie nicht vergessen, dass dies eine günstige Gelegenheit für den Drachen war, sie anzugreifen. Sie bückte sich und nahm die Kette auf. Die roten Steine leuchteten wie seltene Blumen in ihren Händen, und sofort verblassten alle anderen Farben.
    » Gib sie mir«, zischte Chamija.
    Sie war nun wieder jung, die geliebte Freundin, und das magische Glühen in ihrer Brust war verschwunden. » Ich bin nicht deine Feindin. Scharech-Par hat die Drachen geschickt, nicht ich. Bitte, gib mir die Kette!«
    » Du hättest mich jederzeit darum bitten können. Du hattest alle Zeit der Welt, um mir zu erklären, was es damit auf sich hat und wofür du sie brauchst. Stattdessen hast du mich belogen. Warum? Wieso hast du behauptet, diese Schuppe existiere gar nicht? Weil du nicht wolltest, dass ich zu viel weiß! Und du willst meine Freundin sein?« Verächtlich schüttelte Linn den Kopf. » Selbst jetzt zögerst du … Deshalb bist du also mitgekommen, du dachtest, du könntest sie dir krallen, wenn ich sie ausziehe. Was für ein Zauber liegt darauf? Einer, der verhindert, dass jemand sie mir wegnehmen kann?« Von der Zauberin blickte sie zu Gah Ran hin. » Wenn er stirbt, ist die Wirkung des Zaubers nicht mehr so stark. Aus diesem Grund willst du, dass ich ihn töte!«
    » Gut kombiniert«, sagte der Drache hinter ihr und lachte leise. Selbst sein Lachen klang vertraut.
    Ich müsste ihn hassen. Ein lachender Mörder ist schlimmer als alles … aber …
    Dieses Aber wuchs und wuchs und formte sich schon beinahe zu einer Entscheidung … in diesem Moment ertönte ein lauter Schrei.
    » Ich komme!«, schrie Okanion und sprang gleichzeitig vom Pferd. Er stolperte vorwärts, während sein Ross das Weite suchte. » Haltet aus, ich bin da! Erledigt ihn!«
    Linn starrte ihm überrascht entgegen. Sie war so auf Chamija und den Drachen konzentriert gewesen, dass sie gar nicht gemerkt hatte, wie der Ritter sich ihnen genähert hatte. Mit gezücktem Schwert rannte Okanion auf sie zu. Gleichzeitig kamen die anderen Drachenjäger – von allen Seiten, mit Dornlanzen und Schwertern.
    » Nein!«, rief Linn. » Lasst ihn in Ruhe!«
    Sie stopfte sich die Kette in die Tasche und sprang vor Gah Ran, dessen Kopf herumfuhr, als die ersten Gardisten ihre Dornlanzen in seine Zacken einhakten. Der Drache schleuderte die Männer zur Seite, bewegte die Flügel und stieg in die Luft. Ein Ritter hielt weiterhin die Lanze fest und wurde mit in die Höhe gerissen, konnte sich jedoch nicht mehr halten, als der Drache einen Bogen flog, und stürzte aus einer Höhe von mehreren Gildreks zu Boden.
    Ungläubig sah Linn zu, wie Gah Ran davonflog, ein roter Strahl am Himmel.
    » Warum habt Ihr nicht

Weitere Kostenlose Bücher