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Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Titel: Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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gefährlich, die falschen Spiele zu spielen, und selbst die richtigen können tödlich enden, wenn man die Regeln bricht.«
    » Das war keine Bitte«, sagte Pivellius. » Ich will es. Wir werden unsere Verwundeten heilen. Wir werden diese Stadt wieder aufbauen. Wir werden Schenn blühen und gedeihen lassen. Setz die Maske auf und tu es.«
    » Nein«, widersprach Linn. » Nein, es wäre nicht richtig.«
    Er musterte sie. » Gehe ich recht in der Annahme, dass der junge Nival dir etwas bedeutet?«
    » Ja«, sagte sie heiser.
    » Und dass seine Stummheit etwas mit der Abwesenheit des Drachenzaubers zu tun hat?«
    » Auch das stimmt«, flüsterte sie.
    » Dann verstehe ich dein Zögern nicht. Wem würdest du schaden?«
    » Den Drachen«, sagte sie. » Begreift Ihr das denn nicht? Es gehört ihnen.«
    » Die Drachen«, murmelte er. » Ohne König. Ein paar haben mit uns gekämpft, das gebe ich zu. Aber genauso könnten sie sich gegen uns wenden. Sie verbreiten Schrecken ohne Ende. Und nichts kann sie aufhalten. Rein gar nichts. Wir sind ihnen hilflos ausgeliefert, ohne Zauberer. Wenn ich irgendetwas gelernt habe in den vergangenen Monden, dann das. Wir brauchen die Magie! Wir haben sie nie dringender gebraucht als jetzt!«
    Linn dachte an Nival. Stets hatte sie sich für ihn entschieden. Sie war bereit gewesen, die ganze Welt für ihn zu opfern. Um ihm seine Stimme zurückzugeben, würde sie opfern, was immer nötig war.
    Drachenmaid. Erkenne, wer du bist …
    Eine Liebende? O ja. Eine Kämpferin? Auch das. Harlons Tochter? Und wie. Sie konnte nicht anders.
    » Es tut mir leid«, sagte sie leise.
    » Kannst du nicht, oder willst du nicht?«, schrie Pivellius.
    » Ich weiß nicht, ob ich es kann«, antwortete sie ruhig. » Aber ich will es nicht. Verbannt mich, macht, was Ihr wollt, aber ich werde es nicht tun. Es wäre nicht recht.«
    » Ja, ich verbanne dich!«, brüllte er. » Hinaus! Ab mit dir! Sei froh, dass ich dich am Leben lasse! Verräterin! Harlons verfluchte Tochter! Fort, aus meinen Augen!«
    Linn wandte sich um und ging aus dem Thronsaal, ohne sich umzudrehen, sie ging, um niemals wiederzukommen.
    Nival holte sie ein, als sie fast den Waldrand erreicht hatte. Er saß auf einem der Pferde des Königs. Sie hatten ihn in eine edle Tunika gesteckt, sein Mantel war neu, mit Gold gesäumt. Doch das blonde Haar hing ihm genauso wirr in die Stirn wie immer. In seinen Augen lag so viel Sehnsucht, dass sie sterben wollte.
    » Es tut mir leid«, sagte sie. » Hätte ich es tun sollen? Ich kann verstehen, wenn du mir nicht verzeihst. Es hätte alles zunichtegemacht. Alles, wofür wir gekämpft haben. Es hätte mir egal sein müssen … aber ich konnte nicht.«
    Er nickte. Tränen glänzten in seinen Augen.
    » Ich gehe nach Brina«, sagte sie. » Du hast es sicher schon gehört. Ich bin eine Verbannte. Schon wieder, ist das nicht fast schon lustig?«
    Er griff nach ihrer Hand.
    » Nein«, sagte sie. » Du kannst nicht mitkommen. Du bist der Ratgeber des Königs. Das kannst du nicht ausschlagen. Wenn Arian sich nicht zu sehr geändert hat, hat er gute Ratschläge bitter nötig.«
    Etwas in Nivals Gesicht flehte sie an, ihn mitzunehmen. Ihn nicht fortzuschicken. Dabei war dort sein Platz. Dort, an der Seite des Königs.
    Er reichte ihr einen kleinen Beutel, in dem Münzen klirrten. Sie wollte das Geld nicht annehmen, aber er legte seine Hände um ihre.
    » Geh«, sagte sie ein drittes Mal. » Ich muss nach Brina und Yaro heiraten.«
    Als hätte Yaros Name einen Zauber gewirkt, gehorchte er ihr endlich. Er stieg wieder auf das Pferd, doch sie sah nicht zu, wie er davonritt. Ihre Augen schwammen von Tränen. Blind wandte sie sich um und prallte gegen einen Mann, der wie aus dem Nichts vor ihr aufgetaucht war.
    Linn blinzelte. Ein Fremder mit schwarzem Haar, in dem ein paar einzelne rötliche Strähnen metallisch glänzten. » Ich war mir bis zuletzt nicht sicher, ob du es nicht doch tun würdest«, sagte er. » Für Nival. Geschieht nicht immer alles für ihn?«
    Linn holte die goldene Maske aus ihrer Tasche. » Hier«, sagte sie. » Nimm du sie, Gah Ran.«
    » Warum?«, fragte er leise.
    » Ich liebe ihn, dass mir die Seele schmerzt. Aber auch ohne Stimme ist er, wer er ist … Du dagegen … nach all den Jahrhunderten … Wie hätte ich dir verwehren können zu sein, was du bist?«
    Er drückte die Maske an seine Brust und verbeugte sich. » Danke«, sagte er.
    » Bring sie zurück«, sagte Linn. » Wirf sie ins Stille

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