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Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Titel: Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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bekommen kann, habe ich weiterhin die aus dem Topf benutzt, den du mir gegeben hast. Selbstverständlich ersetze ich dir den Schaden. Mir ist schon klar, dass sie recht teuer ist, aber das war es mir wert, verstehst du? Arian ist ein Drachentöter, er braucht seinen Arm. Es hat nicht gereicht, ihm nur das Leben zu retten.« Sie seufzte tief und versuchte es noch einmal. » Kannst du das wirklich nicht verstehen?«
    Endlich öffnete er den Mund. » Mora wurde überfallen.«
    » Bei Arajas! Wie schlimm ist es?«
    Sein Gesicht war weiß, aber er redete nicht mit dem fröhlichen, übersprudelnden oder gehässigen Organ des Narren.
    » Nur noch ein Funke Leben«, flüsterte er. » Mehr nicht. Sie ist zäh, weißt du?« Er lachte freudlos. » Sie war schon immer äußerst halsstarrig.«
    » Das tut mir ja so leid«, war alles, was Linn herausbrachte. Wie lange hatte sie Mora nicht besucht? Vergessen, nach ihr zu fragen? Schon viel zu lange. Sofort fühlte sie sich schuldig. » Du hast sie doch behandelt? Hat es denn nicht geholfen?«
    Er hob die Hände und ließ sie wieder fallen. Und schwieg. Da war er wieder, dieser Blick, vor dem sie zurückzuckte, vor dem sie fliehen wollte, ein Angriff, dem sie nicht mit dem Schwert begegnen konnte.
    » Nival?«, fragte sie bang, denn dies war nicht der Narr, der ihr hier gegenübersaß. » Nival, was ist passiert? Wer hat sie überfallen? Warum? Wie schlecht geht es ihr wirklich?«
    Er antwortete auf keine ihrer Fragen. Stattdessen sagte er: » Du hast den Prinzen geheilt.«
    » Ja«, gab sie zu.
    » Du hast …« Er verbarg das Gesicht in den Händen.
    Allmählich verstand sie. » Du wolltest die Salbe holen – für Mora?«
    Sie versuchte, die Wahrheit zu ergründen, da er sie offenbar nicht aussprechen konnte. » Und dann war etwas anderes in dem Topf.« Ihr wurde heiß und kalt. » Ich dachte nicht, dass es so dringend sein könnte«, flüsterte sie. » Ich wollte es dir sagen, bald. Wirklich, Nival, das wollte ich. Wie hätte ich ahnen können, dass Mora sie brauchen würde? Oh bitte, rede mit mir. Was ist los? Hast du wertvolle Zeit vergeudet, als du die Salbe geholt hast?«
    » Ja«, bestätigte er leise. » Wertvolle Stunden.«
    » Aber jetzt – sie hat doch so lange durchgehalten, bis du ihr helfen konntest?«
    » Ich kann ihr nicht helfen«, sagte er. » Es gibt nichts mehr. Das war der letzte Tiegel.«
    Linn starrte ihn an und wunderte sich, dass sie früher in den schwarz umrandeten Augen des Narren nicht sofort Nivals düsteren Blick erkannt hatte.
    » Wie, der letzte?« Wie verschwenderisch waren sie damit umgegangen. Bei jeder kleinen Verletzung, bei jeder Schramme … und was ihren Nacken anging, hatte ihr die Heilung nicht genügt. Sie hatte ihre schöne, glatte Haut wiederhaben wollen. Natürlich war sie davon ausgegangen, dass es Nachschub geben würde. Warum auch nicht?
    » Aber … wie das? Hast du nicht versucht, etwas zu kaufen?«
    » Mora liegt im Sterben«, sagte er. » Und Schirdan, der Zauberer, der sie beliefert hat, ist tot.«
    » Tot? Wurde er auch überfallen? Es wird doch wohl noch mehr Zauberer in dieser großen Stadt geben!«
    » Nein. Ich kenne jedenfalls keinen anderen. Pivellius hat gründlich aufgeräumt in Lanhannat. Es gibt niemanden mehr.«
    » Aber … ausgerechnet jetzt. Ausgerechnet beide, auf einen Schlag.«
    Wieder dieser Blick. Sie fuhr zurück. » Nein!« Sie wehrte die Anklage ab, bevor er sie aussprechen konnte. » Nival, bitte, schau mich nicht so an! Wie hätte ich wissen können, dass ich vor der Wahl stand, Arian oder Mora zu retten? Dass ich mich mit der Entscheidung für den Prinzen zugleich gegen deine Tante entschieden habe? Niemand hätte das ahnen können! Ich gebe zu, ich hätte es nicht tun dürfen, aber ich wollte doch nicht, dass es so kommt. Ich wollte es nicht!«
    Sie streckte die Hand nach ihm aus, aber er wich vor ihr zurück.
    » Fass mich nicht an!«, zischte er.
    Tränen stiegen ihr in die Augen. » Bei allen Göttern, Nival, es tut mir so leid!«
    » Du hast dem Prinzen die Salbe gegeben.«
    » Ja, das habe ich doch schon gesagt. Ich musste es tun. Deine kleinliche Abneigung …«
    » Du hast Arian behandelt«, wiederholte er, ohne sie zu beachten. » Den Sohn eines Mannes, der alles Magische hasst. Dachtest du, er würde dankbar sein?«
    » Aber … ich habe ihm doch nicht gesagt, was das für eine Medizin ist!«
    » Für wie dumm hältst du Arian? Ihm das Leben zu retten war schlimm genug, aber konntest du es

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