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Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Titel: Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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Begleitet Ihr mich in die Stadt? Unsicheres Pflaster, wie man mir sagte. Sicher sucht Ihr Linnia? Ich hoffe sie dort zu finden.«
    » Nein, sie ist leider nicht in der Stadt.« Rinek hatte Mühe, in der abgehärmten Gestalt den dicken Kaufmann zu erkennen, der regelmäßig nach Brina gekommen war. Er streckte die Hand aus, um dem Mann beim Ziehen zu helfen, aber dieser schoss einen wilden Blick auf ihn ab und ließ die Deichsel nicht los.
    » Was habt Ihr da drin? Eure Habseligkeiten? Ich sagte doch, ich bin kein Räuber.«
    Kesim seufzte. » Heutzutage sehen alle aus wie Halunken. Wir wurden aus den Dörfern in den höher gelegenen Tälern vertrieben, und seitdem hetzen die Drachen uns vor sich her. Ich bin diese Ungeheuer so was von leid! Was sollen wir alle in Lanhannat? Ich schätze, die Stadt quillt über vor Leuten wie uns, ohne Haus, ohne Hab und Gut.«
    » Es sind zu viele geflohen«, erklärte Rinek. » Auf diese Weise will der neue König wohl sicherstellen, dass seine Stadt nicht leer wird.«
    » Wie macht er sich denn, der neue König?«
    » Tja.«
    » Das habe ich mir fast gedacht. Schwere Zeiten brechen an, dabei wollte ich mich endlich niederlassen, mit meiner kleinen … äh, mit meinem kleinen Geschäft …«
    » Was für Geschäfte tätigt Ihr?«, erkundigte Rinek sich.
    Die Straße machte eine Biegung und führte sie auf einen Hügel hinaus, von dem aus man die Stadt vor sich im Tal liegen sah.
    » Ich brauche ein Quartier«, murmelte Kesim. » Ein gutes. Ein sicheres. Nicht irgendwo in einer Hütte. Sicherheit. Schutz.« Er hob den Blick, in den erneut Misstrauen trat. » Was für ein Zufall, dass ich gerade Euch treffe. Hat Linnia Euch geschickt, um mich abzufangen? Linnia weiß es … Die Drachenjäger wissen es … Ob sie geredet haben? Sollt Ihr mich fangen und zum König bringen? Wartet er schon? Wird er sie mir entreißen? Ob ich ihn wohl dazu bringen kann, mir ein Angebot zu machen? Unwahrscheinlich.«
    Rinek schüttelte den Kopf; der Kaufmann hörte gar nicht mehr auf, vor sich hin zu brabbeln. » Ich weiß nicht, wovon Ihr sprecht. Niemand soll Euch abfangen.«
    Ob Kesim ihm glaubte? Der Mann schwieg trotzig, während sie sich dem Tor näherten. Die Soldaten durchsuchten keinen von ihnen, sondern winkten die Menschen durch; anscheinend hatten sie die Order, sämtliche Flüchtlinge in die Stadt zu lassen.
    Kesim hielt sich dicht an Rineks Seite. » Wo ist es sicher?«, flüsterte er.
    Sollte er den Mann mit ins unterirdische Labyrinth nehmen? Aber er wirkte mehr als nur ein wenig verrückt. Jemanden, der alle mit seiner Angst ansteckte, konnten sie dort nicht brauchen.
    » Ich weiß nicht. Fragt. Hört Euch um.«
    Er hatte keine Lust, sich weiter mit dem Yaner abzugeben, schließlich verfolgte er hier sein eigenes Ziel. Nach einer freundlichen Verabschiedung holte er eine der letzten Drachenschuppen aus der Tasche und belegte sie mit einem neuen Richtungszauber. Diesmal sollte es klappen, Chamijas geheimes Versteck zu finden. Falls nicht, hatte er wenigstens Gewissheit, dass er diese Hoffnung aufgeben konnte.
    Die Schuppe reagierte. Das Ziehen in seiner Hand lenkte Rinek vorwärts, in die verwinkelten Straßen der Stadt. Überall wimmelte es von Tijoanern, die die Aufräumarbeiten überwachten. Einige Male nahm er einen Umweg in Kauf, um nicht unversehens zur Arbeit herangezogen zu werden. Schließlich fand er sich in einem anderen Stadtteil wieder, das weniger beschädigt war, vor einem Haus, das überhaupt nicht unter dem Feuer gelitten hatte. Es war drei Stockwerke hoch, und obwohl es den Nachbarhäusern rechts und links ähnelte, hatte es etwas Abweisendes, als würde jemand rufen: Geh weiter, bleib nicht stehen, hier gibt es nichts Interessantes!
    Gerade dieses Gefühl machte Rinek neugierig. Es musste sich um einen Zauber handeln, der sich bei Chamijas Tod nicht aufgelöst hatte. Vorsichtig stieg er die Stufen zur Eingangstür hoch und legte die Hand an das mit Eisenbeschlägen versehene Holz. Die Magie versetzte ihm einen schwachen Schlag, doch die Tür ließ sich ohne weitere Schwierigkeiten aufschieben.
    » Wer wohnt da?«
    Rinek fuhr herum. Unten auf der Straße stand Kesim und lächelte einnehmend.
    » Ihr seid mir gefolgt?«
    » Tut mir leid, ja, das bin ich. Ihr wart so konzentriert, dass Ihr kein einziges Mal nach hinten geschaut habt. Ist das Euer Haus?«
    » Könnte schon sein«, sagte Rinek vorsichtig. Wenn sonst niemand Anspruch darauf erhob, ja, warum nicht. » Kommt

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